Spanien: Ehrenrunde um die Sagrada Família
Nachts sah die Gegend irgendwie mehr nach Olivenhain aus. Heute Morgen war der Stellplatz oberhalb von Montpellier schon wesentlich trister.
Bin also wieder losgefahren, bevor die Jungs richtig wach waren. Den nächsten Stopp gab es an der erstbesten Boulangerie. Beim Duft frischer französischer Leckereien wollten die Jungs aber dann plötzlich gar nicht mehr schlafen.
Derart versorgt, fuhren wir bei trübem Wetter immer am südfranzösischen Meer entlang. Es gab sogar ein paar Flamingos zu sehen. Vor allem aber ungezählte Kreisverkehre. Dennoch blieb ich trotz der nahen Autobahn standhaft und fuhr immer Landstraße.
Dann hoch in die Pyrenäen. Die Serpentinen der alten Bergstraße waren mit dem (noch) recht leichten 711er Bus und seiner 4-Liter-Maschine erstaunlich souverän zu fahren, sodass wir schon bald in Spanien waren. Kurz vor Barcelona landeten wir dann doch noch einmal unfreiwillig auf der Autobahn, was uns nun aber auch nicht direkt ruinierte.
Aber wir wollen ja was sehen und nicht die ganze Zeit Autobahn fahren. Also quer durch Barcelona zur Sagrada Família.
Ab Barcelona hatten wir dann endlich auch adäquates Wetter und sahen die ersten prall gefüllten Orangenhaine. Am Sonntagabend 18 Uhr starten hier scheinbar die ganzen Orangentransporter nach Norden. Es kam einer nach dem anderen entgegen.
Vor Tarragona gab es einen kleine Irritation darüber, wer nun für die Navigation zuständig sei. Und nein, das ist nicht mein Handy. Navigation ist Aufgabe meines Zweiten. Orientierungssinn und Kartenlesekunst lernt man nur durch Übung.
In Valencia haben wir noch einmal die Tanks gefüllt und sind im Dunkeln die Berge hoch gefahren. Als die Autobahn enger, baustelliger und landstraßiger wurde, haben wir uns nach knapp 1000 km Landstraße links in ein kleines Wäldchen geschlagen.
Montpellier – Beziers – Narbonne – Barcelona – Tarragona – Valencia – Casa Blanca (987 km)
Am nächsten Tag ging es dann zur Fähre von Algeciras nach Tanger Med und rüber nach Marokko.