Spanien: La Gotera und das tägliche Versteckspiel

Der Bus steht hier oberhalb vom Thermalbad Montanejos voll im Schatten und so schlafen heute alle bis mindestens 9 Uhr. Draußen ist in 50 Meter Entfernung vom Bus schon praller Sonnenschein und es ist richtig warm. Aber bei uns läuft zum Frühstück die Dieselheizung.

Schon 10 Uhr kommen die ersten Wandergruppen vorbei. Scheint eine beliebte Runde zu sein vom Thermalbad Montanejos hoch auf den Berg und wieder runter zur Quelle. Wir aber haben ja nun alles gesehen und starten mit dem vorgewärmten Bus langsam ins Tal.

Es ist heute an der Fuente de los Baños und dem Rio Mijares schon wesentlich weniger los als gestern am Ostermontag. Aber wir haben genug.

Wobei es da unten schon noch toll aussieht.

Und auch nach oben führen einige tolle Wege.

Aber egal, wir fahren weiter. Und schon bald kommt die nächste Talsperre.

In Puebla de Arenoso füllen wir an der Fuente de la Salud 150 l per Kanister in die beiden Wassertanks. Hier holen sich auch die älteren Damen des Ortes ihr Trinkwasser. Natürlich mit Corona-Maske.

Dann fahren wir weiter durchs valencianisch-aragonische Hochland bis nach Linares de Mora. Sehr hübsch.

Kurz danach kommt der Linares-Pass mit immerhin 1665 m.

Dabei muss ich nicht nur auf Kurven und Serpentinen, grandiose Landschaften und interessante Beschilderungen achten, sondern auch auf die Coronavorschriften. Denn wir sind hier immer an der Grenze zwischen Valencia und Aragon unterwegs, die verschiedene Risikogebiete trennt. Klar, so ein Virus ist da ganz wählerisch und kennt genau die örtlichen Gegebenheiten.

Leute oder Fahrzeuge sehen wir eigentlich fast keine. Bis auf einmal hinter Puebla de San Miguel drei spanische Wohnmobile an einer Stelle stehen. Dort muss was sein. Nur was? An einem Wegweiser steht La Gotera. Das heißt „Die Rinne“, aber was ist das? Das kriegen wir nur durch eine kleine Wanderung raus.

Und so gehen wir nach einer kleinen Stärkung auf Erkundung. Überall kunstvolles Trockenmauerwerk.

Tatsächlich gibt es unten im Tal eine nette, aber ausgetrocknete Schlucht. Ist das schon die fragliche Rinne La Gotera?

Dann finden wir an der Grenze zwischen Valencia und Aragon eine große Kletterwand mit vielen Kletterwegen. Das wird wohl La Gotera sein.

Nachdem wir das wissen, können wir wieder hoch zum Bus gehen. Obwohl der Platz nicht schlecht ist, würde ich hier nicht bleiben wollen, denn wir stehen völlig ungedeckt in Sichtweite der Straße.

Also weiter. Vorbei an schönen, an den Berg geklebten oder ganz und gar aus Natursteinmauerwerk bestehenden Städtchen.

Wir halten uns weiter von großen Straßen fern, müssen dadurch aber durch ein paar enge Dörfer.

Leider wird die angepeilte Talsperre Embalse de Santolea gerade vergrößert und ist daher ohne Wasser. Macht nichts, fahren wir eben außen herum und verstecken uns oben im Wald.

Bald beginnt die Ausgangssperre, da sollten wir mit auswärtigen Kennzeichen nicht irgendwo herumirren. Cool wären Klappnummernschilder, die ich dann immer schnell umtauschen kann. Aber für solche Umbauten wird mir mein Prüfer wohl die Ohren lang ziehen. Egal, hier oben am Ende einer kleinen Waldpiste stehen wir super, da wird uns wohl niemand finden. Ich muss bloß noch den Bus irgendwie wenden.

Montanejos – Fuentes de Rubielos – Rubielos de Mora – Linares de Mora – Mosqueruela – Puebla de San Miguel – Cantavieja – Olocau del Rey – Embalse de Santolea | Spanien | 159 km | 2.520 km

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