Marokko: Suche nach dem Cirque de Jaffar im Hohen Atlas
Pünktlich zum Sonnenaufgang öffnete ich die Gardinen, um uns rechtzeitig vom Schlaf in den Tag zu befördern. So starteten wir beizeiten zu einer Endurotour, auch wenn ich in letzter Sekunde den Schlüssel für die Susi vermisste. Nach langer Sucherei fuhren wir geradewegs auf die schneebedeckten Berge zu und befanden uns bald auf einer schönen Piste am Fuße derselben.
Der anfangs breite Pfad wurde bald steinig und war ab und zu von tiefen Erosionsmulden zerrissen, sodass ich ein paar Mal bergwärts ausweichen musste. Für Geländewagen ist diese Piste jedenfalls ein hartes Brot. Nach etwa 25 km versandete die Piste ohne eine Spur des ominösen Cirque de Jaffar an den Hängen des Ayachi-Massivs.
Nach einigem Hin und Her fuhr ich dann auf Verdacht einen Hang hinunter und durch einen Wadi, um querfeldein zu einer am Horizont erspähten Piste zu gelangen. Unerwartet und plötzlich kamen wir dann jedoch nach einigen Anstrengungen an den Rand eines Cañons, von dessen Rand ich mich auf schmalen Pfaden bis zum Talgrund durchschlug.
Somit hatten wir den Eingang zum Cirque de Jaffar also doch noch gefunden. Der Cañon wurde zu den Bergen hin noch schmaler und höher, öffnete sich nach einigen Windungen aber wieder und gab den Blick frei auf die weißen Berge des Atlas. Wirklich schön!
Der Rückweg am Rand des Cañons gestaltete sich wesentlich einfacher, da wir schon nach wenigen Kilometern das erste Dorf erreichten, von dem aus die Straße asphaltiert war, sodass wir recht schnell wieder in Midelt eintrafen.
In Midelt deckten wir uns mit vielerlei Speis und Trank ein, bereiteten ein schönes Mahl und wagten dann noch einen Gang in die Stadt. Im Café genossen wir den ersten frisch gepressten Orangensaft und beobachteten die freudige Erwartung der Marokkaner das Ende des Ramadan betreffend. Da war schon alles vorbereitet: Der Kaffee stand auf dem Tisch, die Eier waren geschält und die Zigaretten gestopft. Beim Ertönen der ersten Suren stürzen sich alle auf alles, die Straßen verödeten und wir gingen unbehelligt nach Hause, also zum Bus.
Midelt
Weil`s so schön war, erkunden wir morgen die verlassenen Pisten von Aouli.