Westsahara: Doch nicht Dahkla – am Wendepunkt des Busses
Eigentlich hatten wir ja vor, noch bis Dahkla und weiter zu der Robbenkolonie an der mauretanischen Grenze zu fahren. 496 km wären es noch bis Dakhla gewesen. Fast 1.000 km bis zur Halbinsel von Nouadhibou.
Aber eigentlich ist es auch Quatsch, nur so nach Dakhla und noch weiter zu fahren, zumal wir nicht wissen, ob man an die Robbenkolonie in der Nähe der mauretanischen Grenze überhaupt herankommt. Insgesamt wären es ja 2000 km langweilige Strecke. Für ein paar Robben. Und dann ist dort wahrscheinlich auch noch militärisches Sperrgebiet. So genau wissen wir das nicht, da unsere Karte, ansonsten sehr gut und zuverlässig, schon an der Lagune von Dakhla endet. Da wir also keine rechte Lust hatten, verschoben wir die Besichtigung dortiger Sehenswürdigkeiten auf später. Eigentlich lohnt es sich ja sowieso nur, wenn man ganz nach Mauretanien hinein und noch weiter nach Süden fahren kann. Das mache ich mal, wenn ich mehr Zeit habe. Also drehten wir und wendeten die Nase wieder nach Norden.
Wir fuhren erst einmal zurück nach Laayoune, tauschten Geld und fanden trotz ausschließlich arabischer Beschilderung die richtige Straße in Richtung Tan-Tan. Unterwegs besichtigten wir noch den Sabkha Oum Dba. Man kann natürlich auch Salzsee Oum Dba sagen, aber das klingt nicht so gebildet. Neben der Straße gab es auch schöne Sicheldünen zu bewundern.
Und natürlich klauen die Marokkaner einfach den Sand in der Wüste. [Bei dieser Gelegenheit fällt mir ein alter DDR-Witz ein: Was passiert, wenn die Sahara sozialistisch wird? Na, erst einmal gar nichts. Aber dann wird langsam der Sand knapp…]
Unterwegs sind wir natürlich wie schon so oft in der Westsahara wieder kontrolliert worden. Jetzt fragen die Polizisten schon nach Zigaretten, Stiften, Kassetten oder Whisky, je nach Laune. Aber lieber verharre ich dort, als dass ich so etwas auch noch unterstütze. Mit der richtigen Einstellung kamen wir also auch ohne Stress und Abgaben durch die ganzen Kontrollen und rollten immer weiter nach Norden.
Jetzt parken wir in Tarfaya direkt am alten Hafen neben einer Kaserne. Ansonsten ist hier nicht viel zu sehen, außer vielleicht einer kleinen Gefängnisinsel vorm Hafen. Also nutzte ich den spiegelglatten Asphalt für einen ausgiebigen Auto-Check. So habe ich den Auspuff geflickt und wieder hochgehängt, die Dieselleitung wieder einmal abgedichtet, Öl aufgefüllt und den Dachgepäckträger wieder richtig festgeschraubt.
Laayoune Plage – Laayoune – Tarfaya, 140 km / 192.940 km