Kajak-Paddel: Test-Erfahrungen und Kauf-Tipps

Die richtigen Kajak-Paddel müssen zum Paddelboot und zum Paddler passen. Was ist beim Kauf der Doppelpaddel wichtig?

Test Kajak-Paddel Moll Playa, Moll Arkansas und Extasea Pro Tour Carbon Vario

Test-Kajak-Paddel Moll Arkansas, Extasea Pro Tour Carbon Vario und Moll Playa

Welches Paddel für welches Kanu?

Stechpaddel im Kanadier

Kanu ist der der Oberbegriff für Kajaks und Kanadier. Welcher dieser beiden Bootstypen am besten geeignet ist, steht in der Kaufberatung fürs Familienkanu. Jedenfalls wird der Kanadier mit einem Stechpaddel auf einer Seite gepaddelt. Außer natürlich, wenn zwei Kinder nebeneinander im Kanadier paddeln. Dann gibt’s Doppelantrieb. Aber immer mit Stechpaddel.

Stechpaddel im Canadier, Einheitsgröße

Stechpaddel im Kanadier

Doppelpaddel im Kajak

Wir aber haben leicht zu verstauende und zu transportierende Schlauchkajaks. Und Kajaks werden mit einem Doppelpaddel gepaddelt. Durch die tiefe Sitzposition im Paddelboot wären Stechpaddel einfach ungeeignet.

Doppelpaddel im Kajak (Moll Playa 2)

Doppelpaddel im Kajak (Moll Playa)

Welches Material für das Kajak-Paddel: Holz, Carbon oder Alu?

Holzpaddel

Kajaks und insbesondere Faltkajaks gibt es ja schon seit über 100 Jahren. Und so sind die traditionellen Kajak-Paddel aus Holz. Auch wir haben in den ersten Faltbooten mit Holzpaddeln angefangen.

Gibt nichts, was dagegen spricht. Das Schönste am Holzpaddel sind Optik und Haptik mit dem warmen Griff. Ansonsten sind Holzpaddel relativ leicht, relativ robust und relativ preiswert. Aber eben nur relativ. Denn im Vergleich zu Holzpaddeln gibt es heute wesentlich leichtere Materialien. Dazu sind Holzpaddel teuer. Und Holzpaddel muss man ohne schützende Alukanten ordentlich behandeln.

Holzpaddel fürs klassische Faltboot

Holzpaddel fürs klassische Faltboot

Langzeit-Test der Aluminium-Paddel im Luftkajak

Wesentlich robuster als Holzpaddel sind Kajak-Paddel aus Aluminium. Dazu preiswerter. Die roten Moll Playa Paddel habe ich vor 5 Jahren für knapp über 50 € gekauft. Natürlich pro Doppelpaddel. Und die Paddel sind auch nach über 700 km Test immer noch im Einsatz.

Test der Doppel-Paddel Moll Playa im Luftkajak

Test der Doppel-Paddel Moll Playa im Luftkajak

Doch es gibt Qualitätsunterschiede bei den Alu-Paddeln. Der Nachteil preiswerter Kajak-Paddel aus Aluminium ist eigentlich nur eine Legierung, die nicht salzwasserfest ist. Der 5-Jahres-Test zeigt aber, dass auch preiswerte Alu-Paddel auf Dauer funktionieren.

Test Kajak-Paddel Moll Playa

Test Kajak-Paddel Moll Playa

Auch der kalte Griff bei Alu-Paddeln ist kein Problem. Denn durch den aufgeschrumpften Plastikgriff greift sich das Paddel trotzdem angenehm. Und die kurzen Griffstücke wie hier an den Moll Playa motivieren zudem, die Paddel wie vorgesehen breit zu fassen.

Kajakpaddel aus Aluminium (Moll Playa 2)

Kajakpaddel aus Aluminium (Moll Playa)

Die besseren Kajak-Paddel aus Aluminium beginnen bei 100 €. Dann wird die Legierung der Alu-Paddel salzwasserbeständig und auch die Materialien für die Paddel-Blätter und Griffe sind deutlich hochwertiger.

Unsere blauen Kajak-Paddel Moll Arkansas im Test sind der Einstieg in die Oberklasse. Noch recht preiswert, aber ohne übertriebenen Schnickschnack.

Hochwertige, seewasserfeste Kajak-Paddel aus Alu (Moll Arkansas)

Hochwertige, salzwasserfeste Kajak-Paddel aus Alu (Moll Arkansas)

Paddel aus GFK / Fiberglas

Zu unserem Verano California Duo gehören 4-teilige Kajak-Paddel aus Fiberglas. Diese Fiberglas-Paddel sind schon deutlich leichter als die Alu-Paddel. Zudem fassen sich GFK-Paddel warm und angenehm an. Diesen Effekt hab ich aber auch bei Alu-Paddeln mit Kunststoffüberzug. Und bei den Carbonpaddeln sowieso.

Ein Achtungszeichen ist bei mir aber die Warnung der Hersteller, dass Fiberglas-Paddel nicht so robust sind. Allerdings gilt das nach unserer Erfahrung nur im Vergleich mit den Alu-Paddeln. Sonst sehe ich hinsichtlich der Robustheit der Fiberglas-Paddel keine Probleme.

Verano Fiberglaspaddel im Test

Verano Fiberglaspaddel im Test

Zerlegbare Doppelpaddel aus Carbon

Der Vorteil eines 7-Personen-Haushalts ist, dass man auch bei den Kajak-Paddeln verschiedene Exemplare parallel testen kann. So haben wir uns erst einmal langsam ans Paddeln herangetastet und dann schrittweise mit eigenen Familien-Kanus und Einsteiger-Paddeln aus Alu begonnen.

Und trotz der positiven Erfahrungen im Test mit verschiedenen Alu-Paddeln könnte ich für mich ja auch mal Carbon-Paddel testen. Hat mich schon immer interessiert, ob Carbon-Paddel so viel besser sind, wie sie mehr kosten. Wobei es zumindest bei „unserem“ Bootsverkäufer (Arts-Outdoors) von der Eigenmarke Extasea auch teilbare und damit tourenfähige Carbon-Paddel zu kaufen gibt.

Test Kajak-Paddel Extasea Pro Tour Carbon Vario

Test Kajak-Paddel Extasea Pro Tour Carbon Vario

Mittlerweile habe ich 250 km Langstrecken-Paddel-Erfahrung mit meinem persönlichen Carbon-Paddel gesammelt. Und es hat sich bestätigt, was schon der erste Test der Carbon-Paddel gezeigt hat: So ein extraleichtes Kajak-Paddel ist einfach nur geil. Genau wiegen die Extasea Pro Tour Carbon Vario selbst mit 240 cm Länge und teilbarem Schaft nur 777 g.

Gewicht Kajak-Paddel Extasea Pro Tour Carbon Vario 240 cm

Gewicht Kajak-Paddel Extasea Pro Tour Carbon Vario 240 cm

Ist wirklich eine Freude, diese frei einstellbaren Carbon-Paddel in der Hand zu halten, den warmen Griff zu testen. Die sind gefühlt tatsächlich halb so schwer wie die gleichgroßen Alu-Paddel. Dazu ist der Carbon-Schaft schön griffig. Und der Drehwinkel der Carbonpaddel lässt sich stufenlos einstellen. Die Länge ist zumindest in einem Bereich zwischen 230 und 240 cm einstellbar.

Das sowieso schon kleine Gewicht der Carbon-Paddel ließe sich bestimmt unter 700 g drücken, wenn ich darauf verzichtet hätte, dass die Doppelpaddel aus Carbon zerlegbar sind. Aber Teilbarkeit und stufenloser Drehwinkel sind für mich die zentralen Argumente für diese Doppelpaddel aus Carbon. Allerdings hat das Carbon-Paddel einen großen Nachteil: Wer einmal ein Carbbon-Paddel in der Hand hatte, will nichts anderes mehr.

Extasea Carbon-Paddel beim Test auf der Elbe

Extasea Carbon-Paddel beim Test auf der Elbe

Der einzige Nachteil der superleichten Carbon-Paddel ergibt sich eigentlich nur aus der geringeren Robustheit des Kunststoffblatts. Das ist wesentlich spröder und könnte beim Abstoßen oder Verhaken am Grund reißen. Ist noch nicht passiert, aber das wäre zumindest möglich.

Worauf achten beim Kauf guter Kajak-Paddel?

Gewicht der Doppel-Paddel

Natürlich ist es schön, wenn die Kajakpaddel besonders leicht sind. Und natürlich rechne ich mir den Preis damit schön, dass ich bei 500 eingesparten Gramm pro Paddelschlag in einer guten Paddelstunde 500 kg weniger Gewicht bewegen muss (1 h x 1000 Schläge/h x 0,5 kg).

Aber irgendwie bin ich mir bei meiner Rechnung zu den Auswirkungen der Gewichtsunterschiede der Kajak-Paddel nicht so sicher. Ist das wirklich so viel? Bei aller Begeisterung für die leichtgewichtigen Carbon-Paddel geht es doch mehr um die technischen Möglichkeiten als um praktische Kraftersparnis auf dem Wasser.

Doch obwohl ich bei den Alu-Paddeln nie das Gefühl hatte, gewichtsmäßig überfordert zu sein, gebe ich mein Carbon-Paddel nicht mehr her. An der Stelle habe ich mit den Alu-Paddeln anfangs echt zu viel gespart. Und zahle jetzt bei der Umrüstung auf Carbon-Paddel doppelt drauf.

Gewicht Kajak-Paddel Moll Playa, Moll Arkansas und Extasea Pro Tour Carbon Vario

Gewicht Kajak-Paddel Moll Playa, Moll Arkansas und Extasea Pro Tour Carbon Vario

Salzwasserbeständige Kajak-Paddel kaufen

Selbst beim Kauf einfacher Alu-Paddel ist die Frage wichtig, ob ein Paddel salzwasserfest ist. Wobei das salzige Wasser offenbar schon auf der Elbe beginnt. Bei unseren Moll Playa begann nach ungefähr 200 km Paddeln auf der Elbe das schwarze Aluminiumoxid aus dem Paddelschaft zu laufen.

Das macht zwar nichts. Gibt aber beim Paddeln schwarze Hände und schwarze Flecken auf dem Verdeck. Komischerweise hatten wir das Problem auch nur auf der Elbe. Nicht jedoch auf kleinen Flüssen wie Lahn, Spree oder Neiße.

Alu-Abrieb am nicht salzwasserfesten Kajak-Paddel Moll Playa

Alu-Abrieb am nicht salzwasserfesten Kajak-Paddel Moll Playa

Wer es schafft, sein Paddel ausschließlich mit dem Kunststoffblatt ins Wasser zu tauchen oder nur im Wildwasser klarer Gebirgsbäche paddelt, hat das Problem wohl nicht und kann auch die einfachen Doppelpaddel aus nicht salzwasserbeständigem Alu kaufen.

Wer aber Wert auf saubere Hände und Boote legt und auch in mineralisierten Flüssen oder gar auf dem Meer paddelt, sollte auf die Salzwasserbeständigkeit der Kajakpaddel achten. Vor allem bei Aluminium-Paddeln. Salzwasserfeste Alu-Paddel haben einfach eine höherwertigere Legierung. Sind daher aber auch teurer. Doch ganz ehrlich: Wenn ich 100 € für ein Au-Paddel ausgeben soll, ist ein Carbon-Paddel für 180 € die bessere Wahl.

Nicht seewasserfeste und salzbeständige Kajak-Paddel

Nicht salzwasserfeste Kajak-Paddel

Tropfring am Paddel

Hauptnachteil am Doppelpaddel ist, dass das Wasser vom oberen Blatt herunterläuft. Und über die Hände den Arm herunter auf die Klamotten oder ins Boot. Dazu spritzt das abtropfende Wasser bei Wind auf den Hintermann. Das ist vor allem bei Kälte äußerst unangenehm.

Deswegen gibt es nahezu kein Kajak-Paddel ohne Tropfring zu kaufen. Dieser Tropfring sitzt so 10 cm unter dem Paddelblatt und sorgt für eine gezielte Ableitung des dort anfallenden Wassers. Allerdings sind die Qualitäten höchst unterschiedlich.

Am besten ist ein Tropfring aus Gummi, der straff auf dem Paddelschaft sitzt. Denn bei den billigen Kunststoffringen läuft das Wasser spätestens nach 1-2 Jahren einfach unten durch. Das Problem hatten wir aber mit unseren Paddeln noch nicht. Auch nicht mit dem Einsteiger-Paddel Moll Playa.

Tropfring am Kajak-Paddel (Moll Playa 2)

Tropfring am Kajak-Paddel (Moll Playa)

Flex und Steifigkeit der Kajak-Paddel

Der Flex eines Kajak-Paddels zeigt, wie stark sich ein Doppelpaddel bei Belastung durchbiegt. Die Fiberglas-Paddel z.B. sollen einen hohen Flex haben. Unsere Alu-Paddel und erst recht das Carbon-Paddel sind so steif, dass ich im Test der Doppelpaddel keine Veränderung bemerke. Finde ich auch genau richtig so. Will nicht so ein labbriges Paddel in der Hand haben. Wenn die großen Jungs davonziehen, müssen wir dranbleiben.

Flex und Steifigkeit der Kajak-Paddel (Moll Playa 2)

Flex und Steifigkeit der Kajak-Paddel (Moll Playa)

Robustheit der Kajak-Paddel

Wenn ich neue Kajak-Paddel kaufe, achte ich auf den angegebenen Verwendungszweck. Gibt in den Verkaufsangaben solche Kategorien von Kajak-Paddeln wie Wildwasser, Einsteiger, Touring oder Freizeit. Am besten gefällt mir, wenn da Verleih steht.

Denn die Robustheit der Kajak-Paddel ist mir beim Kauf von Doppelpaddeln besonders wichtig. Die Paddel werden sowieso oft zweckentfremdet. Manchmal buddeln die Kinder damit im Sand. Manchmal nutze ich Doppelpaddel als Wäscheständer. Und ich hab sogar schon Bootswagen gesehen, die ein Paddel als Deichsel verbaut hatten.

Diese Robustheit ist echt ein Argument für die schwereren Alu-Paddel. Die können eine derartige Behandlung ab. Aus den Carbon-Paddeln würde ich es mir nicht trauen, einen Wäscheständer zu bauen.

Robustheit der Kajak-Paddel für artfremde Verwendung (Moll Playa 2)

Robustheit der Kajak-Paddel für artfremde Verwendung (Moll Playa)

Teilbarkeit der Kajak-Paddel

Durchgehende Kajak-Paddel ohne Teilung sind für Profi-Paddler schon am besten. Denn nicht zerlegbare Kajak-Paddel sind leichter, unempfindlicher und stabiler. Und so gibt es kaum teilbare Highend-Paddel aus Carbon zu kaufen. Für Profis im Wettkampf oder für Festboote, die sowieso ein Auto mit Kajak-Träger für den Transport brauchen, mag das egal sein.

Aber ich als Luftkajak-Paddler würde niemals ein nicht teilbares Paddel kaufen. Denn fürs Wasserwandern mit Bahn, Bus und Taxi ist so ein 230 oder 240 cm langes Paddel einfach nur mühsam. Und gerade mit den Luftkajaks völlig sinnlos. Möchte jedenfalls nicht mit ungeteilten Paddeln im Zug herumjonglieren.

Teilbarkeit der Kajak-Paddel für leichteren Transport

Teilbarkeit der Kajak-Paddel für leichteren Transport

Andererseits finde ich vierfach teilbare Paddel nun auch wieder übertrieben. Außer vielleicht, wenn ich alle Mittelstücke hintereinander zu einer langen Wäschestange kombinieren könnte. Oder vielleicht mal ein Reserve-Paddel im Boot verstauen muss.

Verstellbarkeit des Drehwinkels der Doppelpaddel

Der Drehwinkel der Kajak-Paddel gibt an, wie stark die beiden Paddelblätter gegeneinander verdreht sind. Sitzen beide Blätter genau gleich auf dem Paddelschaft, ist der Drehwinkel 0°. Beim Drehwinkel geht es darum, dass das obere Blatt möglichst flach in der Luft liegt und dem Wind keinen Widerstand bietet. Das ist vor allem für die Profis wichtig, die gegen den Wind auch noch nach dem letzten Strohhalm greifen.

Allerdings erzwingen höhere Drehwinkel Schwerstarbeit an den Handgelenken. Da jeder Paddler Windwiderstand und Ergonomie anders wichtet, lassen sich Kajak-Paddel für normale Wasserwanderer über Federschnapper oder Schaftklemmen im Drehwinkel verstellen. Das geht natürlich nur, wenn die Kajak-Paddel teilbar sind.

Teilung der Kajak-Paddel Moll Playa, Moll Arkansas und Extasea Pro Tour Carbon Vario

Teilung der Kajak-Paddel Moll Arkansas, Extasea Pro Tour Carbon Vario und Moll Playa

Die beste Lösung ist eine stufenlose Einstellung sowohl der Länge als auch des Drehwinkels wie an meinem Carbon-Paddel. Meist allerdings lässt sich der Drehwinkel nur über einen einfachen Federschnapper in 2 bis 3 festen Stellungen arretieren.

Ich jedenfalls beantworte die Frage Luftwiderstand vs. Ergonomie der Kajak-Paddel eindeutig zugunsten der Ergonomie und fahre gern mit 0°. Hat mich echt gestört, dass den Moll Arkansas eine Position für 0° fehlt. Aber wozu gibt es Bohrmaschinen…

Verstellbarkeit des Drehwinkels der Doppel-Paddel (Moll Arkansas Alu)

Verstellbarkeit des Drehwinkels der Doppel-Paddel (Moll Arkansas Alu)

Die beste Länge der Kajak-Paddel

Doppelpaddel werden fast immer in unterschiedlichen Längen angeboten. Am besten sind Doppelpaddel, die sich in einem Bereich von ca. 10 cm stufenlos in der Länge verstellen lassen.

Für die richtige Länge der Kajak-Paddel sind letztlich drei Faktoren maßgeblich:

  • Bootsbreite,
  • Spritzschutzbedarf,
  • Paddeltechnik und
  • Körpergröße das Paddlers.
Wetterfestes Kajak mit ExtaSea Tour Vario Carbon-Paddel

2 x ExtaSea Tour Carbon-Paddel und das weiße Glasfiber-Paddel von Verano

Bootsbreite und Länge der Kajak-Paddel

Sportpaddler in schmalen Festbooten fahren wesentlich kürzere Paddel als Tourenpaddler in breiten Luftkajaks. Schließlich kommt es nicht nur auf die Fahrdynamik an, sondern auch darauf, wie weit das Paddel über den Bootsrand übersteht. Wenn ich jetzt mal vom olympischen Gedanken absehe, ist ein größerer Abstand zur Bordwand deswegen besser, weil dann nicht so viel abtropfendes Wasser ins Boot spritzt.

Das ist natürlich für echte Sportkanuten kein Argument. Im Wildwasser darf das Doppelpaddel höchstens 200 cm lang sein, um das Paddel so dicht und so steil wie möglich neben der Bordwand einsetzen zu können. So bricht das Boot nicht so schnell aus der Kiellinie aus und lässt sich auch im Wildwasser leichter dirigieren.

Für ein Familien-Kanu mit drei Paddlern in einem breiten Boot sind möglichst lange Doppelpaddel sinnvoll. Für Luftboote sind 230 cm schon ziemlich kurz. Seit wir jedenfalls 10 cm längere Paddel mit einer Gesamtlänge von jetzt 240 cm haben, bleiben Boot und Paddler wesentlich trockener. Und niemand beschwert sich mehr über angeblich falsches und zu spritziges Paddeln des Vordermanns.

Paddeltechnik und die Länge der Kajak-Paddel

Paddeltechnik und die Länge der Kajak-Paddel (Moll Arkansas)

Paddel-Technik und Paddel-Länge

Bei der flachen Paddeltechnik taucht das Blatt eher flach und weiter vom Paddelboot entfernt ins Wasser. Das ist für mich die entspannteste Art zu paddeln, braucht aber längere Paddel.

Kajakprofis erkennt man an der steilen Paddeltechnik. Dabei ist die obere Druckhand noch über den Schultern und das Blatt taucht direkt neben dem Boot ein. Durch diese Technik bleibt das Kajak schön in der Spur. Da die Paddel direkt neben dem Boot eintauchen, sind die Paddel eher kurz.

Steile Paddeltechnik bei Sport-Kanuten

Steile Paddeltechnik bei Sport-Kanuten

Körpergröße und Länge der Kajak-Paddel

Natürlich haben kleinere Kinder Probleme mit superlangen Paddeln und sollten eher kürzere Paddel benutzen. Aber in dem Alter, in dem Kinder richtig mitpaddeln, also ab etwa 8-10 Jahren, würde ich immer auf dieselbe Länge wie bei den Erwachsenen gehen.

Denn erstens wachsen Kinder schneller, als man denkt. Und zweitens haben (nicht nur) Kinder eine eher spontane Paddeltechnik, bei der man als Hintermann schnell mal einen Schwall Wasser auf den Schoß bekommt. Da kann das beste Paddel nicht lang genug sein.

Und ab 10 Jahren ist der Unterschied zwischen Schulter und Wasserlinie bei Kindern aufgrund einer anderen Sitzhaltung gering. Deswegen haben wir jetzt einheitlich Kajak-Paddel mit einer Länge von 240 cm und sind glücklich damit. Und zwar ganz egal, ob die Kinder steil oder flach paddeln oder wie groß sie sind.

Richtige Länge der Kajakpaddel für Kinder und Erwachsene

Richtige Länge der Kajakpaddel für Kinder und Erwachsene (Moll Playa)

Richtige Form der Kajak-Paddel

Zur richtigen Form der Kajak-Paddel gibt es viele Meinungen und viele Experten. Am universellsten sind ovale, nicht zu schmale Paddelblätter wie bei den Moll Arkansas. Die sind für jede Paddeltechnik gut. Und gerade auf langen Touren zählt sowieso die Abwechslung.

Wer hingegen (wie ich) fast ausschließlich flach paddelt, dem reicht ein schmales und längliches Paddelblatt. Bei der flachen Paddeltechnik ergibt sich schon aus der Geometrie der Paddelführung, dass die Blätter lang und schmal sein können. So wie am Carbon-Paddel in der Mitte.

Aber auch bisher bin ich mit den universellen, eher ovalen und asymmetrischen Moll-Paddeln gut gefahren. Doch das eher längliche, schmale Carbon-Paddel ist nach der reinen Lehre für mich besser. Das ist aber alles Theorie, denn praktisch merke ich den Unterschied vor allem im Gewicht. Und da geht nichts über mein oranges Carbon-Paddel.

Form der Kajak-Paddel Moll Playa, Moll Arkansas und Extasea Pro Tour Carbon Vario

Form der Kajak-Paddel Moll Arkansas, Extasea Pro Tour Carbon Vario und Moll Playa

Unsere Kajak-Paddel aus Alu & Carbon: Teilbar, verstellbar, 240 cm

Unsere ersten Kajak-Paddel (Moll Playa) haben wir vor schon fünf Jahren gekauft. Die sind absolut robust, gut einzustellen und schön zu paddeln. Nur eben nicht salzwasserfest.

Auch die Moll Arkansas haben schon einige Hundert Kilometer Paddeltouren hinter sich. Diese Paddel sind für mich der ideale Kompromiss aus hochwertiger Legierung, Preis und Haltbarkeit. Allerdings sind die Paddel recht schwer.

Am besten ist natürlich das Carbon-Paddel Extasea Pro Tour Carbon Vario, mit dem ich mir einen unlauteren Vorteil gegenüber meinen Kindern verschaffe. Ist zwar unfair, mit einem fast halb so leichten Paddel zu paddeln. Aber langsam notwendig. Und wer einmal mit einem Carbonpaddel gepaddelt ist, will nichts anderes mehr.

Wie ich gerade aktuelle Bezugsquellen für die Kajak-Paddel zusammenstellen will, sehe ich, dass eigentlich nur noch die Carbon-Paddel schnell verfügbar sind. Na, glücklicherweise haben wir unsere Ausrüstung fürs Paddeln schon länger.

Infos zu unseren Doppel-Paddeln

  • 50-€-Klasse: Für den Einstieg reichen robuste Alu-Kajak-Paddel vollkommen aus, machen aber schwarze Hände (Moll Playa): Klick
  • 100-€-Klasse: Hochwertige und salzwasserfeste Alu-Paddel si d ein guter Kompromiss, abe zu schwer (Moll Arkansas): Klick
  • 200-€-Klasse: Am coolsten sind natürlich ultraleichte, stufenlos einstellbare Carbon-Paddel (Extasea Pro Tour Carbon Vario): Klick
  • Bisschen günstiger sind die ExtaSea Tour Vario Carbon-Paddel (Arts Outdoors): Klick
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