Schweden: Elchbeobachtung im nördlichen Värmlands län
Schon immer waren wir in Schweden auf der Jagd nach einer Elchbeobachtung. Trotz ständiger Warnhinweise sind Elche in freier Natur aber schwer zu finden. Hier in den tiefen Wäldern um unseren Stellplatz würde man wahrscheinlich glatt auf 20 m vorbeilaufen. Aber wir wollen ja weiter nach Norden, wo die Wälder lichter werden.
Auch wenn wir dadurch gegen unsere bewährte Schwedenregel verstoßen, bei gutem Wetter zu bleiben und nur bei schlechtem Wetter zu fahren. Denn sonst verpassen wir die Mitternachtssonne noch, die am Polarkreis nur noch bis zum 3. Juli scheint. Trotzdem gingen wir erst noch einmal baden, denn der Abschied von diesem perfekten Platz fiel uns schon schwer. Vor allem bei diesem blauhimmlischen Schwedenwetter.
Aber so kann man wenigstens ein paar blauweißbunte Lupinienfotos machen.
Und nach der Waldpiste wurden die Straßen langsam wieder breiter, sodass wir relativ schnell in Richtung Norden unterwegs waren. Die Landschaft wurde nun auch schon merklich anders: Mit dürren Nadelbäumen, dickem Moos und kleinen Birken, die meist sumpfiges Terrain anzeigten. Und genau in so einem kleinen, übersichtlichen Sumpf stand eine Elchkuh. Keine 100 m von der Straße entfernt. Ich fuhr ein Stück zurück und wir konnten die Elchkuh eine kleine Weile beobachten, bis sie gemächlich davonstapfte.
Na endlich. Nachdem wir diesen Punkt abgehakt hatten, konnten wir umso entspannter durch das schwedische Hochland fahren. Die Strecke war zwar klein und kurvig, aber nicht sehr stark befahren. Trotzdem hat mir ein entgegen kommender LKW einen hübschen Steinschlag in der Frontscheibe verpasst. Hoffentlich hält die Scheibe noch bis nach Hause.
Und als ich am Abend auf der Suche nach einem Stellplatz zunächst erfolglos auf kleinen Waldpisten herumkurvte, zeigte mir meine Lieblingstochter ein Schild „Strandpromenaden“. Diese verheißungsvolle Strandpromenade erwies sich dann aber als üble Sandpiste, die sich an dichtem Unterholz vorbeizwängte. Doch ganz am Ende fanden wir einen fantastischen Stellplatz direkt am breiten Sandufer des angestauten Österdalälven.
Dank der mitgeführten Sandbleche und etwas Wüstenerfahrung habe ich auch ohne Allrad keine Angst davor, rückwärts mit Schwung in so ein Gelände reinzufahren. Schließlich ist die Frage nicht ob, sondern mit welchem Aufwand ich da wieder herauskomme. Und da hilft schon ein bisschen abendliche Vorbereitung, indem man die Räder gezielt auf relativ festen Boden stellt und nicht gerade an der tiefsten Stelle parkt. Auch wenn dann die Milch schief in der Schüssel steht.
Am Abend gab es gegen 22:45 Uhr in 295° Nordwest einen traumhaften Sonnenuntergang.
Doch leider gibt es hier schon deutlich mehr Mücken. Das richtige Moskitonetz hält aber im Gegensatz zu den komischen Mückenrollos an den Seitzfenstern auch die schwedischen Mücken draußen. Und insofern lässt sich der Sonnenuntergang am besten aus dem Aufstelldach beobachten. Man darf sich nur nicht von den außen am Netz lauernden Mücken stören lassen.
Särna / 263 / 1.550 km
Nach der Elchbeobachtung hatten wir auf diesem Stellplatz noch ein weiteres Initialerlebnis: Schneemobil fahren über das Wasser.
Habt ihr noch mehr Elche gesehen?
Nein, leider nur den einen.