Entdeckungstour am unteren Wasserpfad
Mein Jüngster liebt den Mai. Einerseits, weil er dann Geburtstag hat und seine Zählung der Resttage bis zum großen Ereignis langsam aber sicher einstellig wird. Andererseits aber, weil im Mai die Erdbeeren auf dem Dach anfangen, sich ihrer vorbestimmten Aufgabe zu widmen. Und auch ich mag den Mai, weil die jungen Buchen so ein samtweiches Hellgrün entfalten, das fast der Blogfarbe entspricht. Vor lauter Maienfreude haben wir heute also wieder einmal eine neue Entdeckungstour gestartet. Und das auf dem Schulweg.
Klar, den kleinen, versteckten Abzweig, auf dem früher tatsächlich mal ein regulärer Pfad zum Bachufer hinunter geführt haben muss, kenne ich. Schon oft gesehen. Aber wie das so ist, tatsächlich gehen wird man so einen Umweg dann doch ziemlich selten. Genauer gesagt, bin ich die Treppen in nun 12 Jahren täglicher Schultour noch nie runtergegangen. Au weia.
Heute früh war es soweit. Wir bogen einfach spontan von der Normalroute ab. Die Stufen am Anfang sind uralt und entsprechend sauber gesetzt. Irgendjemand muss sie in den letzten Jahren mal sauber gemacht haben, denn so deutlich ist die Treppe hinunter zum Bach noch nie hervorgetreten. Am Anfang versprach der Weg eine ziemlich komfortable Erkundung.
Doch am Bach verlor sich der schöne Weg und wir mussten durch das regenfeuchte Unterholz.
Wahrscheinlich kommen bis hierhin noch ein paar Leute mit ihren Hunden. Oder andere wassersuchende Tiere. Aber schon die Wildschweine schlagen sich durchs Gebüsch, um an ihre Lieblingssuhle zu kommen. Die kannte ich auch noch nicht.
Und mein Jüngster war auch gleich so begeistert von dieser Stelle, dass er vorgeschlagen hat, am Wochenende mit dem Zelt hier unten am Bach zu übernachten und nachts die Wildschweine zu beobachten. Na toll.
Jedenfalls war es eine schöne Entdeckungstour, gerade so kurz vor der Schule – auch wenn mir die Normalroute ebenfalls sehr gefällt.