Langzeittest meiner besten Arbeitshandschuhe

Hab nach einem langen Test endlich passende, feinfühlige Arbeitshandschuhe und muss nicht mehr mit abgetapten Fingern ins Büro.

Vergleich von Arbeitshandschuhen

Vergleich von Arbeitshandschuhen

Mein Problem mit Arbeitshandschuhen

Eigentlich mag ich Handschuhe nicht. Erst recht keine Arbeitshandschuhe. Da fehlt mir irgendwie das Gefühl. Gibt dadurch nur leider diese vielen kleinen Verletzungen und ich laufe ständig mit Pflastern an den Händen rum.

Fingerverletzung ohne Arbeitshandschuhe

Fingerverletzung ohne Handschuhe

Nutze Schutzhandschuhe nur für die ganz groben Arbeiten: Schweißgerät, Kettensäge oder Nadelentroster lassen sich auch ohne Übung und Tests mit Handschuhen bedienen. Da geht Arbeitsschutz vor.

Einsatz von Arbeitshandschuhen bei groben Arbeiten

Einsatz von Schutzhandschuhen bei groben Arbeiten

Langzeittest meiner Arbeitshandschuhe

Aber zum Arbeitsschutz gehört eben auch die Vermeidung dieser vielen kleinen Verletzungen: Holzsplitter, scharfe Grate, Lösungsmittel oder abgerutschte Bits machen zwar keinen großen Schaden, führen dann aber doch zu einer Menge Pflaster an den Fingern.

Und so hab ich vor einem Jahr angefangen, generell Arbeitshandschuhe zu tragen, ganz gleich, was ich mache. Der Test der besten Schutzhandschuhe zieht sich also schon ein bisschen hin. Teste da selbst bei eigentlich ungefährlichen Arbeiten nicht, wie lange meine Hände die Arbeiten ohne Beschädigung aushalten, sondern nehme einfach immer Handschuhe.

Kein Handgriff ohne Arbeitshandschuhe

Kein Handgriff ohne Mechanikerhandschuhe

Am Anfang war der Test der Arbeitshandschuhe ziemlich nervig. Hab die gerade bei den kleinen Fummelarbeiten immer wieder ausgezogen, um mit Gefühl schrauben zu können. Aber jetzt am Wochenende war es soweit. Hab bei der Arbeit an den Türen zum ersten Mal kleine Schrauben mit Handschuhen bewegt, ohne dass mir das bewusst war oder es mich gestört hätte.

Einsatz von Arbeitshandschuhen in der Feinmechanik

Einsatz von Handschuhen in der Feinmechanik

Meine besten Arbeitshandschuhe

Yippie! Freue mich echt über meinen Fortschritt beim Test der besten Arbeitshandschuhe und muss gleich mal mein Handy zücken, um das festzuhalten. Natürlich mit Handschuhen. Mal abgesehen von Schweißerhandschuhen oder den ganz dicken Schutzhandschuhen für das Rücken von Stammholz sind letztlich aus allen getesteten Exemplaren drei brauchbare Arbeitshandschuhe für die üblichen Mechanikerarbeiten am Bus übrig geblieben.

Grobe Handschuhe für grobe Arbeiten

Gern, aber relativ selten nutze ich die dickeren, blauen Arbeitshandschuhe (BGS 9951). Die sind robust und haltbar, aber durch die Oberseite aus Stretchmaterial und die griffige Unterseite noch angenehm zu tragen.

Dicke Arbeitshandschuhe beim Abziehen der Bremstrommel

Dicke Arbeitshandschuhe beim Abziehen der Bremstrommel

Durch das dicke Material ist der Schutzfaktor der Arbeitshandschuhe natürlich recht hoch. Dazu sind das die idealen Winterhandschuhe. Aber mir fehlt das direkte haptische Feedback. Diese Handschuhe sind wirklich was für grobschlächtige Arbeiten.

BGS Arbeitshandschuhe

BGS Arbeitshandschuhe

Meine besten Arbeitshandschuhe

Meine mit Abstand besten Arbeitshandschuhe für nahezu sämtliche Arbeiten am Bus sind die leichten Mechanikerhandschuhe aus Textilgewirk mit einer gummiartigen Beschichtung auf den Handflächen (BGS 9954).

Kupplung entlüften mit Arbeitshandschuhen

Kupplung entlüften mit Arbeitshandschuhen

Zumindest bei meinen Händen passen diese Arbeitshandschuhe in der XL ideal zu Fingerlänge, Handumfang und Handlänge. Da der Stoff ziemlich dünn ist, lassen sich die Mechanikerhandschuhe auch im Sommer angenehm tragen und sind feinfühlig genug, um selbst mal mit dem Fingernagel ein Stück Sikaflex vom Blech zu kratzen. Dazu kommt, dass ich mit den Handschuhen auch mein Handy bedienen kann. Muss ja schließlich neben den Arbeiten alles dokumentieren, damit ich nichts vergesse.

Klar, wenn ich mir mit dem Hammer auf den Daumen kloppe, helfen diese Handschuhe auch nicht. Aber seit ich die Mechanikerhandschuhe konsequent trage, sind diese kleinen Hautverletzungen drastisch zurückgegangen. Nachteil ist eigentlich nur, dass die Handschuhe nur etwa 6 Monate halten. Aber gut, jeder Riss wäre sonst wieder ein Pflaster gewesen. Die sind auch nicht umsonst.

Verschleißgrenze meiner Arbeitshandschuhe

Verschleißgrenze meiner Mechanikerhandschuhe

Einweghandschuhe für Klebearbeiten

Furchtbar, aber manchmal unerlässlich sind Einweghandschuhe. Mich stört zwar diese Wegwerfgeschichte, aber gerade beim Kleben mit Sikaflex mache ich nichts ohne Handschuhe.

Allerdings überwiegen für mich die Nachteile der Einweghandschuhe. Mit den leicht reißenden Silikondingern bleibe ich ständig am Kleber hängen, schwitze wie verrückt und saue am Ende doch mein Werkzeug und die Hände ein. Nehme daher auch für solche Arbeiten lieber ausrangierte Mechanikerhandschuhe.

Einweghandschuhe beim Kleben von Sikaflex

Einweghandschuhe beim Kleben von Sikaflex

Die richtige Größe für Arbeitshandschuhe

Letztlich muss jeder für sich die richtige Größe für Arbeitshandschuhe rausfinden. Das lässt sich nicht pauschal festlegen. Aber die Arbeitshandschuhe sind nicht teuer und ohnehin ein Verschleißprodukt. Da kann und muss man einfach mal ein paar verschiedene Größen testen. Klar, Arbeitshandschuhe dürfen weder zu eng noch zu weit sein. Merke das aber nie beim Anprobieren, sondern immer erst beim Arbeiten.

Hab also selbst diverse Arbeitshandschuhe in verschiedenen Größen getestet und komme bei meinen Lieblingshandschuhen (BGS 9954) mit der XL am besten zurecht. Dabei ist das Material so dehnbar, dass ich lieber engere Handschuhe bevorzuge. Hauptsache, die werfen keine Falten.

Nachtrag zu den BGS-Handschuhen

P.S.: Gerade habe ich meine löchrigen Handschuhe durch ein paar neue Exemplare derselben Handschuhe ersetzt und bin eigentlich ganz traurig. Die neuen sehen zwar schicker aus, sind aber noch recht steif und gefühllos und hakelig bei der Handy-Bedienung. Wenn ich also hier von meinen Lieblingshandschuhen schwärme, bezieht sich das auf ordentlich eingetragene Exemplare. Naja, wird schon wieder.

P.P.S.: Nach einer Wäsche der alten Arbeitshandschuhe sind die zwar immer noch löchrig, stinken aber nicht mehr und sind wieder weich und angenehm zu tragen. Das sollte ich vielleicht auch mal mit den noch etwas steifen, neuen Arbeitshandschuhen versuchen. Die Wäsche jedenfalls hat der gummiartigen Beschichtung der Handfläche nichts ausgemacht. Programm war „Dunkles/Jeans“ mit starker Verschmutzung. Also 40°C. Waschmittel weiß ich nicht, das geht automatisch.

Infos zu meinen Arbeitshandschuhen

Meine besten Arbeitshandschuhe sind die feinen, schwarzen Mechanikerhandschuhe, die ich selbst bei einer Arbeitermahlzeit nicht mehr ausziehe und mit denen ich gerade diesen Test verfertige, der dazu ermuntern soll, konsequent Arbeitsschutzhandschuhe zu tragen.

  • Dickere blaue Arbeitshandschuhe (BGS 9951): Klick
  • Feine schwarze Mechanikerhandschuhe (BGS 9954): Klick
  • Einweghandschuhe sind vom örtlichen Drogeriemarkt.

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11 Antworten

  1. Peter sagt:

    Hi Tom Danke für die Auflistung deiner Erfahrungen mit Handschuhen.

    Das Problem was ich oft habe ist, „meine“ Handschuhe zu finden, also die an meinen Händen richtig gut passen. Der Daumen oder kleine Finger zu lang oder kurz geschneidert, kein Finger passt richtig, oder die Teile passen und stinken wie eine illegale Ansammlung von Chemieabfällen… Habe ich schon bei teuren Uvex-Arbeitshandschuhen errochen…

    Egal ob Motorrad- oder Arbeitshandschuhe, die Passform ist extrem wichtig.

    Was ich dir allerdings ans Herz legen möchte:

    Niemals beim Umgang mit Bohrmaschinen egal ob stationär oder handgeführten Geräten, Handschuhe zu tragen! Das kannst Du sehen wie du willst, aber die Pflaster sind noch nicht erfunden, und will ich auch nicht kleben müssen, um die Verletzungen zu kaschieren wenn die Fingerchen lustig gehäutet, oder gebrochen werden falls der Bohrer zugreift….. und die skalpierten oder sogar restlichen Fingerstümpfe, das verarzten noch zulassen….

    Sorry aber so leider schon erlebt und auch erste Hilfe leisten „dürfen“

    Gruß Peter

    • Tom sagt:

      Oh, dass Arbeitshandschuhe gefährlich beim Bohren sind, war mir nicht bewusst. Also Peter, ich verspreche, die Handschuhe beim Bohren jetzt immer auszuziehen. Vielen Dank für den Tipp. Gibt es sonst noch Hinweise zum Arbeitsschutz? Schutzbrille beim Flexen ist klar, Atemschutz beim Schleifen auch. Aber sonst?

      • Peter sagt:

        Hallo Tom ich wollte wirklich nicht meckern, hoffentlich ist das so nicht rübergekommen… ?

        Absolute Grundregel Nr.1 wie bei so vielen Dingen, den Verstand einschalten und besonnen arbeiten 🙂

        Ich glaube die Tücke liegt im Detail, wie eben beim Arbeiten mit drehenden Werkzeugen, dort ist die Gefahr von z.B.
        Skalpierungsverletzungen eben hoch… können nicht nur die Indianer …. Ist wirklich nicht so selten das an Säulenbohrmaschinen schnell mal eine Glatze produziert wird weil die Haare sich lustig aufwickeln…

        Eben mal an der Handkreissäge den Spaltkeil entfernen weil der eh im Weg ist, und Tauchschnitte erschert, das ohne Rückschlagsicherung, schon kann das Teil mitsamt dem Benutzer abgehen wie Schmitz´ Katze, wenn sich das Blatt verklemmt.
        Eine Hand-Oberfräse die lustige 800-1600 Watt umsetzt kann den Heim- und auch Handwerker während seiner Tätigkeit übelst beschleunigen…
        Kontaktlinsen beim Schweissen getragen, lassen sich unter Umständen nur ungern wieder vom Augapfel lösen…

        Also immer mit Respekt, nicht Angst an die Sache gehen 😉

        Vor allem mit Ruhe gerade als Heimwerkerm sollte ich mir einfach viel zeit nehmen!

        Viele Grüße Peter

  2. 611 sagt:

    Ergänzend zum Schweißen:
    Lange Hose tragen, dass keine Schweißperlen in die Schuhe fallen. Sonst lernt man tanzen.
    Lederschürze und keine synthetische Armbekleidung.
    Vinylhandschuhe beim Umgang mit Lösemitteln und Chemie.
    Gehörschutz bei lauten Geräten ist selbstredend..
    Anständige Schuhe, die nicht wegschmelzen oder Metallsplitter durch die Sohle lassen. Mit Schutzkappe natürlich noch besser.
    Wo viel Holzstaub entsteht, dürfen keine Funken (auch die Elektrostatischen beachten) fliegen.
    Und so weiter und so fort…
    Grüße!

  3. Martin sagt:

    Das -zumindest im modernen Deutschland- aller wichtigste habt Ihr natürlich vergessen. Die Gefährdungsbeurteilung. Erst die Betriebsbeschreibung erstellen. Dann prüfen, ob man den Arbeitsschritt nicht substituieren kann. Dann Gefährdungsbeurteilung schreiben. Interne Arbeitsanweisung nicht vergessen. Das ganze ausdrucken, unterschreiben, abheften und schon kann es los gehen.

    So ganz dumm ist das nicht, insbesondere, wenn verschiedene Leute die Arbeiten erledigen. Macht man ja so oder so vor der Arbeit. Wird nur leider in Dland wie alles völlig übertrieben.

  4. Tom sagt:

    Ergänzung eingefügt, dass sich mein Test der Arbeitshandschuhe auf getragene Handschuhe bezieht. Die nagelneuen Handschuhe von heute sind da noch lange nicht soweit.

  5. Alex sagt:

    Deine Ausführungen und Ergebnisse kann ich nur unterstützen. Ergänzend bin ich seit knapp anderthalb Jahren auf dicke Nitrilhandschuhe umgestiegen (bspw. Mercator PowerGrip). Diese empfinde ich für mich als perfekten Kompromiss zwischen Griffgefühl und Haltbarkeit. Durch das dickere Nitrilmaterial reißen die Handschuhe kaum und sind wesentlich unempfindlicher als die klassischen (medizin.) Einmalhandschuhe. Gerade wenn man mal schultertief in engen Motorräumen rumräumen muss oder die Einzelteile eines Zylinderkopfes sortiert echt unschlagbar. Ich kann mit einem Paar teils tagelang arbeiten. Für mich der Allround-Handschuh beim Arbeiten rund um’s Fahrzeug/Camper etc.

    Zusatz Arbeitsschutz: Mittlerweile setz‘ ich den Atemschutz auch beim Flexen und längeren Schweißen auf. Ein P3 Filter lässt auch einen Großteil des Schweißrauchs nicht durch.

    Arbeitsschutz-Tipp: Nach langem Leidensweg mag ich insbes. bei kühler Witterung oder im Winter nicht mehr auf ein gutes Antibeschlag-Spray für die Schutzbrillen verzichten (bspw. von Zeiss). Funktioniert, behindert die Sicht nicht – top.

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