Nordmazedonien: Radtour am Dojran-See

Mit dem Ex-Campingplatz direkt am Dojran-See hatten wir doch ein gutes Händchen. Die Nacht ist absolut still und ruhig. 6:20 Uhr schaue ich das erste Mal aus dem Aufstelldach und freue mich an der Morgendämmerung. Punkt 7:00 Uhr griechischer Zeit geht die Sonne auf. Ziehe das Zelt hoch und wir können noch eine Weile schlafen.

So ein Ex-Zeltplatz ist echt nicht zu verachten.

Auch wenn es eben kein Campingplatz ist und ich das SUP lieber auf dem Dach lagere.

Mache noch vor dem Frühstück eine Fahrradtour. Diesmal westlich um den Dojran-See herum nach Nov Dojran / Нов Дојран. Ist schön, so am Morgen in der frischen Luft mit dem Rad unterwegs zu sein, auch wenn die Sonne schon jetzt ziemlich heiß ist. Aber der Fahrtwind kühlt eben.

Kann schön durch den Ort radeln und mir alles in Ruhe ansehen.

Aus einem kleinen Lieferwagen wird Gemüse verkauft. Aber ich habe ja kein Bargeld und muss vorbeifahren. Immer durch die kleinen Gassen und nicht über die Hauptstraße.

Gibt von oben einen schönen Rundblick über den hier ziemlich verschilften Dojran-See.

In einem Minimarkt kann ich mit Kreditkarte bezahlen und erwerbe für 1,50 € eine ganze Fahrradtasche voll. Dann suche ich wie gewohnt Streichhölzer, finde aber nichts. Und selbst mit dem Google-Übersetzer kann die Verkäuferin nichts anfangen. Als ich ihr dann aber ein Feuerzeug zeige und pantomimisch des Streichholz darstelle, klickert es. Natürlich gibt es Streichhölzer, allerdings keine nordmazedonischen, sondern russische.

Dann frage ich mit meinem Fantasiemazedonisch an einer alten Kolchose, ob ich den zerschraddelten LKW fotografieren darf. Die beiden alten Männer freuen sich, dass ich auch ohne Typenschild weiß, dass es ein TAM ist, dabei ist das nur geraten.

Dann führen sie mich aber nochmal um die Ecke. Ich soll mir noch unbedingt den alten Traktor ansehen. Hab zwar überhaupt keine Ahnung, was das für ein Traktor ist und interessiere mich auch nicht für Traktoren. Aber klar, der kriegt auch noch ein Foto. Ehrensache.

Ernte unterwegs noch Granatäpfel und wilden Wein vom Straßenrand

Und bin erst 11:00 Uhr wieder zurück am Bus. Dafür mit reicher „Beute“, sodass wir jetzt endlich frühstücken können. 11:30 Uhr gehen Jungs das erste Mal raus aufs Wasser. Dann ich. Ist cool, mit dem Boot durch den Dreckgürtel aus Wasserpflanzen zu fahren und draußen erst zu schwimmen.

So genießen wir den Tag am Dojran-See. Und wenn das so gut läuft, kann ich doch auch noch mal eine Fahrradtour ins östlich gelegene Nikolich / Николич machen.

Auch da ist es ganz nett.

Der Supermarkt ist eine Mischung aus Lebensmittelladen, Baumarkt, Gerümpelkammer, Wohnzimmer und eben Supermarkt.

Kaum, dass man durch die Gänge kommt. Ein Traum. Nur weiß ich beim besten Willen nicht, was ich kaufen soll. Streichhölzer? Haben wir doch auch schon.

Auf dem Rückweg zum Zeltplatz wird es jetzt schon merklich heißer. Dazu überholen mich ständig Sattelschlepper, weil hier eine Stahlbaufirma sitzt.

13:30 Uhr zurück am Bus. Die Jungs haben sich sogar die Markise ausgeklappt, um im Schatten vor dem Bus sitzen zu können. Allerdings gibt es hier Blutegel, sodass keiner mehr ins Wasser will.

Das beschleunigt die Abfahrt. Also klappen wir alles zusammen und schon startet der Transit durch Nordmazedonien nach Serbien. 

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