Norwegen / Lofoten: Wanderung von Å zum Ågvatnet
Der Polartag bringt die körperliche Leistungsfähigkeit so richtig zum Kochen. Früh Stadtbesichtigung von Å mit Zimtschnecken, Fischen und Rorbuer. 16:00 Uhr Mittagessen. 17:00 Uhr dann fängt der zweite Teil des Tages an. Also mit ungebrochener Energie Start zu einer Wanderung, um das Inselinnere um den See Ågvatnet zu erwandern. Vor allem unser Jüngster will bis auf die hohen Berge am Horizont wandern und drängelt. Klar, vom Mengelsdalstinden (826 m) hätte man bestimmt eine schöne Aussicht über die Insel. Aber 800 Höhenmeter Auf- und Abstieg mal schnell am Spätnachmittag? Ich weiß nicht. Er jedenfalls nimmt sich schon mal die große Kamera und läuft vor. Macht Blumenfotos.
Kommt ihr endlich? Nein, wir wollen erst noch zum Aussichtspunkt. Der Weg ist breit, rollstuhlgerecht und gut ausgeschildert. Laaaangweeeeiiiilig. Wir genießen die fantastischen Ausblicke auf die steile Küste der Lofoten. Alles zu sehen: Moskenesøya, links dahinter Mosken und ganz am Horizont Værøy. Unmengen Wollgras. Nein, daraus kann man keine Pullover machen. Nichts pflücken. Das können wir mal in Usbekistan machen.
Weiter. Endlich über die blumenbestandenen Felskuppen in das Inselinnere klettern. Endlich Ruhe. Ein kurzer Blick zurück. Der See Ågvatnet ist nur 4 m höher als der Meeresspiegel. Sieht aus wie ein Fjord. Ist aber ein Süßwassersee.
Der Weg wird schnell steil, zugewuchert und unübersichtlich.
Ab und zu ist auf feuchten Stellen so etwas wie ein Trampelpfad zu erkennen. Das ist der Weg.
Regenwolken ziehen auf. Seht ihr die Hütte da unten? Vielleicht können wir uns dort unterstellen. Also Schlitterpartie über die Felsen zum See.
Nett hier. Aber wir gehen weiter. Regen? Egal. Der Mengelsdalstinden ist vergessen.
Und dann geht es richtig los. Natürlich genau in dem Moment, als wir an Ketten hängend die Felsen am See queren.
Platsch. Füße nass. Oben reingelaufen. Der Größte trägt seinen kleinsten Bruder fortan durch die schlimmsten Schlammpassagen. Das mögen beide. Da werde ich mich wohl nicht einmischen. Zum Glück scheint die Sonne wieder.
Und schon bald kommen wir durch die ersten Stockfischgestelle am Ortsrand von Å. Blick zurück zum Mengelsdalstinden. Später mal.
Doch plötzlich haben wir „unsere“ Parkplatzecke fast für uns. Schon besser. Da müssen wir ja doch noch nicht fahren.
Erst mal die Gasheizung anwerfen und das extra reinkonstruierte Schuhtrocknungsfach ausprobieren. Funktioniert prima. Also nach dem Abendbrot nochmal nach Å. Rorbuer im „Abendlicht“ fotografieren. Naja, auch nicht anders als am Tag. Nur weniger Leute.
Aber dann gibt es noch ein kleines Regenbogenfragment über dem Vestfjord. Hübsch.
Å / 0 / 2.560 km
Aber den nächsten Tag hält uns Å nicht mehr. Und auch nicht das Ågvatnet. Es geht zum Campingplatz Fredvang. Südseesandstrand genießen.