Bulgarien: Regen am Sonnenstrand

Heute Früh um 3:00 Uhr hielt ich es vor lauter quälenden Mückenstichen nicht mehr aus und verließ meine Isomatte, um mich im Meer aufzufrischen. Zuvor war ich jedoch noch warm duschen, was sowieso nur um diese Zeit möglich ist. Die Parkwege, Snack Bars und dunklen Ecken waren alle belebt wie an einem frühen Sommerabend. Nur das Meer war ruhig und friedlich.

Nach meinem „Morgenspaziergang“ legte ich mich erneut schlafen, nun wieder richtig müde. Beim Aufwachen hörten wir ein bis dato wenig vertrautes Geräusch: Regen prasselte auf das Zelt, begleitet von lautem Donnergrollen. So mussten wir wohl oder übel den Tag im Zelt verbringen. Das Gewitter zog manchmal kurz weg, so dass ich Zeit hatte, Salz zu erbetteln. Die Makkaroni kochten wir dann auf dem Juwel 34 aus dem Zelt heraus.

Das einzige Problem war der lockere Sandboden, der die Zeltheringe sofort freigab, wenn man mit ihnen das Zelt regen- und sturmfest abspannen wollte. Auch um uns herum rannten ständig windjackenbewehrte Camper hin und her, die die Haken notdürftig mit Steinen und sogar einer Bratpfanne neu einschlugen. Einige findige Leute hatten ihr Steilwandzelt ausgeräumt, an einer Seite hochgehoben und den Lada halb hineingestellt. So konnten Sie in aller Ruhe am Auto herumbasteln.

Ca. 15:00 Uhr hörte der Regen endgültig auf, und uns hielt nichts mehr im Zelt. Mit den Rädern zogen wir auf überfluteten Straßen (die Bulgaren scheinen hier keine Kanalisation zu haben) los, um in Ruhe Tagebuch und Karten zu schreiben, herumzulungern und Esszeug zu besorgen. Letzteres erhielten wir erst in Nessebar, aber in einer von Touristenströmen verschonten Nebenecke.

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Alt-Nessebar

Am letzten Schwarzmeerabend hatten wir noch einmal das Erlebnis: Starke Brecher schlugen gegen den Strand – und das auch noch bei Vollmond! Wir waren jedenfalls hellauf begeistert.

Slantchev Briag – Sonnenstrand – Nessebar (24 / 2835 km)

Trotzdem müssen wir uns morgen langsam auf den Weg durch die bulgarische Steppe machen.

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