Bosnien-Herzegowina mit dem Wohnmobil: Infos und Erfahrungen
Unsere Erfahrungen mit Bosnien-Herzegowina: Einreisebestimmungen, Autobahnmaut, Währung, Umtauschkurs, Dieselpreise, Campingplätze.
Währung und Umtauschkurs in Bosnien
Bosnien hat im Prinzip noch die D-Mark. Also nicht ganz, denn das Geld heißt Konvertible Mark. KM. Eins zu eins angebunden an die D-Mark. Heute an den Euro, aber der Kurs ist derselbe. Also bekommt man für einen Euro knapp 2 KM. Kleingeld heißt Fening. Schön einfach.
Autobahnmaut in Bosnien-Herzegowina
In Bosnien und der Herzegowina gibt es nur ein kleines Stück Autobahn. Lässt sich ohne Vorbereitung nutzen. Ranfahren, Ticket ziehen, bezahlen. Wunderbar einfach. Die Preise sind moderat und lohnen auf alle Fälle einen Ausflug auf die Autobahn.
Die Maut ist sowas wie Eintritt in einen Vergnügungspark. Denn die Autobahn ist wirklich eine Attraktion. Uns hatte es vor allem die einzige gesehene Raststätte angetan. Alles blitzsauber, nagelneu und dabei kaum besucht. Mit Dusche und Heißwasserversorgung.
Was kostet der Diesel in Bosnien-Herzegowina?
Der Diesel in Bosnien und Herzegowina kostet ca 1,90 KM, also konvertible Mark. Das macht im Schnitt etwa 85 Eurocent für den Liter. An manchen Tankstellen wird verschiedener Diesel eingeschenkt. Der heißt dann Euro 4 und Euro 5.
Bosnien war damit das mit Abstand billigste Land für Dieselfahrer auf unserer Route über Tschechien, Ungarn und Serbien. Aber weil der MB 711 so wenig verbraucht hat, passten bei mir nur 52 Liter in den Tank. So ein Mist. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es von zu Hause bis zur ersten bosnischen Tankstelle auch mit einer Tankfüllung geschafft.
Campingplätze in Bosnien-Herzegowina
Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist und lieber auf einem richtigen Campingplatz steht, findet nicht an jeder bosnischen Ecke eine Gelegenheit. Hier sind also die paar in meine. Reiseführer erwähnten Camps mit Angabe, auf welcher Seite die Plätze kurz vorgestellt werden:
- S. 99: Camping Lončari
- S. 131: Campingplatz Plivsko Jezero
- S. 193: Campingplatz Oaza Ilidža
- S. 234: Camping Zebed
- S. 260: Campingplatz Oaza
- S. 289: Campingplatz Mali Wimbledon
- S. 296: Camp Zemo
Sicherheit und Korruption
Wer fährt schon mit dem Wohnmobil nach Bosnien-Herzegowina? Wir haben keine anderen Wohnmobile gesehen. Dabei ist Bosnien-Herzegowina ein schönes Land mit netten und zurückhaltenden Menschen. Auch lief der Verkehr ziemlich diszipliniert ab. Weder haben wir Verkehrskontrollen gesehen, noch irgendeine schikanöse Behandlung erlebt. Eher im Gegenteil. Selbst als wir mitten auf einer (vermeintlich) ruhigen Piste frei übernachtet haben, sind die Fuhrwerke und Fahrzeuge am Morgen ohne zu meckern einfach einen Bogen um uns herum gefahren. Trotz kurzer Unterhaltung keine irgendwie gearteten Begehrlichkeiten. Sondern einfach nur Freude über die Deutschen, die das Land besuchen.
Auch sonst hatte ich nirgendwo ein ungutes Gefühl. Mit Ausnahme der verlassenen Bergregionen. Dort hatte ich schon ein wenig Respekt vor den doch noch zahlreich vorhandenen Minenfeldern. Aber jeder begangene Weg, jede befahrene Straße oder Piste sollte nach 20 Jahren frei von Minen sein.
Weitere Infos zu Bosnien-Herzegowina
Natürlich sind die vorstehenden Infos zu Bosnien-Herzegowina im Prinzip nur für uns recherchiert und ohne Gewähr. Aktuelle und offizielle Informationen gibt es unter den folgenden Links:
- Hinweise des ADAC zur Maut in Bosnien-Herzegowina: Klick
- Karte der Minenfelder in Bosnien-Herzegowina: Wiki
- Für fremde oder alleinreisende Kinder wird offiziell eine amtlich beglaubigte Reisevollmacht benötigt. Der ADAC empfiehlt folgendes Formular: Klick
- Praktisch hat keiner nach der Importvollmacht für unser Gastkind gefragt. Ich musste bei der Einreise von Serbien nach Bosnien-Herzegowina nur die grüne Karte, Fahrzeugpapiere und die Reisepässe vorzeigen. Sonst nichts. Ein Lächeln, und wir waren im Land.
Hallo! Das ist vielleicht ein „long shot“ aber ich suche Info zur Zufahrtsstrasse für die Wanderung im Sutjeska Nationalpark (BiH) auf den Maglic von der Ostflanke. Ist das mit einem Womo ohne Allrad machbar?
Auf dem Maglić war ich noch nicht. Hab mir aber mal meinen sehr detaillierten Balkanatlas (1:200.000, Montenegro Blatt 1, C-3 bzw. BiH Bl. 29, O-20) und die Satellitenbilder angeschaut. So, wie ich das für mich und den höhergelegten Mercedes 711 beurteilen würde.
Von Mratinje im Osten führt eine offenbar gute, ausreichend breite Piste nach Nordwesten bis an den Fuß der Ostflanke des Maglić und dann als gestrichelter Weg weiter über die Grenze. Gibt da ein paar Höfe, also mindestens Pickup-Verkehr. Lässt sich mit ein bisschen Bodenfreiheit und kleinen Überhängen garantiert auch mit 2WD fahren. Wenn es nicht gerade massiv geregnet hat, sind die Pisten in Montenegro / Bosnien mit unserem robusten Fahrgestell auch ohne Allrad immer gut fahrbar gewesen. Denn der Boden dort ist meist trocken und hart. Allerdings gibt es oft steile Stellen mit losem Schotterkram. Wenn, dann sind auf diesen Gebirgspisten aber eher Breite und Höhe problematisch.
Ich sehe das Problem aber in der Wanderung über die grüne Grenze am Berg. Du willst von Montenegro ranfahren und dann nach Bosnien laufen. Dazu die sicher steile, wegelose Ostflanke überwinden. Möglicherweise durch ehemalige Minenfelder. Weiß nicht, ob das geht. Schau mal diese Karte mit den Minenfeldern im ehemaligen Jugoslawien genau an: Wiki. Ich habe auch mal eine detailliertere Karte gesehen. Glaube, es war auf der Seite des Innenministeriums von Kroatien. Such mal danach.
Da würde ich es eher vom bosnischen Nordwesten versuchen. Vielleicht mit dem WoMo von Mrkalji auf den Dragoš Sedlo und weiter nach Prijevor. Soweit es geht und erlaubt ist halt. Den Rest zu Fuß. Ist ja klar.
In BIH möchte man offenbar, dass man sich bei der Polizei anmeldet, wenn man länger als 3 Tage im Land ist. Wue seid ihr damit umgegangen?
Das mit der polizeilichen Meldepflicht ist halt so eine alte Regel aus jugoslawischen Zeiten. Uns hat niemand danach gefragt. Aber wenn dich jemand auf dem Kieker hat, ist das natürlich blöd, ohne diese Anmeldung herumzufahren. Muss jeder selber wissen, wie er damit umgeht. Aber Bosnien mit seiner konvertiblen Mark haben wir als sehr deutschfreundlich erlebt.