Norwegen: Nahkontakt mit Schafen und Kühen

Heute früh hätte ich ja wieder einmal Gelegenheit gehabt, auf den Dalsnibba zu radeln und die bereits genossene Aussicht auf den Geirangerfjord nun auch bei etwas freundlicherem Wetter genießen zu können. Aber leider, leider musste ich mir keine Ausreden bereitlegen – denn es regnete. Aber noch während meines morgendlichen Spaziergangs mit T wurde das Wetter besser, um nicht zu sagen sonnig.

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Nach Abfahrt war das Wetter hinter dem ersten, immerhin 4,5 Kilometer langen Tunnel dann wirklich so, wie man es sich landläufig für einen Sommerurlaub vorstellt. Wir rasteten also an einer sehr idyllischen Almwiese mit Bergen, Wiesen, Bach, Fluss, Holzhütten, Kühen, Schneeresten und Schafen. Dort zeigten wir T die Gaben von Mutter Natur. Besonders angetan war er von den tierischen Bewohnern der Alm – wenn auch mit großem Respekt.

Als wir dann jedoch die Schafe mit einigen Kartoffelschalen und Blumenkohlresten handzahm gemacht hatten, stellte er sich ganz allein 3 Schafen entgegen, die ihn immerhin natürlich deutlich überragten –  vom Gewicht ganz zu schweigen. Er bekam auch ab und an das weiße Fell zu fassen. Allerdings war ihm dann doch das zum Reflektieren des Erlebten gereichte Lammfell lieber, denn dieses kratzt nicht so, wenn man sein Gesicht hineinlegt. Und es meckert auch nicht, wenn man kräftig hineinbeißt.

Trotzdem war er mutig und zog sogar ganz alleine los, den Kühen die letzten Reste von der Mittagszubereitung zu geben, für deren Annahme die Schafe einfach zu dumm waren. Mit der Schüssel in der Hand marschierte er schnurstracks auf die doch recht ansehnlichen Tiere zu, die aber noch eher als er erschraken und flüchteten. Irgendwann fanden wir aber dann doch ein Rindvieh, das sich nicht zu schade war, eine alte Kartoffel zu essen, sich streicheln ließ und uns sogar bis zum Bus folgte.

Nach dem Mittag fuhren wir dann weiter. Und wieder wechselte nach einem Tunnel das Wetter und wir fuhren in den Regen am Nordfjord hinein. Wir sind aber mittlerweile vor allem gedanklich weitaus abgehärmter als anfangs und so nutzten wir die Zeit zu einem kurzen Einkaufsbummel in Stryn.

Wir umkurvten noch den Nordfjord und bogen in Lom ab zum Lovatnet, an dessen Ufer wir unser Wägelchen abstellten und das letzte Stück zum Bödalsbreen mit dem Rad zurücklegen. Nach einem lichten Abschnitt fing natürlich auf halber Strecke der Regen wieder an. Am Gletscher selbst schien dann aber wieder die Sonne, so dass wir das herrlich blaue Gletschereis und den Rand des großen Jostedalsgletschers gut sehen konnten. An die Gletscherzungen kamen wir bis circa zehn Meter heran. Es war wirklich ein beeindruckender Anblick – zumal es mein erster Gletscher war.

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Die zehn Kilometer zurück waren wir natürlich deutlich schneller als bergauf.

Högrenning am Lovatnet (300.283 km)

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