Spanien/Sierra de Cazorla: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Heute früh hatte sich die Anzahl der Busse auf dem Alhambra-Parkplatz sogar noch verdoppelt, es war kein Vergleich zum idyllischen Geheimplatz im letzten Jahr.
Während sich meine Mitreisenden die Alhambra ansahen, war ich unten in Granada.
Jedenfalls ist es immer wieder schön, durch die Altstadt von Granada zu schlendern.
Dann habe ich im Bus Mittagessen gekocht. Nach über drei Stunden kamen die beiden wieder, und ich war gerade soweit.
Wir aßen und brachen dann in Richtung Guadix auf.
Um Guadix nördlich der Sierra Nevada gibt es viele Höhlenwohnungen, die nicht nur oft noch genutzt, sondern sogar neu angelegt werden. Vor Baza bogen wir links auf eine kleine Straße ein, kreuzten eine Talsperre und schlängelten uns bis auf 1200 m hinauf. Die Straße danach glich der unteren Schrammsteinpromenade, sie war nur etwas breiter. Felsen standen im Wald ober- und unterhalb des Weges.
Auch die Städtchen sind schön anzusehen, den Höhepunkt bildete aber Cazorla, denn die dortigen Straßen sind alle höchstens 2,40 m breit, manchmal auch weniger, so dass ich einmal buchstäblich steckengeblieben bin und rückwärts aus der Gasse heraus musste. Ein Einheimischer hat mich dann mit seinem Citroën AX geleitet, und ich passte tatsächlich überall durch – wenn auch zum Teil mit eingeklappten Spiegeln. Man hätte natürlich auch die Umgehungsstraße nehmen können, aber warum soll man es sich einfach machen, wenn es auch kompliziert geht. Also fuhren wir weiter mitten durch die kleinsten Dörfer.
Nach der Stadt führten herrliche Serpentinen in die Sierra de Cazorla hinauf, einen Naturpark erster Klasse. Leider sahen wir die Umgebung nur im Licht der Dämmerung und meiner Scheinwerfer, fanden dann aber doch noch einen schönen Platz abseits der Straße: Eine Piste führte an ein Hotel im Wald, dessen Swimmingpool wir dann auch gerne für eine längst überfällige Körperwäsche nutzten.
Granada – Guadix – Baza – Cazorla – Vor Las Ericas, 220 / 195.960 km