Rumänien: Sand-Strand-Stellplatz am Schwarzen Meer
Bei 200 km Strandlänge in Rumänien ist es einfach, einen Stellplatz am Schwarzen Meer zu finden. Auch direkt im Sand.
Quer durch die Wallachei
Die Schlammvulkane von Berca sind abgehakt. Zwischenstopp am Pistenende.
Nochmal die Zwillingsreifen auf verklemmte Steine kontrollieren. Und dann geht es los. Wollen endlich unseren Stellplatz am Schwarzen Meer finden. Der Jüngste navigiert mit dem Atlas erst nach Buzău und dann weiter in Richtung Südosten. Üble Straßen hier.
In der Dobrudscha sieht man, wo die Kornkammer Rumäniens liegt. Schwere, fruchtbare Böden. Riesige Felder mit Mais, Sonnenblumen und Melonen.
Für einen wilden Stellplatz am Schwarzen Meer müssen natürlich alle Tanks voll sein.
Und zwar vor allem auch die Wassertanks. Allerdings gibt es in Rumänien nur selten von außen zugängliche Wasserhähne. Mit dem Kanister geht das Befüllen der Wassertanks aber ganz gut an allen Restaurants oder Tankstellen mit WC. Muss halt nur ein paarmal laufen.
Gebühr für Autobahn und Donaubrücke Fetești
Auf der Autobahn steht immer was von E-Tarif, Maut und Gebühr. Aber ich habe eigentlich die rumänische Autobahnmaut schon bezahlt. Nur die Donaubrücke Fetești kostet extra.
Könnte die Gebühr sogar per SMS bezahlen. Bin aber schon auf das Kassenhäuschen vorbereitet und habe die 13 Lei griffbereit. Steht sogar extra dran, dass dieser Tarif der Donaubrücke Fetești auch für Wohnmobile gilt. Doch der Sachbearbeiter ist skeptisch und will wissen, wie schwer der Bus ist. Ich zeige ihm das Schreiben des Ministeriums, nachdem Wohnmobile wie PKWs zählen, egal wie schwer sie sind. Das macht Eindruck. Und so kommen wir mit 13 Lei (3 €) durch. Die 47 Lei für einen LKW sind zwar auch erträglich. Aber ich muss ja testen, ob meine Reiseinformationen zu Rumänien im LKW richtig sind.
Der Tarif gilt für zwei große Brücken über die beiden Donauarme von Fetești und Cernavodă.
Jedenfalls ist die Donau hier schon ein ganz schön mächtiger Fluss. Jeder der beiden Donauarme von Fetești und Cernavodă ist ca. 500 m breit.
Entscheidung für einen Stellplatz am Schwarzen Meer
Dann Constanța. Rumäniens Tor zur Welt.
Haben noch nicht entschieden, ob wir den Stellplatz am Schwarzen Meer nördlich oder südlich von Constanța suchen. Fahren also erstmal zum Hafen. Schiffe gucken.
Aber vor dem Hafen liegen nur vier Fregatten.
Statt der Mărășești (F111) mag ich die Yachten im Sporthafen lieber.
Doch hier am Hafen ist Schluss. Sackgasse. Tja, mit so einem kleinen Fiat Ducato kann man einfach so wenden. Ich muss erst einen Schrankenwärter bezirzen, damit ich zum Drehen rückwärts auf den Strand darf.
Piste zum Wildcampingplatz am Schwarzen Meer
Egal, für welche Richtung man sich in Constanța entscheidet: Es gibt im Norden und im Süden schöne Stellplätze am Schwarzen Meer. Überall führen kleine Straßen ans Meer.
Und überall wird der Asphalt irgendwann schmaler.
Bis schließlich die Sandpisten anfangen.
Aber die Rumänen sind schmerzlos und fahren hier noch mit ganz normalen PKWs lang.
Muss bloß ein bisschen aufpassen, weil es neben der Piste oft sumpfig ist.
Von der eigentlichen Piste zweigen immer wieder kleine Fahrspuren zum Strand ab. Auch wenn die meisten fast zugewachsen sind. Die Jungs wissen natürlich, worauf solche Aktionen hinauslaufen. Wollen jetzt aber auch endlich mal unseren Stellplatz am Schwarzen Meer in Beschlag nehmen. Also Vollgas jetzt.
Komme ohne Sandbleche und ohne Luft ablassen mit Schwung direkt auf den Strand. Schiebetür zum Wasser. Markise zur Sonne. Front zum Wind. Der Stellplatz ist 1A.
Allerdings ist mir noch nicht so richtig klar, wie ich den Bus hier wieder rauskriege. Aber es sind ja genügend Sandbleche und Schaufeln an Bord. Und notfalls kann ich auch die Luft ablassen (und wieder aufpumpen).
Jetzt jedenfalls wird erst einmal unbeschwert gebadet, gebadet und gebadet.
Mal sehen, wie lange wir hier auf unserem Stellplatz am Schwarzen Meer bleiben. Das Wohnmobil ist ja autark gemacht, daran wird’s nicht scheitern.
Infos zu unserem Stellplatz am Schwarzen Meer
- Rumänien hat 200 km Strand mit zahlreichen Stellplätzen am Schwarzen Meer von Vama Veche im Süden bis Sulina im Norden.
- Die nördlichen 100 km allerdings sind wegen des Biosphärenreservats Donaudelta gesperrt. Die südlichen 100 km sind quasi frei.
- Ich werde natürlich keine Tipps für einsame Stellplätze am Schwarzen Meer geben und füttere auch keine Stellplatz-Apps mit Daten.
- Aber eigentlich ist es einfach, mit dem Straßenatlas einen Stellplatz am Schwarzen Meer zu finden (Freytag & Berndt): Klick