Marokko: Abschied von den Dünen
Eigentlich wollte mein Großer heute wieder in die Dünen fahren, hatte dann aber doch keine Lust mehr. Also hatte ich auch keine Lust mehr zu haben. Wir spazierten also noch ein wenig in den Dünen umher und nahmen langsam Abschied vom großen Sandkasten. Dann bauten wir das Zelt ab, verpackten alles in den Packtaschen und fuhren durch die Hamada in Richtung Rissani. Rissani selbst kündigte sich durch lange Lehmmauern und erste Palmenhaine an.
Der Marktflecken Rissani am südlichen Zipfel des Tafilalt quoll über vor Leben, weil gerade Markttag war. Wir drehten extra eine Runde um den Markt, kamen aber selbst mit der KTM kaum durch die Unmengen an Leuten, Mopeds, Autos und Transporter.
Nachdem mit einem großen Stadttor markierten Ortsausgang wurde der Verkehr ruhiger, wenn auch ständig überladene Transportmittel mit erheblicher Überbreite auf der Straße unterwegs waren oder diese kreuzten.
Die Straße ist in einem guten Zustand und führt meist geradewegs durch die Oase entlang des Oued Ziz.
Da wir genug Zeit hatten, fuhr ich relativ langsam, so dass uns immer wieder die berühmten Taxis überholten – fast durchweg die legendären Mercedes W 123. Jeder dieser mindestens 30 Jahre alten Wagen muss doch mittlerweile Millionen von Kilometern auf dem Buckel haben (20 Jahre Marokko x 350 Einsatztage x 300 km/Tag = 2,1 Mio km). Jedenfalls erinnere ich mich immer mit etwas Wehmut an meine schöne Heckflosse…
An der blauen Quelle von Meski freuten sich besonders die schon wartenden Teppichhändler auf unsere Ankunft.
Wir bauten aber auf dem staubigen Campingplatz erst einmal unser Zelt auf und kochten etwas.
Nach dem Abendbrot begann dann das Kulturprogramm „Teppichhandel“. Die Händler sprechen natürlich alle möglichen Sprachen, darunter auch ziemlich gut deutsch. Ich schickte meinen Großen also ganz allein in die Höhle des Löwen. Allerdings hat er nichts erworben oder „getauscht“.
Reisetipps: Tafilalt
Die Straße von Merzouga durch das Tafilalt nach Meski ist eine gut asphaltierte marokkanische Traumstraße für alle Motorräder – von der Harley Davidson bis zur BMW R 1200 GS. Mit der KTM 690 Enduro R geht es natürlich auch – aber jede Asphaltstrecke ist eigentlich Missbrauch der Enduro. Die Strecke beginnt an den Sanddünen in Merzouga am Erg Chebbi und führt durch das Tafilalt, eine große Oase am Rande der Wüste, und das traumhafte Ziz-Tal mit Millionen von Palmen in einem engen Felsental bis zur Blauen Quelle von Meski.
Strecke: Merzouga – Rissani – Erfoud – Meski (120 km)