Tschechien: Tischlein-deck-dich für hungrige Radtouristen

Welch Wunder! In der Nacht hat es seit langem wieder einmal gewittert. Dementsprechend schön war es am Morgen.

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Morgen im Punkwatal

Trotzdem kamen wir zeitig los und waren so gerade rechtzeitig zur 8:45-Führung an der Punkwa-Höhle. Die Tropfsteine sind im Vergleich zum bisher Gesehenen recht mickrig: Man merkt, dass diese unterirdischen Hohlräume die Blüte ihres Lebens noch weit vor sich haben. Die Krönung war natürlich der Blick von unten in die 138,4 m tiefe Masochaschlucht und die anschließende Kahnfahrt auf der zum Teil 40 m tiefen Punkwa. Das Wasser hat eine herrlich grüne Farbe, sichtbar gemacht durch viele Scheinwerfer.

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Kahnfahrt in der Punkwa-Höhle

Insgesamt brachten wir übrigens 1 1/4 Stunden in der Kälte der Höhle (7 °C) zu, so dass ich jetzt trotz langer Sachen leicht verschnupft bin. Auch die Magenschmerzen fingen wieder an. Besonders beim Stehendfahren stach es verdächtig stark. A übernahm deswegen dankenswerterweise die gesamte Etappen-Führungsarbeit – und das bei Gegenwind. Ich hatte zu tun, um wenigstens in seinem Windschatten zu bleiben. Bloß gut, dass diese Unregelmäßigkeiten meiner Gesundheit erst am Ende der Tour auftreten.

In Pernštejn wollten wir die „Digedag“– Burg Pernštejn besichtigen. Leider fand die nächste Führung aber erst anderthalb Stunden später statt. So konnten wir die romantisch verwinkelte, raffiniert angelegte und sehr gut erhaltene Burg nur von außen sehen.

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„Digedag“ – Burg Pernštejn

In extrem hügeliger Landschaft fuhren wir darauf mitten durch herrliche Fichtenwälder, deren Anblick uns so lange versagt blieb, nach Seč. Dort gingen wir wie bereits in den anderen Tagen auf den Campingplatz. Als unsere Zeltnachbarn, die uns erst dafür bewundert hatten, dass wir den ganzen „weiten“ Weg aus der DDR bis hierher gefahren wären, erfuhren, wo wir wirklich waren und herkamen, wollten Sie uns noch im Nachhinein für die Strapazen entschädigen und haben uns den ganzen Abend mit allen nur denk- und machbaren Genussmitteln überhäuft. Plötzlich stand ein Tisch mit zwei Stühlen da, der sich prompt mit sauren Gurken, Wurst, Schinken, Salami, Melone, Schwarzbrot, Besteck, Tellern, Brettchen und Limonade füllte. So wurde aus dem letzten Isomatten-Zelt-Abendbrot doch nichts mehr, aber so fällt uns die Gewöhnung an zivilisierte Verhältnisse nicht allzu schwer.

(Und das, obwohl diese Verhältnisse nur noch wenige Tage zivil-isiert bleiben werden).

Jedovnice – Blansko – Tisnov – Burg Pernštejn – Nove mesto nad Mor. – Snezne – Hlinsko – Seč (152 / 5.402 km)

[Am nächsten Tag schloss sich dann der Kreis im Misthaus.]

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