Jordanien: Über dem gelobten Land

Auf unserem Stellplatz in Damaskus wollte uns „unsere“ Wachmannschaft noch vor Wachablösung, also recht früh,  zum Essen einladen – wir aber wollten nach Jordanien und nicht die Zeit mit ausschweifenden Fressgelagen vertrödeln. Ein kurzer Blick in die Busküche hat sie aber überzeugt, dass wir auch alleine klarkommen.

Römische Ruinen in Jordanien: Garash, Forum Maximum

Römische Ruinen in Jordanien: Garash, Forum Maximum

Sehr rasch fanden wir uns dann auch an der Grenze nach Jordanien wieder, und noch rascher waren die syrischen Ausreiseformalitäten erledigt. In Jordanien wurden wir gleich vorgewunken. Ich erhielt ganz unkompliziert 2 Visa (á 15 DM), eine Versicherung (30 DM) und auch einen Stempel in mein Carnet (20 DM). Und schon waren wir in Garash (Gerasa), der alten römischen Ruinenstadt. Am besten erhalten bzw. wieder aufgebaut sind das Forum Maximum (oder Romanum), die Kolonnenstraße mit ungezählten Säulen, sowie der Artemistempel und 2 Theater. Es war wirklich sehr schön – aber wenn man Pompeji kennt, ist man einfach zu verwöhnt…

1997 Zum Roten Meer (62)

Palästinakarte in Madaba

Jordanien ist ein ziemlich kleines Land. Schon bald waren wir an Amman vorbei und „rasten“ eine Autobahn ins Jordantal hinab. Das ist schon ein komisches Gefühl, wenn man weiß, auf Meereshöhe zu sein, es ständig aber in beträchtlichen Steigungen bergauf oder bergab geht. Wir wurden zweimal kontrolliert und befanden uns schon am Grund des Jordantals, allerdings nur sehr kurz, denn enge Serpentinen führten uns dann wieder hinauf zum Berg Nebo. Von dort oben sahen wir wie Moses das gelobte Land, allerdings etwas im Dunst. Keine Spur von den Türmen von Jerusalem. Aber trotzdem war der Ausblick sehr schön und beeindruckend.

Anschließend fuhren wir wieder hinab zur lauwarmen Mosesquelle und wieder hinauf zur Palästinakarte in Madaba. Auf dieser Karte ist der ganze Nahe Osten vom Nil bis nach Syrien abgebildet. Leider steht mitten im Mosaik ein Kirchenpfeiler, und auch sonst waren die Bauleute nicht sehr zimperlich. Trotzdem sind Jerusalem, der Jordan, dass Tote Meer und der Nil einschließlich der griechischen Beschriftung aus dem 6. Jahrhundert sehr gut zu erkennen. Nachdem die Karte besichtigt war, rollten wir wieder 1000 Höhenmeter hinab zum Hammamet M’aih.

Abend über dem gelobten Land

Mit sehr heißen und schon qualmenden Vorderrädern (hinten bremst ja ohnehin kaum etwas) kam ich vor einem Kontrollhäuschen gerade so zum Stehen, bezahlte 8 DM und ließ mich im Dunkeln im 1. Gang weiter hinab zu den heißen Quellen rollen. Und schon sahen wir den heißen Wasserfall herabrauschen, glücklicherweise hell erleuchtet. Das beste war aber der Zufluss zum Wasserfall, der eine Temperatur von gut 40 °C hatte und aufgrund der Dunkelheit und Einsamkeit zum Baden einlud, zumal wir mit dem Bus direkt daneben standen. Allerdings hielten wir es im Wasser kaum aus vor Hitze. Das ist wirklich komisch, in einem heißen Fluss zu liegen!

Damaskus – Jerash – Amman – Suweima – Madaba – Hammamet M’ain (140 / 3170 mls)

Allerdings hat das Paradies auch so seine Tücken und wir fahren weiter zum Toten Meer.

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