Spanien: Stellplatz in der Talsperre Santolea
Ruhige Nacht. Tolles Wetter. Schöne Umgebung.
Wir stehen nach der gestrigen Anreise vom Thermalbad Montanejos hier über der Talsperre Santolea weitaus besser als an der Kletterwand La Gotera.
Aber irgendwie wollen wir schon ans Wasser. Und so starten wir (ohne es zu wissen) die kürzeste Tagesetappe aller Zeiten.
Nach genau 2 km sind wir an der Vorsperre und sehen wider Erwarten einen brauchbaren Stellplatz mitten auf dem Grund des abgelassenen Stausees Santolea. Da unten stehen wir zwar wie auf dem Präsentierteller, aber bislang war hier auf der kleinen Straße noch niemand unterwegs. Und wenn uns die Spanier jetzt wegen irgendwelcher Verstöße gegen die Coronaregeln aus dem Land schmeißen, ist das auch nicht mehr so dramatisch.
Ich frage mich nur, ob ich die steile Piste vom Grund der Talsperre auch wieder hochkomme. Aber wir werden sehen.
Die Jungs springen mit der Schippe in der Hand aus dem Bus und verschwinden am und im 7°C frischen Wasser des Río Guadalope.
Ich bleibe drin, mache mir mal meine Musik an, räume auf, putze die Küche und koche das Mittagessen.
Auch nach der Möhrensuppe sind die Jungs nicht zu bremsen und arbeiten weiter fleißig an ihrem Kanal. Dazu fördern sie die Vermehrung von Schilf und ziehen die Samen von den Binsen.
Nach einer Art Zwischenmahlzeit um 16 Uhr mit drei Brötchen für den einen und einem halben Brot für den anderen kann ich die Jungs doch noch zu einem kleinen Spaziergang überreden.
Kommen immerhin bis zur Staumauer der Talsperre Santolea. Ist schon beeindruckend, wie das Wasser aus dem Turbinenschacht unten rausschießt. Allerdings kann ich nur ein Foto von der gefüllten Vorsperre bieten.
Danach wollen beide weiter buddeln. Okay, gehe ich eben noch ein Stück alleine im Stausee spazieren. Hier liegt auf dem Grund ein alter Mercedes Bremer, an dem nichts außer dem rechten vorderen Blinker noch intakt ist.
Schlage mich anschließend durch die Büsche. Das ist aber mühsam mit den Sandalen. Gehe also über die große Piste zurück zum Staudamm.
Von der Piste aus ist das Wohnmobil zwar völlig ungedeckt, aber erstens ist hier den ganzen Tag noch keiner vorbeigekommen und zweitens wird der Bus spätestens mit Einbruch der Dämmerung unsichtbar.
Ist echt schön hier, auch wenn es sich komisch anfühlt, am Grund eines Stausees zu stehen.
Am Abend spielen wir wie gehabt Skat und Monopoly. Und so sind die Jungs erst 23 Uhr im Bett. Ich laufe noch ein bisschen draußen rum, genieße die Stimmung und diktiere die Chronik.
Embalse de Santolea oben – Embalse de Santolea unten | Aragon | Spanien | 2 km | 2.522 km