Wärmedämmung vs. Dampfsperre in den Kastenwagen-Türen

Die originalen Türen sind beim Umbau vom Kastenwagen zum Wohnmobil ohne Wärmedämmung oder Dampfsperre besonders rostgefährdet.

Wärmedämmung oder Dampfsperre in den Türen?

Original: Dampfsperre statt Wärmedämmung

Original verbaut Mercedes eine Dampfsperre statt Wärmedämmung in den Türen. Das ist eine Folie hinter der Türverkleidung. Mit dieser Dampfsperre kann auf der Innenseite des Außenblechs der Türen kein Kondensat entstehen. Aber halt nur theoretisch.

Praktisch ist die Dampfsperre in den Türen entweder beschädigt oder fehlt ganz. So wie bei mir. Schließlich ist einem Automechaniker die Bedeutung einer Dampfsperre nicht unbedingt verständlich. Mir war auch erst nicht klar, was die komischen Folienreste hinter der Türverkleidung bedeuten sollten. Wenn man genau hinschaut, sieht man rings um die Öffnung der Beifahrertür noch die Reste der alten Dampfsperre von Mercedes.

Reste der Dampfsperre in den Kastenwagen-Türen am Mercedes T2N

Reste der Dampfsperre in den Kastenwagen-Türen am Mercedes T2N

Aber klar, die Mercedes Ingenieure hatten sich bei der Folie auf der Türinnenseite schon was gedacht. Die sollte nämlich verhindern, dass die warme Innenluft im Kastenwagen durch die großen Öffnungen in die Tür strömt, dort kondensiert und letztlich zu Rost führt.

Die Idee der Dampfsperre in den Türen ist nicht schlecht, allerdings praktisch wohl kaum als dampfdichte Tür zu realisieren. Und so bleiben halt nur die Reste der Dampfsperre übrig. Eigentlich müsste man die Öffnungen der Türen wieder mit Folie verschließen.

Bloß keine Dämmung mit Mineralwolle!

Aber ich als Hobbyschrauber habe natürlich andere Möglichkeiten der Kondensatverhinderung in den Türen, als sie Mercedes am Band hat. Ich kann ja auch ordentliche Wärmedämmung verbauen. Allerdings auf gar keinen Fall Mineralwolle oder ähnliche, wasseraufnehmende Dämmstoffe. Denn gerade in den Vordertüren dringt über (alte und ausgehärtete) Dichtgummis das von den Scheiben ablaufende Wasser ein.

Diesem Problem von Regen und Kondenswasser in den Türen wird konstruktiv mit Ablauflöchern unten am Türfalz begegnet. Die sollten natürlich nicht verstopft sein. Am schlimmsten wäre aber, die Türen mit Mineralwolle auszustopfen. Mineralwolle saugt sich mit Wasser voll, scheuert am Lack und verursacht recht schnell verheerende Rostnester an den Türen.

Test mit Mineralwolle in der Hecktür

Test mit Mineralwolle in der Hecktür

Armaflex für die Wärmedämmung der Türen

Für mich ist die innere Wärmedämmung der Türen mit Armaflex der beste Weg. Gerade weil ich Probleme sehe, die Dampfsperre in den Türen fachgerecht und dauerfest umzusetzen. Schon kleinste Beschädigungen der Dampfsperre lassen warme Innenluft in die Tür strömen und am Außenblech kondensieren. Mit Armaflex kann das nicht passieren, weil die Wärmedämmung kaltes Außenblech verhindert.

Allerdings wird man gerade in den Türen die Wärmedämmung nie komplett umsetzen können, weil Schloss und Fensterführung eine vollständige Dämmung verhindern. Dazu sollte auch das eindringende Regenwasser nach wie vor sicher nach unten abgeleitet werden können.

Da Armaflex aber kein Wasser aufnimmt, sind 19 mm Dämmung in den Türen unproblematisch. Darunter kommt noch das alukaschierte ArmaComfort Barrier als Schalldämmmung.

Schalldämmung der Türen im Wohnmobil mit ArmaComfort Barrier B ALU 2 mm

Schalldämmung der Türen im Wohnmobil mit ArmaComfort Barrier B ALU 2 mm

Wärmedämmung der Türen mit Armaflex

Die selbstklebenden Armaflex-Platten halten ohne großes Anpressen und lassen sich auch ganz gut um die Ecken legen. Allerdings lassen sich einmal verklebte Armaflex Matten nicht mehr vom Blech lösen. Also zumindest nicht beschädigungsfrei.

Wärmedämmung der Türen im Wohnmobil mit Armaflex A/F

Wärmedämmung der Hecktüre im Wohnmobil mit Armaflex A/F

Die Wärmedämmung der Hecktür ist fertig. Jetzt noch Armaflex in die Schiebetür kleben. Schmeiße danach abends um 22:00 Uhr die Schiebetür zu. Die hat gleich einen viel satteren Klang. Gefällt mir. Und die Schließanlage der Schiebetür funktioniert ja jetzt auch wieder. Da kann ich auch die Verkleidung verbauen und mich an meiner wieder funktionierenden, schallgedämmten und wärmegedämmten Schiebetür erfreuen.

Wärmedämmung der Schiebetür im Wohnmobil mit Armaflex A/F

Wärmedämmung der Schiebetür im Wohnmobil mit Armaflex A/F

Infos zur Wärmedämmung mit Armaflex A/F

  • Herstellerprospekt der Schalldämmmatten ArmaComfort Barrier B ALU 2 mm selbstklebend: PDF-Datei, 21 MB
  • Produktkatalog für Armaflex A/F für den Industriebau: PDF-Datei, 2 MB
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2 Antworten

  1. Andreas sagt:

    Guten Abend,

    Hallo Tom, ich bin unschlüssig wie ich die Holme dämmen soll, ganz besonders die hintersten. Schäumen, Flocken, Wolle oder gar nicht.
    Ich brauche vielleicht einen Schubs in eine machbare Richtung.

    Danke für die Antwort.

    andreas

    • Tom sagt:

      Die beiden Holme am Heck sind bei mir innen nicht wärmegedämmt, sondern offen. Ich habe die Armaflex-Dämmung als Dampfsperre innen herumgezogen. Sehe auch nicht, dass die Dämmung der Holme irgendetwas bringen würde. Im Gegenteil. Wenn du da was reinstopfst, das sich mit Wasser füllen kann, erreichst du sogar einen gegenteiligen Effekt. Zumal die Holme unten offen sind und Wasser rein und raus kann.

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