Furten in Südmarokko: Mit dem Düdo durch gefüllte Wadis
Aufgrund des Unwetters standen heute zwei Furten an. Und das mitten in der marokkanischen Wüste. Und mit dem Düdo. Aber als es heute morgen wieder hell wurde, sahen wir davon noch nichts. Rings um das Auto verteilten sich nur ein paar Büsche. Allerdings standen wir 200 m vor einem festen Militärposten. Deswegen waren also die Soldaten gestern Abend so schnell da.
Also frühstücken wir und fuhren los. Wie erwartet wurden wir noch einmal leger kontrolliert und dann auf die Piste nach Tata entlassen.
Da es in der Nacht stark geregnet hatte, waren die zwei Wadis, die wir zu durchqueren hatten, auf ganzer Breite mit braunen Fluten gefüllt. Der erste ging noch, aber beim zweiten Wadi stand das Wasser oberhalb der Lichtmaschine, und es brannte schon die rote Lampe. Zudem wäre ich bald noch stecken geblieben und bin mit Vollgas im zweiten Gang gerade so durchgekommen.
Auf der anderen Seite glücklich angekommen, sahen wir auch schon die erste Planierraupe, denn die Strecke bis Zagora soll asphaltiert werden.
Bald rollten wir also auf bestem Asphalt durch die Savannenlandschaft. Ab und zu lag ein totes Dromedar an der Straße, aber sonst gab es nicht sehr viel zu sehen.
Zudem war es ziemlich trüb und regnete sogar ab und zu. Hinter Tissint sahen wir ein Canyonland wie in Colorado. Da braucht man also wirklich nicht mehr hin zu fahren. Wohl aufgrund des Regens lag über den steinigen Berghängen ein zarter Hauch von Violett, denn es blühten eine Unmasse kleiner Strohblumen dieser Farbe. Auch sonst liegt die Schönheit der Wüste im Detail – wie bei dieser kleinen süßen Düne.
In Foum Hassan bogen wir auf eine gestrichelte Piste ab, mussten aber nach 10 km umkehren, da die Fahrspur auf den Flussterrassen so stark ausgefahren war, dass meine Dieselleitung, der Auspuff und die Vorderachse harte Schläge hinnehmen mussten. Anlässlich der Kontrolle durch die Gendarmerie Royal habe ich gleich das Ärgste beseitigt. Der Diesel tropft jetzt nur noch ein bisschen aus der Verbindungsleitung, auch wenn die ganze Konstruktion fatal verbogen ist. Also fuhren wir auf Asphalt der sinkenden Sonne hinterher und in die Nacht hinein, bis wir auf einer kleinen, rechts abzweigenden Piste stellplatzmäßig fündig wurden. Ein schöner Stellplatz an einem verdorrten Baum abseits der Straße. Also konnten wir anlässlich eines Reisegeburtstages in aller Ruhe Skat spielen, wobei ich im Schnitt drei Buben pro Spiel hatte und mehrere Grandspiele Schneider oder Schwarz gespielt habe. Ich weiß auch nicht, woher das ganze Glück kam.
Hinter Foum Zguid – Tissint – Tata – Imitek – Akka – Toutounine – Icht – Foum el Hassan – Icht – Tagmoute – Bou Izakarn, 380 / 192.040 km