Syrien: Damaskus und die Umayyad-Moschee
Natürlich kamen wir heute Früh nicht ohne die allgegenwärtige Teezeremonie weg. Diesmal habe ich Tee bereitet und mit den Gastgebern getrunken. Und natürlich sollten wir unbedingt wiederkommen. Nett sind die Syrer wirklich, aber auch etwas nervenaufreibend in ihrer überbordenden Freundlichkeit.
Wegen der fehlenden Toilettenmöglichkeit an der Tankstelle mussten wir es aber kurz machen. So fuhren wir also ohne Frühstück los, wie es in der letzten Zeit zur Gewohnheit geworden ist. Erst an einem Monument zu Ehren des allgegenwärtigen Präsidenten fanden wir ein „ruhiges“ Plätzchen für unsere Privatgeschäfte.
Derweil rauschten auf der Autobahn die alten Mercedes-LKW’s (Kurzhauber) vorbei, dass es einem warm ums Herz wurde. Auch alte ZIL-131, KRAZ, UAZ und Tschaika-LKW sind häufig zu sehen, allerdings ausschließlich in Armeebesitz. In Privathand finden sich dagegen häufig Skodas als Pick-up, Ladas und Dacias. Des weiteren uralte Mercedes und amerikanische Straßenkreuzer, dass es nur so eine Freude ist.
Ich checkte also mit einem Auge immer die Straße. Trotzdem konnten wir das Frühstück beenden und weiter am Meer entlang nach Süden fahren.
Nach einem misslungenen Versuch fanden wir dann auch die alte Kreuzritterburg Krak de Chevalliers, die mächtig über den umliegenden Hügeln thront. Die Anlage selbst ist beeindruckend und recht gut erhalten. Wir umrundeten den Burggraben, krochen durch dunkle Wehrgänge und genossen den Ausblick bei einem Glas Tee. Und das alles nur unter den Augen von 5 weiteren Touristen, die sich auf dem weitläufigen Gelände aber verliefen.
Die Autobahn ließ uns dann schon am frühen Nachmittag in Damaskus eintreffen, wo wir uns erst einmal durch einen Gürtel von Reparaturwerkstätten hindurchwühlen mussten, ehe wir im Stadtzentrum landeten.
Wir fuhren durch den Basar, suchten dann einen Parkplatz auf und machten uns auf den Weg, die wohl am längsten durchgehend besiedelte Hauptstadt der Welt näher zu besichtigen. Wir schlenderten unbehelligt durch die Souks und besichtigten die Umayyad-Moschee. Der weibliche Teil unserer zweiköpfigen Reisegruppe wurde dazu extra in einen schwarzen Umhang mit Kapuze gesteckt, trug diese Verhüllung aber eher auf- als abtörnend.
Ab und zu warf ich auch einmal einen Blick auf die ebenfalls sehr schöne Moschee. Innen reich mit Ornamenten verziert, bot sie von außen wie gewohnt nur einen recht schäbigen Anblick. Im Prinzip handelt es sich um einen umbauten Platz, von dem dann die eigentlichen Gebetsräume abgehen. Wir spazierten jedenfalls ein bisschen herum und gaben dann den Umhang wieder ab.
Auf dem Weg zurück wollten alle möglichen Leute von ihr fotografiert werden – wen wundert’s. Wir zahlten 1 DM Gebühren und zogen von dannen. Der angeblich vorhandene Campingplatz war aber unauffindbar, trotz langen Suchens bis in die Nacht hinein. So rasteten wir eben an einer Station der Autobahnpolizei, die nichts unversucht ließ, um aus uns glückliche Touristen zu machen. Nur das mit der Toilette wird schwierig…
Daniyas – Tartus – Homs – Damaskus (300 / 3030 mls)
Der nächste Tag verheißt uns dann die Einreise nach Jordanien und ein Blick auf das gelobte Land.