Norwegen: Himbeeren am Geirangerfjord
Wegen des gestrigen, regnerischen Radausflug ist hatte ich ja schon überlegt, heute früh noch einmal hoch zum Dalsnibba zu radeln, aber das Wetter machte diesem Ansinnen wieder einen Strich durch die Rechnung. Vater und Sohn haben also in Regenklamotten einen Spaziergang unternommen, danach mit gutem (Fast-) Quellwasser den Tank aufgefüllt und sich dann erst zum Frühstück begeben.
So kamen wir erst ziemlich spät los und nutzten gleich den ersten Aussichtspunkt zur Zubereitung und Verspeisung des Mittagessens. Ganz nebenbei konnten wir noch zwei allerdings angeleinte Rentiere beim Kräuternaschen beobachten und das zusehends besser werdende Wetter verfolgen.
In Geiranger boten sich dann alle Postkartenmotive direkt aus dem Bus, sodass wir unser schlafendes Kindchen nicht mit Türenklappern bei seinem Mittagsschlaf stören mussten.
Dafür konnten wir in Ruhe Himbeeren pflücken, immer im Angesicht des wahrlich majestätischen Geirangerfjords, der uns seine Zugehörigkeit zum Atlantik auch sofort durch die Anwesenheit zweier Kreuzfahrtschiffe (Maxim Gorki und Flamenco, beide angeblich aus Nassau) bestätigte. Während der wohl ehemals sowjetische Kahn fröhlich qualmte und ständig Ansagen in Deutsch über den Fjord schallten, wer sich wo in welches Beiboot zu begeben hätte, krochen wir also in Seelenruhe durch die geirangischen Himbeerbüsche. Nach genussvoller Vertilgung derselben brachen wir auf, den Adlersteig im Wohnmobil zu erkunden.
Der Adlersteig selbst ist nicht weiter ungewöhnlich – eine Menge Spitzkehren eben. Aber die Aussichten wurde mit jeder Kurve besser, auch wenn es eigentlich nichts weiter als Berge, einen Meeresarm und je nach Fährtätigkeit zwei bis drei Schiffe zu sehen gab. Oben dann, auf einem gut ausgebauten Parkplatz, streichelten wir Kühe und sind dann noch ein Stück in die Berge gelaufen.
Besonders beeindruckend sind dabei immer wieder die Wassermassen, die aus jeder Richtung unbändig zu Tal stürzen. Das Wetter war mittlerweile auch fast T-Shirt-gerecht geworden, sodass unserer Begeisterung nichts mehr im Weg stand.
Zum Abend sind wir dann aber doch wieder hoch zu unserem letzten Stellplatz an der Djupvasshütte gefahren, um morgen früh nicht mit kaltem Motor gleich 1.050 Höhenmeter überwinden zu müssen. Denn so eine Behandlung hat der schöne Bus nicht verdient. Da frieren wir lieber selbst oben auf dem Berg.
An der Djupvasshütte am Dalsnibba (300.200 km)