Dolomiten: Luxusfrühstück in St. Ulrich
Nach der gestrigen Wanderung von der Regensburger Hütte über den Hang am Col Raiser kommt heute um 8:00 Uhr Leben in die Bude.
Doch ich versaue den Jungs das morgendliche Skatspiel. Obwohl das Zelt total trocken ist, weil die Nacht relativ warm und windig war, will ich eigentlich gleich los. Und zwar ohne Frühstück und alles. Denn ich fürchte Regen. Und jetzt ist das schöne Zelt gerade trocken.
Kommt, frühstücken können wir ja auch unten in St. Ulrich. Aber bis dahin ist es noch ein Stück.
Kommen an unserer Kaltwasserdusche vorbei. Dazu gibt es hier noch einige Wasserfälle mehr.
Immer weiter geht es runter. Klar, sind ja auch nochmal 350 Höhenmeter. Und das vor dem Frühstück.
Unten in St. Ulrich gehen wir nicht direkt zur Bushaltestelle, sondern in einem kleinen Bogen durchs Zentrum. Da wird doch wohl mal irgendwo eine Kneipe oder ein Café kommen.
Tatsächlich. Ein Bäckercafé ist offen. Sitzen also schön gemütlich da, futtern Strudel, Minikrapfen und Croissants, trinken heißen Kakao und spielen Skat. Das ist ja wieder mal ein ganz komisches Blatt. Was soll ich denn da spielen?
Und wie wir zum Bus laufen, fängt tatsächlich der Regen an. Genau richtig also. Denn so einen wettermäßig schönen Dolomitenurlaub hatten wir überhaupt noch nicht.
Der Bus braucht eine Stunde runter nach Brixen.
In Brixen sind es auch nur 16°. Klar, die Sonne fehlt. Wir laufen vom Busbahnhof in die Stadt und direkt zum Kutscherhaus. Das Ding ist voll, aber wir kriegen Platz, sogar für die Rucksäcke.
Hier vertrödeln wir anderthalb Stunden, wobei ich mindestens eine halbe Stunde damit zubringe, die vielen schönen Plakate auf dem Klo zu lesen.
14 Uhr dann noch ein Eis und ab zum Supermarkt.
Setzen uns dann an den Bahnsteig. Na toll, wieder 20 Minuten Verspätung. Dann werden es 35 Minuten. Wir sitzen da und spielen Skat und freuen uns eigentlich schon auf das Verspätungshotel in München.
Der Zug ist wieder übervoll und wir hocken im Gang. Die zwei Frauen von der Cateringfirma lassen aber die beiden Jungs in ihr Abteil. Dort sitzen sie mit eingezogenen Beinen neben dem Kaffeeautomaten. Aber sie sitzen. Ab Innsbruck dann haben wir Plätze in einem normalen Abteil.
Trotz 50 Minuten Verspätung und verpasstem Anschluss gibt es in München dann doch kein Hotel, denn es ist gerade Messe und alles ausgebucht. Also angeblich. Die Bahn bittet uns, in Erfurt ein Hotel zu nehmen, wohin gleich ein ICE abfährt. Okay, fahren wir eben noch ein Stück.
Der Sprinter nach Berlin steht schon bereit. Der ist gut gefüllt, aber wir haben wieder Glück. Der ICE fährt knapp 300 km/h und hält nur in Nürnberg. Wir sind also schon nach sensationellen zweieinviertel Stunden um 22:10 Uhr in Erfurt.
Da steht sogar noch ein ICE nach Hause, der selber Verspätung hat. Also alles bestens auf der Heimfahrt von unserem 15. Dolomitenbiwak. Nur mit dem Hotel wegen Verspätung wird es eben nichts.
Puntëdla – St. Ulrich | 2,8 km lt. Karte | 32 m Aufstieg | 341 m Abstieg | 373 m gesamt