Schweden: Testnacht in der Hängematte
Will beim Paddeln in der Hängematte schlafen und übe schon mal unter gesicherten Bedingungen mit Wohnmobil als Backup.
Hängematte statt Bus
Werde ja in Zukunft sicherlich mehr allein unterwegs sein. Und da will ich beim Paddeln und Wandern verstärkt die Hängematte nutzen. Ich erhoffe mir dabei legalere Übernachtungsmöglichkeiten in Naturschutzgebieten sowie flexiblere Schlafplätze in Uferwäldern und mediterranem Stachelzeug. Hab für den besseren Komfort extra noch einen Daunen-Underquilt gekauft. Das ist ein unter die Hängematte gespannter Schlafsack, der Bodenkälte abhält.
Aber vorher muss ich die Hängematte testen, am besten mit vorhandenem Backup. Die Nacht in der nun bequilteteten und mückendichten Hängematte ist jedenfalls ganz gemütlich und cool, außer dass man nicht auf dem Bauch schlafen kann. Und genau der Underquilt macht den Unterschied. In einer Hängematte ohne Bodenisolation friert man nämlich selbst im Sommer die ganze Nacht. Und über eine Hängematte ohne Mückenschutz brauchen wir überhaupt nicht reden, erst recht nicht in Schweden.
Nur fordert die gestrigabendliche Lagerfeuermelone ihren Tribut. 02:04 Uhr muss ich das erste Mal pullern gehen. Merke da erstmal, wie dumm es war, die Hängematte über der Uferböschung aufzubauen, weil ich da kaum den Fuß auf den Boden kriege und im Dunkeln nichts sehe. Ist zwar nicht so richtig dunkel Ende Juni im nördlichen Südschweden, aber eben auch nicht richtig hell. Stolpere jedenfalls raus und irgendwann auch wieder rein. Das Foto zeigt überhaupt nichts, außer dass ich daran die Zeit ablesen kann.
Beim zweiten mal Pullern um 3:37 Uhr scheint die Sonne gerade hinterm Wald aufzugehen.
Und um 04:32 Uhr beleuchtet die schwedische Morgensonne schon den Wald am gegenüber liegenden Ufer.
Schlafe aber ich noch mal voll ein und mache erst 9:10 Uhr die Augen wieder auf. Zum Glück gibt es da an der Seite der Amazonas-Hängematte so eine kleine Tasche, wo ich mein Handy griffbereit habe. Da fallen mir die Fotos beim Wachwerden nicht schwer
Generell schlafe ich in der Hängematte super und merke, wie das das Tarp nicht nur gegen Regen, sondern auch gegen die Morgensonne hilft. Das muss man hier in Schweden echt routinemäßig aufbauen. Das Wichtigste aber ist der integrierte Mückenschutz und der Underquilt gegen die Kälte von unten.
Klar, ich könnte auch im Bus schlafen. Aber Hängematte ist cooler.
Spannung des Solarpanels reduzieren
Nach den gestrigen Solarproblemen im Wohnmobil finde ich endlich meine Elektrokiste und versuche mit einem in Reihe zwischengeschalteten Lüfter, die Spannung des Solarpanels so zu reduzieren, dass die kleine Akkubox geladen werden kann. Die verträgt ja nur maximal 30 Volt, während das Solarpanel 40 Volt bringt.
Aber irgendwie funktioniert meine Schaltung nicht. Wahrscheinlich sind die Leistungsdaten zu unterschiedlich. Was aber hilft, ist Halbschatten. Dann sinkt die Spannung des Solarpanels so weit, dass meine Akkubox lädt.
Die Kids verschwinden derweil in den Blaubeeren.
Vom Wald in die Stadt
Dann wechseln wir ziemlich radikal das Urlaubsprogramm und belegen aus Gründen einen innerstädtischen Stellplatz in Örebro.
Örebro glänzt mit dem Schloss im Stadtzentrum, aber vor allem mit unseren Gastgebern.
In Schweden gibt es nur einen Monat Sommer, den muss man nutzen. Heute knallt die Sonne noch einmal so richtig, aber ab morgen soll es wohl dauerregnen.
Älgåros – Hova – Backgården – Vretstorp – Örebro – Ånnaboda – Örebro | Schweden | 185 km 1.302 km











