Makita Bandfeile: Test des wasserblauen Alleskönners
Es ist schon geil, mit einem Werkzeug wie der Makita Bandfeile zu arbeiten. Endlich komme ich mit einer Feile auch in die letzte Ecke.
Mein Leben ohne Elektrofeile
Feilen von Hand ist anstrengend. So von der Ecke zum Radius in zwei Stunden. Ich hab sogar mal Noten fürs Feilen bekommen. Könnt euch ja mal den Werkstattsong von Pankow reinziehen. Der beschreibt’s ganz gut: Youtube
Ich feile wie `ne Eule
auf `ner dicken Eisenbeule
nun schon wochenlang herum,
das macht mich ganz weich und krumm.
Und auch heute, beim Wohnmobilausbau, gehört eine Feile zu den grundlegenden Werkzeugen. Hab schon viel an meinem Wohnmobil herumgefeilt. Vor allem an den Karrosserieausschnitten geht nichts ohne Feile. Soll ja alles auch ein bisschen hübsch werden. Und kein hinkel-tinkel.
Dank eines großzügigen Vaters und Großvaters musste ich auch noch nie eine Feile kaufen. Und kann dennoch auf ein breites Sortiment verschiedener Feilen zurückgreifen: Rundfeile, Halbrundfeile, Vierkantfeile, feine Flachfeile, grobe Flachfeile, Holzraspel. Alles dabei. Alles unverzichtbar.
Akku-Bandfeile statt Kabel-Bandfeile
Bis jetzt. Denn bis zu einem Kommentar unter dem Werkzeugbeitrag hat mir noch niemand gesagt, dass es auch elektrische Feilen gibt. Klar, einen Bandschleifer hab ich. Doch der ersetzt keine Feile. Aber eine handliche Elektrofeile? Merke mal wieder, wie lange ich schon nicht mehr durch irgendwelche Werkzeugregale geschlichen bin.
Aber jetzt bin ich angefixt. So eine elektrische Bandfeile brauch ich. Ist ja sowieso gerade Weihnachtswunschlistenzeit. Da kann ich gleich die Tradition mit den geschenkten Feilen beibehalten.
Und tatsächlich liegt ein schönes, wasserblaues Paket unterm Weihnachtsbaum. Oder ist es Türkis? Irgendwas dazwischen halt. Makita-Blau eben.
Allerdings sollte ich genauer wünschen. Ich hatte mir nämlich nur eine elektrische Bandfeile von Makita gewünscht. Und damit ganz bescheiden gedacht, dass eine Bandfeile mit Netzstecker eigentlich auch reicht. Denn eine Akku-Bandfeile ist zwar geiler, aber eben auch teurer. Und nun eine 18-V-Akku-Bandfeile. Boah – das hätte ich mir nicht mal zu wünschen gewagt. Danke. Vielen Dank.
Test der Makita 18V-Akku-Bandfeile
Und die Akku-Bandfeile ist natürlich viel komfortabler. Kein Strippenziehen. Keine Akkubox rumschleppen. Kann’s gar nicht abwarten, die Bandfeile zu testen. Drücke immer wieder mal aufs Knöpfchen, um das Sirren des Schleifbands zu hören.
Aber erst nach Weihnachten ist Zeit für einen richtigen Test der Makita Bandfeile. Ich will ja nicht nur mal ein bisschen schleifen, sondern richtig was abarbeiten.
Und dann darf ich nicht mal selbst ran. Mein Vierter will die Bandfeile nach dem ersten Funktionstest unterm Weihnachtsbaum unbedingt als Erster „richtig“ testen. Naja, kann ich den Test wenigstens mal in Ruhe visualisieren.
Die Makita hat einen Oberflächenabtrag, dass man die Bandfeile wie eine Fräse benutzen kann. He, man muss da gar nicht mehr hin und her feilen. Das macht doch das Schleifband.
Jedenfalls hat mein Vierter nach noch nicht einmal 5 Sekunden im Fräs-Test der Makita Akku-Bandfeile eine ansehnliche Nut ins Holz gefräst. Da ergeben sich ja plötzlich ganz neue Möglichkeiten im Möbelbau.
Makita Bandfeile als Eckenputzer
Vor allem komme ich mit der 9 mm schmalen Bandfeile auch in die letzten Ecken. Im Gegensatz zu meinen manuellen Feilen. Die Bandfeile ist wirklich eines der Geräte, die durch nichts zu ersetzen ist. Dort, wo der lange, schlanke Ausleger rankommt, kann ich mit keiner anderen Maschine oder gar Handwerkzeug arbeiten. Nicht nur, dass sich der Schleifkopf fast 180° schwenken lässt.
Dazu kann ich mit der Bandfeile punktgenau an der Spitze feilen und endlich mal die ganzen Ecken sauber nacharbeiten, die ich bisher nicht ordentlich bearbeiten konnte. Oder die wie hier an der Küchenschublade unterwegs zusammengeschustert wurden. Aber ich war froh, dass ich nach der Pleite mit den Touch-to-open Auszügen unterwegs überhaupt eine Schubladenverriegelung hinbekommen habe.
Schleifband und Bandfeile schleifen nicht nur Holz, sondern auch Metall. Ist schließlich immer mal ein Schraubenkopf oder eine Aluleiste im Weg. Kann das Gerät also fast schon wie eine kleine Flex benutzen. Nur eben zielgenau, drehzahlgesteuert und in der letzten Ecke. Geil. Haubi, das war ein super Werkzeugtipp.
Fürs Arbeiten in dunklen Ecken hat die Makita Bandfeile ein brauchbares LED-Licht. Das Licht kann ich über kurzes Antippen des Schalters aktivieren, ohne dass die Bandfeile läuft. Und auch nach Abstellen der Bandfeile leuchtet das Licht noch 10 Sekunden. Da hat mal jemand mitgedacht.
Das Schleifband lässt sich werkzeuglos und leicht wechseln. Das Band läuft auch nicht von den Rollen (wie bei meinem billigen Bandschleifer), sondern sitzt straff und läuft absolut sauber. Dazu lässt sich die Drehzahl feinfühlig einstellen.
Laden der Akkus meiner Makita Bandfeile
Nun bin ich ja Draußenschrauber. Bevorzuge also immer mobile Lösungen. Und so, wie ich meine kabelgebundene Bandfeile an der mobilen Steckdose betrieben hätte, werden die 18V-Akkus der Bandfeile eben an der PowerBox geladen. Und die 230-V-Akkubox kann ich wiederum über mein faltbares Solarmodul aufladen.
Das Aufladen des Makita Akkus mit 18V / 5 Ah ist jedenfalls bei 199 Watt Ladeleistung in knapp 50 Minuten erledigt.
Nachteile der Makita Akku-Bandfeile
Die Makita ist ja ein bürstenloses Profigerät und sollte entsprechend lange halten. Mein einziges Problem mit der Bandfeile ist aber, dass die ja nur eine Flachfeile ersetzt. Und keine Rundfeile. Aber vielleicht gibt es ja auch halbrunde Bänder zum Schleifen. Ich habe nur noch keine gefunden. Muss mal bisschen bei Makita stöbern.
Dazu habe ich jetzt zwei 18-V-Akku-Systeme, die natürlich nicht kompatibel sind. Mit den alten 12-Volt-Geräten sind es genau genommen sogar drei. Aber was soll’s. Bald werden auch meine Söhne eigenes Werkzeug brauchen. Also kann ich was weitergeben und mir ein neues, türkis-blaues System aufbauen.
Ein wirklicher Fortschritt aber wäre ein einheitliches Akku-System. Dann würde auch einem Nutzer von z. B Bosch-Akku-Geräten der Umstieg auf ein Makita-Gerät wesentlich leichter fallen. Der erste Hersteller, der so etwas anbietet, dürfte da doch voll im Vorteil sein.
Selbst so ein Akku-Adapter für 18-V-Fremdakkus kann doch nicht so aufwendig sein. Unten steckt man einen Bosch-Akku an. Und über den Adapter passt der plötzlich an die Makita Akku-Bandfeile. Das wäre mal echter Fortschritt. Und ein Betätigungsfeld für ein neues, innovatives Produkt. Fände ich gut. Aber besser wäre natürlich, wenn sich die Hersteller mal auf ein standardisiertes Akkusystem einigen könnten.
Infos zu meiner Makita Bandfeile
Makita rüstet gewerbliche Handwerker mit hochwertigen Handwerkzeugen aus. Hoffe mal, dass auch ich die elektrische Bandfeile generationenübergreifend durchreichen kann.
- Meine Makita Akku-Bandfeile ist eine DBS180Z
- Technische Daten gibt es direkt bei Makita: Klick
Und wie bei Profigeräten üblich, gibt es auch bei Makita die Bestandteile des Sets rund um die Akku-Bandfeile einzeln zu kaufen. Hier auch für Privatleute:
- Akku-Bandfeile DBS180Z ohne Akku: Klick
- Dazu noch das Makita Ladegerät DC18RC: Klick
- Und den Makita Akku BL1850B: Klick
Was mich jetzt noch interessieren würde, ist die Farbe meiner Makita Bandfeile. Habe nämlich nicht rausgefunden, ob die Makita-Farbe wirklich Wasserblau ist. Weiß das vielleicht zufällig jemand?
Hi Tom!
Erst einmal vielen Dank für den Beitrag. Ich denke auch gerade über eine Bandfeile nach und frage mich, ob beider makita die Staubabsaugung funktioniert?
Eine kurze Antwort wäre cool.
Chris
Zur Makita Bandfeile gehört zwar ein Anschluss für die Staubabsaugung. Den habe ich aber nicht getestet. Denn der hat aber nur 22 mm Außendurchmesser. Wahrscheinlich gibt es da von Makita irgendein spezielles System für die Staubabsaugung. Ich muss mal ein Übergangsstück zum Staubsaugerschlauch basteln. Aber derzeit hat man ja sowieso ständig eine Maske einstecken.
Hi Tom, gratuliere zu diesem Weihnachtsmann! Der hat Stil.
Nur eine kleine Warnung aus eigener Erfahrung: Die Bandfeile nimmt man hinsichtlich der Gefahren beim Arbeiten nicht so ernst wie eine Flex, wo rel. große Massen schnell rotieren. Soń´bisschen Schleifpapier, das sich dreht, ist doch lustig…Deshalb hatte ich es mir auch zur Gewohnheit gemacht, mal eben die Werkstücke in die Hand zu nehmen, ohne Umschweife rasch Kanten brechen, glätten, noch einen mm wegnehmen usw. Man will ja vorwärts kommen. Funktioniert hervorragend und vor allen Dingen sehr schnell.
Schnell ging’s mal weiter: neues 40er Papier drauf – hey, das fetzt! Vom Werkstück aufs abgewinkelte Daumengelenk der haltenden Hand ausgerutscht – Autsch – der Materialabtrag: erstaunlich…der Rest Fantasie. Mein Daumen ist zum Glück noch dran, aber seit dem Vorfall habe ich was gelernt.
Also viel Spaß mit der tollen elektrischen Feile, die man niemals unterschätzen sollte – take care!
Gruß
Haubi
Der Hinweis zur Gefährlichkeit einer elektrischen Bandfeile ist echt wichtig. Gerade bei Kontakt mit Metall fliegen da auch schnell die Funken. Schutzbrille ist also auch nicht schlecht. Jedenfalls hattest du recht, was den Materialabtrag der Bandfeile angeht. Danke also noch mal für den Tipp.