Lofoten: Einsames Å im Winter

Å (gesprochen „Oh“) ist das letzte an das norwegische Straßennetz angeschlossene Städtchen am Südwest-Zipfel der Lofoten.

Wohnmobil-Reisebericht Å i Lofoten - norwegisches Fischerdorf am Ende der Welt

Das Ende der Lofoten in Å

Natürlich kennen alle noch Å von unserem letzten Lofotenurlaub. Und immer noch hängt mir die Schmach an, von den angeblich bestschmeckendsten (und teuersten) Zimtschnecken der Welt zu wenig spendiert zu haben. Muss deswegen noch mal hierher und diese Scharte in meinem Reiselebenslauf auswetzen.

Das Wetter ist nicht so schön, sondern eher grau und grau. Da war es heute früh zum Sonnenaufgang in Reine noch wesentlich besser. Aber egal, heute 20:30 Uhr geht die Fähre von den Lofoten nach Bodø. Bis dahin werden wir das miese Wetter wohl aushalten.

Å ist zwar weder die letzte Ecke noch die letzte Siedlung auf den Lofoten. Aber da endet zumindest die E10.

Å auf den Lofoten

Å auf den Lofoten

12:00 Uhr stehen wir auf dem letzten Parkplatz der E10 in Å. Hier drängeln sich im Sommer die Wohnmobile dicht an dicht. Jetzt weiß ich gar nicht, wo ich mich hinstellen soll, weil so viel Platz ist.

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Besichtigung von Å i Lofoten

Der kleine Ort Å heißt eigentlich Å i Lofoten, aber dieses auf den Lofoten lässt man natürlich weltmännisch weg. Der Einbuchstabenort Å wäre ja sonst nicht so besonders. Dabei sind das nur ein paar rote Hütten am Meer.

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Laufen direkt zur einzigen Bäckerei im Ort. Bin bereit, Zimtschnecken für alle auszugeben, aber genau heute (und wahrscheinlich im ganzen Winter) sind alle touristischen Aktivitäten in Å einschließlich der berühmten Bäckerei geschlossen. Kann nur mal durchs Fenster gucken.

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Es laufen zwar ein paar Leute herum, aber alles hat zu. Auch das Stockfischmuseum. Da war das sommerlich überlaufene Å wohl doch besser. Manno, erst war’s mir in Reine zu voll und jetzt ist es in Å wieder zu einsam.

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Jedenfalls gibt es heute in Å weder viele Leute noch teure Zimtschnecken. Also eigentlich alles bestens.

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Und wenn niemand hier ist, kann ich mal in Ruhe unter den Rorbuer nachschauen, wie die überhaupt konstruiert sind. Das ist nämlich eine ganz clevere Bauweise, um auch noch den letzten Winkel zwischen Felsen und Meer nutzbar zu machen.

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Sturm um die Lofoten

Doch dann kriege ich 12:17 Uhr mitten in Å eine SMS von Torghatten, dass wegen des Sturms heute und morgen keine Fähren von Moskenes auf den Lofoten nach Bodø aufs Festland fahren. Auch das noch. Das sind 600 km Umweg. Trotzdem würde ich gern mein Versprechen halten, dass wir Sonnabend wieder zu Hause sind.

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Das sind aber jetzt 3000 km. Und es sind nur noch 3 Tage. Kann da jetzt nicht mehr lange fackeln. Kommt, noch ein letzter Spaziergang vor zur Mole von Å.

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Der Blick über den Hafen auf die umliegenden Berge ist selbst bei trübem Wetter zu schön.

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Trotzdem komisch, dass die Fähren aufs Festland wegen der paar kleinen Wellen die nächsten Tage nicht fahren. Da muss irgendwas im Anmarsch sein, von dem wir noch nichts wissen.

Ålte Låster in Å

Okay. Muss mal rechnen. 2600 km sind es bis zur Fähre Gedser, die für Samstag 09:00 Uhr gebucht ist. Jetzt ist Mittwoch 13:00 Uhr. Wäre schon besser, wenn wir heute die 600 km Zusatzstrecke um den Vestfjord nach Bodø schaffen würden. Aber noch sind die Straßen frei, da müssen wir jetzt keinen Stress machen und ich kann noch mal um den Ort laufen. Die Familie geht vor und kocht Essen.

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Will nur mal kurz gucken, ob der Unimog U 1400 und der Mercedes 1932 AK noch dastehen. Finde die LKWs auch tatsächlich. Der Unimog ist noch in Betrieb.

Unimog U 1400 in Å i Lofoten

Unimog U 1400 in Å i Lofoten

Aber der NG scheint mittlerweile nur noch aus Rostlöchern zu bestehen.

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Hier ist Å zu Ende. Ab jetzt kommt nur noch die zumindest am Meer unzugängliche Lofotwand. Und ganz hinten am Horizont liegt die Insel Værøy. Da wären wir heute Abend mit der Fähre hingefahren. Naja, egal.

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Abfahrt von Å i Lofoten

Jetzt ist Schluss mit lustig. Und leider auch mit Å. Die Lofoten aber bleiben uns noch 300 km erhalten. Müssen ja jetzt wieder nach Nordosten bis Narvik und können dann erst nach Süden einschwenken.

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13:35 Uhr ist das Essen gekocht, die Minibar bestückt und es geht los.

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Wir müssen den ganzen langen Weg über die Lofoten zurück. Diesmal aber nicht mehr im Reise- sondern im Rennmodus. Reine sieht jetzt gar nicht mehr so freundlich aus wie heute früh. Die Straßen auf den Lofoten aber sind trocken. Es rollt.

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Unterwegs wird recherchiert, ob wir nicht vielleicht spontan mit einer der anderen beiden Fähren fahren können. Es gibt ja für Wohnmobile insgesamt 3 Fähren von den Lofoten aufs Festland.

Infos zu Å

  • Auf der Wikipedia gibt es ein schönes Luftbild: Wiki

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