Pisten in Bosnien-Herzegowina und Trubel um die alte Brücke von Mostar

Keine Zeit für Sarajevo. Doch die Altstadt von Mostar muss sein. Auch wenn der Besuch wie alles im Urlaub wesentlich länger dauert als geplant.

Ausweglose Pisten um Šenkovići

Natürlich musste es so kommen: Es kommt ein Pferdefuhrwerk und will an uns vorbei. Er ist aber ganz entspannt und macht erstmal ein Päuschen. Ich beräume derweil die Überreste des Pistenlagerfeuers. Frage mich sowieso, wie man so ein Fuhrwerk steuert.

Morgen auf dem Pistenstellplatz bei Šenkovići

Morgen auf dem Pistenstellplatz bei Šenkovići

Und dann kommt auch noch ein VW-MAN. Der hat wenigstens ein Lenkrad. Und kann es auch bedienen.

Der MB 711 steht nun wirklich langsam im Weg

Der MB 711 steht nun wirklich langsam im Weg

Trotzdem packen wir etwas schneller als gewohnt zusammen. Wer weiß, wer noch so alles an uns vorbei will. Also weg hier.

Pisten in Bosnien-Herzegowina: MB 711 bei Šenkovići

Pisten in Bosnien-Herzegowina: MB 711 bei Šenkovići

Theoretisch müsste die Piste weiter hinten abzweigen und auf einer größeren Straße enden. Also noch ein Stück weiter in die Berge hinein statt heraus.

Šenkovići im Dinarischen Gebirge

Šenkovići im Dinarischen Gebirge

Nach Šenkovići wird es enger, steiniger und schlammiger. Aber nicht besser. Die eingezeichnete Querverbindung scheint es nicht zu geben. Oder sie ist abgegattert. Wende auf der Kuhweide neben einem kleinen Häuschen.

Bosnischer Garten im Nichts

Bosnischer Garten im Nichts

Ein Abzweig. Vielleicht ist dieser Weg besser?

Mit dem Wohnmobil auf Piste

Mit dem Wohnmobil auf Piste

Nein, ist er nicht. Nur steiler. 4 Pferde vor uns beschleunigen. Herbstgestrüpp. Schön, aber kratzig.

Bosnien-Herzegowina: Pferde auf der Piste

Bosnien-Herzegowina: Pferde auf der Piste

Ich lande im ersten Gang. Kann jetzt nicht anhalten. Der Berg ist fast senkrecht. Kein Foto. Will nicht testen, ob ich hier wieder loskomme. Oben. Puh. Erst mal die Zwillinge auf Steine kontrollieren. Und dann weiter durchs Dorf.

Bosnien-Herzegowina: Abgelegenes Dorf

Bosnien-Herzegowina: Abgelegenes Dorf

Wieder zurück. Am erst ein wenig unterschätzen Klosterkirchlein vorbei zur Hauptstraße. Viele Einschüsse in der Hausfassade.

Bosnien-Herzegowina: Orthodoxe Kirche Čavarine

Bosnien-Herzegowina: Orthodoxe Kirche Čavarine

Wir sind unübersehbar immer noch in der Republik Srpska. Überall dominiert Rot-blau-weiß.

Nicht zu übersehen: Wir sind im serbischen Teil Bosnien-Herzegowinas

Nicht zu übersehen: Wir sind im serbischen Teil Bosnien-Herzegowinas

Sarajevo kommt auf die Warteliste

Doch dann ein Tunnel.

Tunnel nach Sarajevo

Tunnel nach Sarajevo

Und schon tauchen wir ein in die Dunstglocke von Sarajevo. Eine beeindruckend modern-alte Stadt. Schön gelegen. Viele Minarette. Aber zu groß für schnell mal besichtigen. Sarajevo kommt erst mal auf die Warteliste.

Bosnien-Herzegowina: Blick über Sarajevo

Bosnien-Herzegowina: Blick über Sarajevo

Hier ist der kroatisch-bosnische Teil Bosniens. Dementsprechend andere Losungen und Mahnungen an den Wänden.

Sarajevo: Erinnerung an das Massaker von Srebrenica

Sarajevo: Erinnerung an Srebrenica

Luxusraststätte auf der bosnischen Autobahn

Raus aus Sarajevo. Weiter nach Mostar. Autobahn. 5 km nach der Mautstelle eine einsame Luxusraststätte. Mein Jüngster zählt die ganze Mittagspause heimlich mit: In einer Stunde kommen 64 Autos vorbei, wovon 7 auf die Raststätte einbiegen.

Bosnien-Herzegowina: Raststätte Bukovica

Bosnien-Herzegowina: Raststätte Bukovica

Innen alles vom Feinsten. Bäder und Duschen im Homestandard. Nein, besser. Auch das WC wird offenbar mehr zum Putzen als zum Pullern betreten.

Luxusraststätte Holdina Lepenica West bei Bukovica

Luxusraststätte Holdina Lepenica West bei Bukovica

Ich will Trinkwasser holen. Mir wird umgehend der Kanister aus der Hand genommen und in der Küche mit heißem Wasser befüllt. Okay, fülle ich halt heißes Wasser in den Tank. Aber irgendwie ist es mir schon unangenehm, wenn sich 3 herausgeputzte Angestellte um meine Buswasserversorgung kümmern. Zumal wir nicht mal die angebotenen Sandwiches essen, sondern selbst kochen. Also belasse ich es bei den 10 Litern Wassernachschub. Doch es gibt eine Dusche. Auch hier nur Naturstein, Glas und Edelstahl. Ich kann die Mädels überzeugen, dass sie auf der ganzen Reise keine bessere Dusche bekommen werden. Na gut, dann eben jetzt duschen. Das Mittagessen ist fertig und wird eingeläutet (oder besser eingestimmt) vom Ruf des Muezzin. Alle sind begeistert. Mit den ganzen Moscheen und Minaretten ist es im bosnischen Bosnien schon ziemlich orientalisch.

Bosnien-Herzegowina: Minarett von Bukovica

Bosnien-Herzegowina: Minarett von Bukovica

Der Neretva-Durchbruch

Weiter nach Mostar. Noch 5 km blitzblanke, leere Autobahn und es geht wieder auf die Landstraße. Wieder 60iger Schnitt. Aber auch schön. So bergig, kurvig und abwechslungsreich.

Bosnien-Herzegowina ist sehr gebirgig

Bosnien-Herzegowina ist sehr gebirgig

Hohe Berge, enge Täler und grünblaue Flüsse. Kleine Dörfer, abenteuerliche Brücken und aufwändige Kriegergedenktafeln. Stau in Konjic.

Bosnien-Herzegowina: Alte Brücke von Konjic

Bosnien-Herzegowina: Alte Brücke von Konjic

Fahrt durch den beeindruckenden Neretva-Durchbruch.

Bosnien-Herzegowina: Neretva-Durchbruch

Bosnien-Herzegowina: Neretva-Durchbruch

Viele LKWs. Entweder relativ neue MAN. Oder alte Mercedes NG/LK/SK. Vor uns die ganze Zeit ein MB 1017. Eine ungarische Kolonne mit Mercedes G, MAN LX und Unimog 1300 kommt entgegen.

Bosnien-Herzegowina Neretva-Durchbruch: Ungarischer Mercedes G

Bosnien-Herzegowina: Ungarischer Mercedes G

Die Altstadt von Mostar mit der altneuen Brücke

Und dann Mostar. Immer noch viele zerstörte Gebäude. Direkt im Zentrum. Aber es wird auch viel gebaut.

Zerstörtes Gebäude in Mostar

Zerstörtes Gebäude in Mostar

Rein in die westliche Altstadt um die Brücke. Oh, das wird zu eng. Rückwärts wieder raus. Zur Tankstelle gegenüber. 50 Liter mit Bedienung. Kann ich hier gleich stehen bleiben? Natürlich, gern. Wir sind im kroatischen Westteil von Mostar. Gut zu erkennen am Turm mit Kreuz. War das mal ein Minarett? Auch oben auf dem Berg ein riesiges Kreuz.

Mostar: Minarett oder Kirchturm?

Mostar: Minarett oder Kirchturm?

Im östlichen Teil von Mostar leben die Bosniaken unter echten Minaretten. Mostar ist heute eine streng geteilte Stadt.

Altstadt von Mostar

Altstadt von Mostar

Doch der Tourismus verbindet. Eisstände, Souvenirshops und asiatische Reisegruppen rund um die Stari Most. Hier im kroatischen Westen.

Touristenzone von Mostar

Westliche Touristenzone von Mostar

Das gleiche Bild im bosniakischen Osten: Kleine Gässchen, kleine Läden. Wir könnten auch in Italien sein.

Östliche Touristenzone von Mostar

Östliche Touristenzone von Mostar

Die berühmte alte Brücke, die eigentlich ganz neu ist, verbindet und trennt die beiden fremden Stadtteile. Im Osten (im Bild links) die muslimischen Bosniaken. Im Westen (rechts) die katholischen Kroaten.

Stari Most (Alte Brücke) von Mostar

Stari Most (Alte Brücke) von Mostar

Don’t forget but do forgive forever.

Mostar: Don't forget but do forgive forever

Mostar: Don’t forget but do forgive forever

Sonnenuntergang. Eigentlich wollten wir ja essen gehen, aber die Brückenbesichtigung dauert wie eigentlich alles in diesem Urlaub wesentlich länger als geplant. Doch wir wollen noch ans Meer. Heute wirklich.

Unser Wohnmobilparkplatz in Mostar

Unser Wohnmobilparkplatz in Mostar

Es wird dunkel. Mein rechtes Abblendlicht ist wieder ausgefallen. Naja, wird schon gehen. Sind ja nur noch 80 km ans Meer.

Mostar: Stari Most im Abendlicht

Mostar: Stari Most im Abendlicht

Paradiesischer Süden von Dalmatien

Grenze im Dunkeln. LKW? Da links rüber. Ich warte. Und warte. Und warte. Der Herr kommt schließlich zu uns. Ein Blick in den Bus. Und plötzlich ist alles ganz easy. Ich hatte noch nicht mal alle Pässe beisammen, als der amtliche Wink kommt. Endlich Kroatien. EU. Lidl, DM und S.Oliver. Alles hell erleuchtet. Ist schon anders hier. Beziehungsweise: Es war ziemlich anders in Serbien und Bosnien. Noch ein paar Kilometer Serpentinen, und wir sind am Meer. Ein Campingplatz mit abenteuerlicher Zufahrt. Steile, enge Spitzkehren, vorspringende Mauern und überwuchernde Olivenbäume. Wenden in 5 Zügen. Alles ausklappen. Kinder ins Bett bringen. Und dann ein langer Strandspaziergang. Dieser Duft! Diese Wärme! Dieses Meeresrauschen! Wir sind am Ziel. Ein Traum.

Ziel erreicht: Nächtlicher Strand von Podaca / Kroatien

Ziel erreicht: Nächtlicher Strand von Podaca / Kroatien

Šenkovići – Sokolac – Sarajevo – Konjic – Podaca – Mostar – Metković – Podaca: 282 km / 1.620 km

Hier geht es weiter zum Bericht über die kroatische Nachsaison an der Adria.

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