Jordanien: Bergeaktionen des MB 407 D im Wadi Rum
Heute Früh unternahmen wir als erste Aktivität einen Kletterspaziergang zur Palmenquelle im Wadi Rum. Ich denke entgegen den Darstellungen der eingeborenen Bevölkerung, das dies der „echte“ Lawrence-Pool ist. Schließlich ist er viel schöner und größer als der Tümpel, zu dem die Touristen normalerweise geführt werden. Aber was soll’s. Wir stiegen über die geologische Unordnung, rochen an Ginsterbüschen und sahen Leguane vorbeihuschen. Der Wadi Rum ist wirklich sehr schön und erinnert an die Marlboro-Werbung, sprich an Colorado. Wir kletterten hinab und liefen zum Auto zurück. Derweil ich den Motor warm laufen ließ, traf auf einigen Land Cruisern eine deutsche Reisegruppe ein. Unfehlbar zu erkennen an den schon sehr bald auf das Nummernschild starrenden und aufgeregten Herrschaften. Eine Frau hat sich auch gleich über die Motorgeräusche beschwert.
Aber das gute Stück muss nun einmal warm laufen, besonders in der Wüste. Ein Führer erklärte mir noch den Weg zur Felsenbrücke und ich versprach dafür, abends bei ihm im Zelt Tee zu trinken.
Allerdings sollten wir anderweitig verhindert sein, denn der Bus blieb schon nach ca. 1 km im Sand stecken. Ich grub und legte nach bewährter Methode Bretter unter, um wieder festen Boden zu erreichen, was in der Mittagshitze keine leichte Aufgabe war. Dies dachte sich wohl auch ein Beduine, als er mit seinem Pick-up herankam und mich herauszog, bis ich wieder festen Boden unter den Rädern hatte. Er sagte noch, dass der Weg zur Brücke total versandet sei und verschwand auch schon wieder. Und da ich natürlich nicht die halbe Wüste umgraben wollte, kehrten wir (glücklicherweise) um. Natürlich blieb ich trotz Schwung holens in dem selben Sandfeld wie auf der Hinfahrt stecken, konnte mich aber noch einmal selbst befreien. Als wir aber nun noch 1 km von der Asphaltstraße entfernt waren und schon den Militärposten erkennen konnten, steckte ich wieder fest, diesmal bergauf und in einer Schlangenpiste. Ich grub und grub, kam aber nur sehr schwer voran. Dann hielt ein kleiner Daihatsu-4×4-Funjeep und versuchte mich herauszuziehen, was aber zweimal an einem gerissenen Seil scheiterte und einmal, weil der Brite sich selbst festgewühlt hatte. Just in diesem Augenblick erschien wieder ein rettender Beduine mit seinem Toyota-Pickup und einer wohl recht kräftigen Maschine und zerrte mich ohne weiteres auf festen Boden. Damit war das Abenteuer Wadi Rum vorerst beendet. Ich saß halbtot im Auto und dachte nur an das Rote Meer.
Also bretterten wir gleich bis Aqaba durch und fanden die Stadt wie erhofft warm, blühend und einladend vor. Der Golf von Aqaba ist hier tiefblau und von lauter roten, trockenen Bergen umgeben. Wir versorgten uns mit den Dingen, die eine gute Küche so braucht und fuhren immer am Strand entlang Richtung saudi-arabische Grenze.
Schließlich hielten wir das Tourismuszentrum nahe des königlichen Tauchzentrums für die beste Campingmöglichkeit und fuhren auch gleich bis direkt ans Wasser. Dieses ist relativ warm, sehr klar und am Ufer grünlich bis tiefblau. Ich ging gleich baden, kehrte aber schnell wieder um, als ich die vielen Seeigel am Boden lauern sah. So sonnten wir uns, beobachteten den Schiffsverkehr und sahen der Sonne zu, wie sie hinter dem Sinai unterging. Rasch wurde es dunkel und die Lichter der Städte und Dörfer in Saudi-Arabien, Jordanien, Israel und Ägypten erstrahlten in schöner Eintracht entlang der Küste am Golf von Aqaba.
Wadi Rum – Aqaba (80 / 3610 mls)
Morgen erklären wir dann das Ziel am Korallenriff des Toten Meers für erreicht.