Obere-Havel-Tour: Über Woblitzsee und Schwaanhavel nach Wustrow
Der 3. und letzte Tag unserer Obere-Havel-Tour steht an. Aber erstmal müssen wir auf dem Campingplatz Havelberge zumindest in zeitlicher Hinsicht gegen die Animation ankämpfen. Denn heute ist Drachenbootrennen. Ab 10 Uhr. Und da wollen wir ja weder mit der Titanic noch mit der Vasa quer durchpaddeln. Wäre also gut, wenn wir bis dahin weg sind. Aber am letzten Tag geht sowieso alles schneller. Und wenn meine Lieblingstochter mehrere vierblättrige und ein fünfblättriges Kleeblatt findet, erst recht.
Also gehen zwei Kinder Brötchen im Supermarkt einkaufen. Ich baue schon mal das Zelt ab. Nebenbei werden die Boote beladen. Frühstück bequem auf Plastikstühlen im Zieleinlaufpavillion. Und als die ersten Animateure kommen und ihren Platz beanspruchen, sind wir bereit und schieben die Kanus ins Wasser.
Um diese Zeit ist selbst der motorbootige Woblitzsee noch schön ruhig. Nur eine Nussschale von Angelkahn tuckert ans Schilf. Der Außenborder ist aus. Wieder Stille. Wunderbar.
Der Ausgang aus dem Woblitzsee ist bald erreicht. Ein Stück noch auf der Havel paddeln.
Und schon laufen wir mit einigen schon wartenden Kanuten direkt in die Schleuse Wesenberg ein. Das untere Schleusentor öffnet sich. Ein Schwarm Paddelboote zieht davon. Sieht immer schön aus.
Wir sehen vom Unterwasser aus noch zu, wie sich das Tor wieder schließt.
Und fahren dann ein Stück weiter auf dem breiten Havelkanal. Nicht weit, und die Schwaanhavel zweigt ab. Auf dem Schild heißt dieser nette Fließ Schwanhavel.
Aber stören wir uns mal nicht an der rechten Schreibung. Die Schwaanhavel / Schwanhavel / Schwanenhavel ist schön.
Am Anfang ist es noch recht ruhig.
Doch bald schon drängen sich Schwärme von Faltbooten, Kajaks und Canadiern durch die enge und kurvenreiche Schwaanhavel. Manche Boote sehen wir sogar zweimal, weil sie nur mal gucken fahren.
Die meisten Paddler haben viel Geduld und gute Laune, einige wenige eher nicht. Wie überall halt. Am Ende aber landen alle auf dem Plätlinsee und verteilen sich im Naturschutzgebiet. Wer da keine gute Laune bekommt, ist selbst schuld. Und muss die Schwaanhavel zur Strafe gleich wieder zurückfahren.
Wir aber gleiten weiter über den stillen Plätlinsee. Ist wirklich ein Jammer, dass wir schon am Ziel sind. Aber länger als auf 3 Tage lässt sich die Obere-Havel-Tour nun wirklich nicht ausdehnen. Zumindest nicht ohne künstliche Umwege.
Kirche und Bootsschuppen von Wustrow kommen in Sicht.
Schon bald sind wir am Anleger. Für die 100 Meter Landweg zum Parkplatz am Kanuhof Wustrow schnell noch einen Bootswagen ausleihen. Das vereinfacht den Transport der schwer beladenen Boote doch sehr. Problemlose Rückgabe der beiden 3er Canadier am Kanuhof Wustrow. Noch ein Schwatz. Und wie von Zauberhand steht auch der Vito schon fertig gepackt bereit. Da hat sich doch mein kanutransportfähiges Klappfahrrad wieder einmal sehr bewährt.
Ja, und so gehen drei Tage paddeln auf der Obere-Havel-Tour leider wieder zu Ende. Schön war’s. Ob das an den vierblättrigen Kleeblättern gelegen hat?
Weitere Infos zum Tag 3 der Obere-Havel-Tour
- Einsetzstelle: Campingplatz Havelberge
- Paddelstrecke: 12 km / 3,5 Stunden
- Info zur Schleuse Wesenberg: Wiki
- Ziel der Tagestour und Rückgabe der ausgeliehenen Boote am Kanuhof Wustrow: Klick
Die ganze Obere-Havel-Tour
Tag 1: Kratzeburg – Granzin – Babke – Hexenwäldchen (14 km / 6,5 Std. mit Pausen)
Tag 2: Hexenwäldchen – Useriner Mühle – Campingplatz Havelberge (15 km / 5,5 Std.)
Tag 3: Campingplatz Havelberge – Schleuse Wesenberg – Schwaanhavel – Kanuhof Wustrow (12 km / 3,5 Std.)
Danke für den schönen Bericht. Ich plane auch gerade die nächste Paddeltour und habe Wustrow-Kratzeburg schon im Paddelatlas aufgeschlagen daliegen.
Ich denke, das bleibt jetzt so …
Danke!
Ja, das ist wirklich eine schöne Strecke. Und für trainierte Paddler sicherlich kein Problem übers Wochenende. Viel Spaß!