Marokko: Brandungstore an der grün-roten Küste von Sidi Ifni
Mitten im Staubsturm sattelten wir heute die 65 Pferde des MB 407 D und fuhren durch die grünen Küstenberge zu den roten Brandungstoren an der Küste von Sidi Ifni. Eigentlich wollte ich das Thermalbadeerlebnis von gestern Abend heute noch einmal wiederholen, aber der Staubsturm ließ die Sache in einem anderen Licht erscheinen. Minerale hatten wir auch schon genug, also hielt uns nichts mehr in Abaynou.
Doch obwohl Abaynou und Sidi Ifni nur 70 km auseinander liegen, hat sich die Landschaft unterwegs doch ganz schön verändert. Die anfänglich trockenen, staubigen Berge wurden immer grüner und schöner, je näher wir dem Meer kamen.
Selbst die Kakteen blühten schön gelb am Wegesrand, sodass ich wegen eines Fotos sogar nicht technisch bedingt angehalten habe. Und das kommt nicht oft vor.
In Sidi Ifni füllten wir noch ein wenig unsere Vorräte auf und sahen 10 km nördlich des kleinen Städtchens auch schon die ersten Wohnmobile an der Steilküste stehen – sichere Anzeiger für den Ort der berühmten Brandungstore. Wir gesellten uns dazu, aßen Mittag und gingen zum Strand hinunter.
Die Steilküste besteht hier vollständig aus rotem Sandstein und dessen Konglomeraten und ist vielleicht 50 m hoch. Die Brandung hat dazu noch in vorstehende Stücke große Brandungstore gespült.
Da gerade Ebbe war, konnten wir die faszinierenden Klänge unterhalb einer solchen Brücke hören: Das Tosen der Brandung vermischte sich mit dem Klackern der Steine und dem Heulen des Windes. Am letzten zugänglichen, ziemlich kleinen Tor setzten wir uns in aller Ruhe hin und beobachteten, wie sich die Wellen durch das Loch zwängten. Und tatsächlich hopfte dort auch noch ein Wiedehopf fotogerecht auf den Felsen herum.
Wieder zu Hause, hofften wir auf einen schönen Sonnenuntergang, mussten uns aber wieder „nur“ mit dem Panorama der aufgewühlten, hoch aufschäumenden See zufriedengeben.
Abaynou – Goulimine – Sid Ifni 70 km / 193.380 km