Ocna Sibiului / Salzburg: Im Toten Meer von Rumänien
Nach einer erneut regnerischen Nacht standen wir bei stark bedecktem Himmel nur sehr langsam auf, da wir keine Lust zu verspürten, in die nassen Sachen zu schlüpfen. Zu allem Unglück sah es auch noch nach weiterem Regen aus. So kamen wir erst 9:00 Uhr los. Der Pass war für seine 915 m unerwartet niedrig. Die Abfahrt, nun bei schönem Wetter, mussten wir unfreiwillig unterbrechen, da bei A der Sattel aus dem Bügel gesprungen war und wir ca. 1 Stunde brauchten, bis wir alles repariert hatten.
In Alba Iulia besichtigten wir die „Kathedrale der Wiedervereinigung der rumänisch-orthodoxen Kirche“, die 1922 erbaut wurde. Sie ist sehr schön und weitläufig angelegt. Trotz des Fotografierverbots aufgrund einer nahe gelegenen Kaserne knipsten wir eifrig herum. In der hohen Kathedrale sahen wir einer Kindtaufe zu, wozu zwei Priester alte Texte sangen. Die Atmosphäre war sehr geweiht und exotisch.
Die restlichen Kilometer bis Ocna Sibiului / Salzburg legten wir sehr zügig zurück, so dass wir abends noch genug Zeit hatten, im Salzsee baden zu gehen. Der kleine See hat dieselbe Salzkonzentration wie das Tote Meer: Schwimmen ohne eine Bewegung – das ist schon ein Erlebnis! Aber eigentlich ist es mehr ein Toter Tümpel mit massenhaft Leuten.
Nebenbei unterhielten wir uns mit einem Rumäniendeutschen über die hiesigen Verhältnisse: 1 Fernsehprogramm sendet 2 Stunden am Tag; Samstag ist Arbeitstag; 15 Tage Urlaub; Brot ist rationiert auf 300 g pro Tag; es gibt 4 Eier im Monat; Butter gibt es nicht; wenig Fleisch; keine Reisen.
Bucium cerba – Alba Iulia – Sebes – Ocna Sibiului / Salzburg (142 / 1.825 km)