Umbau Mercedes 711 als E-Wohnmobil mit Hybridantrieb

Norwegen schreibt ab 2023 Hybridantrieb für Wohnmobile vor, doch der Umbau des 711ers auf E-Wohnmobil ist einfach.

Mercedes 717E Wohnmobil mit Hybridantrieb in Norwegen

Mercedes 717E Wohnmobil mit Hybridantrieb in Norwegen

Ab 2023 Pflicht zum Hybridantrieb für Wohnmobile in Norwegen

[Achtung, in diesem Beitrag versteckt sich mein kleiner Beitrag zum 1. April.]

Nach dem gestrigen Skifahren an der Erzbahn Kiruna-Narvik und der Nordlichtbeobachtung wollen wir mit dem Wohnmobil nun bei Abisko über den Pass rüber nach Norwegen. Das ist aber gar nicht so einfach, denn während in der EU aktuell noch über ein Verbrennerverbot diskutiert wird, ist das Nicht-Mitglied Norwegen schon wesentlich weiter. Bereits 2022 hat die norwegische Links-Rechts-Regierung unter Wolle Eltroson ein schrittweises Verbot von Verbrennermotoren in Norwegen erlassen, das inzwischen in Kraft getreten ist und auch ausländische Wohnmobile betrifft.

Die Einführung des Verbrennerverbots für Wohnmobile in Norwegen erfolgt in mehreren Stufen. Demnach greift für unsere Lofotenreise bereits die Stufe 1, die für Wohnmobile ab 2023 einen Hybridanteil von 20% vorschreibt. Vor der Einreise nach Norwegen muss ich also das Wohnmobil auf einen Anteil von mindestens 20% erneuerbare Energien umrüsten.

Verstöße gegen die Hybridpflicht für Wohnmobile werden über das bestehende AutoPass-System in Norwegen erkannt und sanktioniert. Ausländische Wohnmobile über 3,5 t Gesamtgewicht sollten hier unbedingt einen entsprechenden Mautchip bei der norwegischen Behörde Statens Vegwesen beantragen, da an den „Automatiske bomstasjoner i Norge“ sonst eine Abrechnung über den ungünstigeren LKW-Tarif erfolgt.

Mautstelle für Wohnmobile ohne Hybridantrieb in Norwegen

Mautstelle für Wohnmobile ohne Hybridantrieb in Norwegen

Varianten für den Umbau auf Hybridantrieb am Wohnmobil

1. Neukauf Elektro-Hybrid-Wohnmobil

Klar, das einfachste Mittel, um mit dem Wohnmobil nach Norwegen einreisen zu können, ist der Verkauf des ohnehin nicht zukunftsfähigen Diesel-Wohnmobils und der Neukauf eines E-Wohnmobils mit Hybridantrieb. Durch die derzeit noch hohen Preise für alles, was nach Abenteuer aussieht, lässt sich der Neukauf eines gebrauchten Elektro-Wohnmobils auch gut refinanzieren.

Der Kauf eines E-Wohnmobils 2023 ist auch nachhaltig, denn bei Verkauf unseres Mercedes 711 mit 5,9 Tonnen Gesamtgewicht und Neukauf eines E-Wohnmobils mit 3,5 Tonnen wird die Erde ja um 2,4 Tonnen entlastet. Dazu wiegt Strom nichts und ist an jeder Ladesäule erneuerbar. E-Wohnmobil und Versorgerbatterien lassen sich an jeder Tesla-Ladesäule aufladen.

Unser umgebautes E-Wohnmobil auf Mercedes 711 an der Tesla-Ladesäule

Unser umgebautes E-Wohnmobil auf Mercedes 711 an der Tesla-Ladesäule

Diesbezüglich gibt es aber einen viel besseren Trick für das kostenlose Laden des E-Wohnmobils, den niemand kennt, den die Stromindustrie aber hassen wird: Nach dem von Prof. Dr. Ing. T. Trüsentrieb gefundenen E-Kreislaufprinzip muss man das Wohnmobil nämlich gar nicht an der Tesla-Ladesäule aufladen, sondern kann einer Dreifachdose beliebig Strom entnehmen, wenn man den Stecker in die erste Dose einführt und den Schalter auf die Funktion mit der Beschriftung „H“ stellt. Das dauert ein bisschen länger als bei Tesla, funktioniert aber tadellos.

Allerdings gibt es im Handel zahlreiche Dreifach-Steckdosen ohne H. Bei denen hat die Stromlobby das E-Kreislaufprinzip deaktiviert, denn schließlich wollen die ihren Strom teuer verkaufen. An dieser völlig autarken H-Steckdose aber sind noch 2 Dosen frei, mit denen ich beliebige Verbraucher oder eben das E-Wohnmobil auch abseits von Tesla-Ladesäulen laden kann. Solange die Stromanzeige im Schalter rot leuchtet, kommt bei mir der Strom wirklich aus der Steckdose.

Kostenlose Stromquelle für das Elektro-Wohnmobil

Kostenlose Stromquelle für das Elektro-Wohnmobil

2. Umbau Diesel-Wohnmobil auf Plug-in-Camper mit Hybridantrieb

Dennoch muss man vor der Zukunft des Diesel-Wohnmobils keine Angst haben. Die meisten Wohnmobile verfügen serienmäßig über die nötige Plug-in-Einheit im blauen CEE-Standard. Im Standmodus werden dabei auf dem Campingplatz die elektrischen Verbraucher im Wohnmobil betrieben.

Im Fahrmodus schaltet der Plug-in-Hybridantrieb den Camper auf Elektroantrieb um, indem die an die externe Stromversorgung per Plug-in-Stecker angeschlossene Versorgerbatterie auf die Starterbatterie geschalten, die Klemme 30 rückwärts bestromt und der Generator als E-Maschine genutzt wird.

So ein Plug-in-Kabel für den Elektroantrieb im Wohnmobil lässt sich auch beliebig verlängern. Da braucht man nicht mal einen neuen Stecker. Einfach das Kabel auftrennen, ein neues dazwischentüdeln und das ganze mit Klebeband verbinden. Das geht sogar mehrfach.

Plug-in-Kabel für den Elektroantrieb im Wohnmobil

Plug-in-Kabel für den Elektroantrieb im Wohnmobil

Der Preis für die Nachrüstung des Diesel-Wohnmobils auf Plug-in-Hybrid-Camper ist dabei überschaubar. Man muss lediglich einen bidirektionalen Relaisschalter zwischen Versorgerbatterie und Starterbatterie sowie ein Pedal zum Aufkuppeln der E-Maschine auf den Antriebsstrang nachrüsten.

Alle anderen für den Umbau auf Hybridantrieb im Plug-in-Camper benötigten Bauteile sind bei weiß gekennzeichneten Wohnmobilen bereits vorhanden. Allerdings hat die standardmäßige, blaue CEE-Dose nur eine Leistung von 16 Ampere, was den elektrischen Antrieb nicht sehr leistungsfähig macht. Zu empfehlen ist hier, eine rote CEE-Dose zu verbauen, die der Leistung der Lichtmaschine entspricht.

Die E-Maschine am Mercedes T2N bringt 95 Ampere, was bei bei 24 Volt Bordspannung und der Beschleunigung von 9,81 m/s² einer Leistung des Plug-in-Hybrid-Campers von 38,8 kW oder 174 ePS entspricht (95 A / 24 V x 9,81 m/s²  x 4,5 ePS/kW). Mercedes selbst beschreibt den Umbau des Mercedes 711 auf E-Wohnmobil im Werkstatthandbuch 14-200041. Über die Ersatzteiltheke ist das geänderte Typenschild „717E“ für den Plug-in-Camper unter der Nummer A66901042023 bestellbar. Ich hab’s natürlich schon.

Mercedes 717E als Wohnmobil mit Hybridantrieb

Mercedes 717E als Wohnmobil mit Hybridantrieb

Nachteil des Plug-in-E-Campers ist nur die eingeschränkte Reichweite, die sich allerdings durch mehrere Kabeltrommeln erhöhen lässt. Und für die norwegische Hybridpflicht kommt es nur auf das Leistungsverhältnis zwischen Verbrenner- und Elektro-Maschine an, nicht auf die tatsächlich elektrisch zurückgelegten Wegstrecken.

Wohnmobile, die mindestens 30 m elektrisch zurücklegen können, bekommen das H-Kennzeichen für ihren Hybridantrieb. Ich habe schon einige LKWs, Wohnmobile und Kastenwagen gesehen, bei denen das H auf dem Nummernschild den Hybridantrieb anzeigt. So ein H-Kennzeichen ist bei allen ökologisch denkenden Wohnmobilfahrern, die es noch nicht zum vollelektrischen Wohnmobil geschafft haben, sehr begehrt.

Und wie man sieht, darf man mit einem Mercedes 608H in Norwegen auch 2023 noch Urlaub machen. Das DD am H-Kennzeichen dieses Hybridcampers steht übrigens für DusselDorf, den Herkunftsort dieses Plug-in-Wohnmobils. In der dortigen Umweltzone gibt es dann zwar bei der Busfahrt zum Bio-Bäcker einiges Kabelgewirr, aber das ist eben der Preis des Fortschritts.

Mercedes 608H als Wohnmobil mit Hybridantrieb und H-Kennzeichen in Norwegen

Mercedes 608H als Wohnmobil mit Hybridantrieb und H-Kennzeichen in Norwegen

3. Alternativer Vento-Helix-Antrieb fürs Hybrid-Wohnmobil

Eigentlich sehe ich so einen Plug-in-Hybrid-Camper nur als Werbetrick der Camping-Industrie, um auch älteren Diesel-Wohnmobilen eine Zukunft in Norwegen zu ermöglichen. Denn tatsächlich muss man nur CEE-Dose und Verlängerungskabel vorweisen, um weiter in Norwegen mit dem Wohnmobil unterwegs sein zu können.

In vielen Wohnmobilen liegt dann das Anschlusskabel original verpackt im Kofferraum, wird also nie benutzt. Trotzdem dürfen solche Pseudo-Plug-in-Hybrid-Camper nach Norwegen und genießen auch in Deutschland Steuervorteile. Nein, wesentlich besser ist da der alternative, vollelektrische Vento-Helix-Antrieb.

Wir hatten das Thema ja schon mal bei der Kühlerabdeckung. Der Vento-Helix-Antrieb fürs Wohnmobil ist schnell erklärt, denn Vento heißt Wind und Helix Propeller. Bei diesem einleuchtenden Prinzip nutzt man die ohnehin an jedem Diesel-Wohnmobil vorhandenen Ressourcen: Fahrtwind und Kurbelwellenpropeller.

Für die Nutzung des Vento-Helix-Antriebs und die Anerkennung als Hybrid-Wohnmobil muss man das Wohnmobil nur mit der Dieselmaschine beschleunigen. Ab etwa 50 km/h übernimmt dann der Fahrtwind den Antrieb der Dieselmaschine über den Propeller. Für den Betrieb des Wohnmobils mit nachwachsendem Fahrtwind ist lediglich der Einbau eines Drei-Wege-Hahns in der Dieselleitung erforderlich, damit der Tank nicht so schnell überläuft.

Steigern lässt sich der ventalhelixiale Hybridantrieb an Wohnmobil noch durch den Einsatz eines elektrisch angetriebenen Fahrtwindverstärkers. Dies kann ein vor dem Kühlergrill montierter Fön oder auch ein Zusatzgebläse sein. Man muss nur darauf achten, dass die Blasgeräte den Luftstrom gegen die Fahrtrichtung auswerfen.

Vento-Helix-Antrieb fürs Hybrid-Wohnmobil

Vento-Helix-Antrieb fürs Hybrid-Wohnmobil

Das Grundprinzip beim Einsatz von E-Windverstärkern entspricht dem Vento-Helix-Antrieb mit direkter Wirkung auf den Motorpropeller. Die elektrischen Zusatzgeräte verstärken den Effekt und führen zu einer Leistungssteigerung bzw. Reichweitenverlängerung beim E-Wohnmobil nach dem von Winduel Sahnemann schon vor 200 Jahren gefundenen Globuli-Effekt.

Die Stromversorgung der Windverstärker am E-Wohnmobil erfolgt aus der Versorgerbatterie, die über einen Wechselrichter auch 230-Volt-Geräte versorgen kann. Damit ist eine hybride Nutzung elektrischer Luftbewegungsgeräte im Wohnmobil gewährleistet. Mit den beiden Drehschaltern auf dem stufenlos regelbaren Vento-Helix-Antrieb wird die Fahrgeschwindigkeit (im Bild links) bzw. die Fahrstufe (rechts) eingestellt. Einfacher kann man ein Splitgetriebe nicht einbauen.

Stufenlos regelbarer Vento-Helix-Antrieb fürs Hybrid-Wohnmobil

Stufenlos regelbarer Vento-Helix-Antrieb fürs Hybrid-Wohnmobil

2023 mit Elektroantrieb im Wohnmobil durch Norwegen

Aus den vielen Möglichkeiten für den Umbau des Wohnmobils auf Hybrid- bzw- E-Antrieb habe ich mich vor der Einreise nach Norwegen für den vollelektrischen Vento-Helix-Antrieb entschieden. Gerade die Strecke von Kiruna nach Narvik bietet aufgrund des starken Gefälles das ideale Testgebiet für unser neues, dieselfreies E-Wohnmobil.

Die geomorphologischen und mikroklimatischen Bedingungen in Nordnorwegen sind sowieso ideal für ein E-Wohnmobil mit Vento-Helix-Antrieb, weil es hier entweder nur bergab oder gegen den Wind geht. Dadurch wird die Einreise nach Norwegen auch für den auf Elektroantrieb umgebauten Mercedes 717E möglich.

Dazu kann ich endlich mal mit Stolz mein neues E-Nummernschild zeigen und muss das nicht immer aus Scham über meinen Dieselstinker wegretuschieren. Wenn ich noch eine retardierende Einspritzpumpe einbaue, kann ich bergab sogar E-Fuel aus dem Energieüberschuss produzieren.

Mercedes 717E Wohnmobil mit Elektroantrieb

Mercedes 717E Wohnmobil mit Elektroantrieb

Keine Zukunft für Diesel-Wohnmobile ohne Hybridantrieb

Eigentlich sind hybride Wohnmobile immer gesucht. Egal, ob ein Wohnmobil neu oder gebraucht gekauft wird, die besten Neuheiten sind 2023 Hybrid-Wohnmobile, die eine hybride Nutzung sowohl im Urlaub als auch im Alltag ermöglichen.

Manchmal sieht man schon Wohnmobile, die das gesuchte Hybrid-Kennzeichen haben. Die Zeit für unhybride Wohnmobile ohne H-Kennzeichen ist langsam vorbei. In Norwegen schon 2023, in Deutschland wird gerade die Einführung ab 2223 diskutiert.

Wer ein Wohnmobil mit Hybridantrieb gebraucht kaufen will, kann zudem auf eine breite Marktbasis zurückgreifen. Gerade unter den älteren Kastenwagen und Wohnmobilen gibt es viele, bei denen der Dieselmotor zwar noch vorhanden ist, tatsächlich aber der Hybridantrieb mit nachwachsender Energie aus Brot, Butter und Bier entweder durch Schieben oder Ziehen erfolgt. Hauptsache H-Kennzeichen.

Wohnmobil 406E mit Hybridantrieb in Schweden

Wohnmobil 406H mit Hybridantrieb in Schweden

Infos zu Hybridantrieb und E-Wohnmobil

  • Die beste Lektüre zum Thema E-Antrieb am Wohnmobil: Konventionelle Diesel-Wohnmobile und Hybridantriebe (Konrad Schreif, Münchhausen 2023): Klick
  • Vollelektrischer Vento-Helix-Antrieb für den Umbau auf E-Wohnmobil mit Splitgetriebe (EWT rugged): Klick
  • Prägung amtlicher H-Kennzeichen für Hybridantrieb oder E-Kennzeichen für Elektroantrieb am Wohnmobil: Klick
  • Typenschild 717E für den Plug-in-Camper als Nachrüstsatz (nur direkt bei Mercedes): A66901042023

Okay, okay. Ich gebe es zu. Nicht alles in diesem Beitrag vom Umbau auf ein Hybrid-Wohnmobil stimmt so ganz. Und nach Norwegen auf die Insel Hinnøya kommt man natürlich auch ohne Elektroantrieb.

[Hier kann man sich alle Aprilscherze der letzten 8 Jahre reinziehen.]

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51 Antworten

  1. April A. sagt:

    Geil!

    Happy 1. 04.
    ✌️

    Hoffentlich wird das nicht all zu schnell umgesetzt

    Für unseren 611“ gibt es die „E“ Sondertypschilder laut Blitzanfrage bei Mercedes, und durch annähernd Lichtgeschwindigkeits mäßig schneller Antwort von eben denen NICHT MEHR!!!
    Nix, Null, Nada Niente! Alles ausverkauft, und ob was nachgeliefert werden kann, dazu gibt es frühestens am 01.04.24 Rückmeldung…..

    Entsetzte Grüße von Peter

  2. Jochen sagt:

    Ich bin mal gespannt wie lange wir mit unserem Hymer ML-T 620 auf Sprinter noch reisen dürfen. Aber ehrlich kann ich mir nicht vorstellen, dass es die nächsten Jahre gravierende Beschränkungen geben wird.

  3. Jan sagt:

    Ich hänge einfach einen starken Magneten vor den 613er. Hat schon bei Jim Knopf tadellos funktioniert.

  4. Leonard sagt:

    Bei uns in Berlin hat die BSR ( Berliner Stadtreinigung) einige Varios auf Elektro umgerüstet. Hab mich aber nie ran gesetzt um genaueres rauszufinden.

    • Tom sagt:

      Was der Umbau der Mercedes Vario in Berlin auf Elektroantrieb wohl gekostet hat? Würde mich mal interessieren. Meine Lösung für den Umbau auf ein Hybrid-Wohnmobil war da aber mit Sicherheit wesentlich kostengünstiger.

    • Peter und Brigitte sagt:

      Hoi Leonard, ich habe nach langem Suchen einen der ausrangierten Vario’s von den Wasserwerken kriegen können. Der hatte noch die originale Beschriftung und Werkstattausrüstung mit Dieselnotstromaggregat. Meiner ist nicht umgerüstet worden, aber ich weiss, dass https://paul-nutzfahrzeuge.de/fahrzeugbau/ diese Umrüstungen gemacht haben. Die hatten auch Fotos von eben genau diesen berliner Vario’s auf der Seite.

  5. Christian sagt:

    Ha, ich bin begeistert. Und 717 E klingt auch viel besser als 711 D. Zumal mein Exemplar ja nicht einmal 110 Pferde auf die Welle stemmt. Egal, endlich geht es mal voran, es muss nicht immer Diesel sein.
    Das Perpetuum mobile ist schließlich schon lange verfügbar, das wird nur ständig von den etablierten Energieliefenanten abgewürgt. Ein esoterisch gebildeter Bekannter hat mich auf die freie Energie aufmerksam gemacht. Und nun weiß ich endlich, was so alles falsch läuft. Da gibt es z.B. die Joe-Zelle (oder so), die produziert mal einfach so unvorstellbar viel Power. Also in absehbarer Zeit wird es auch einen 748 Joe geben, ist dann halt ein langes Schild – egal. Nur Getriebe, Kardan und Hinterachse müssen dann neu. Und dann geht der Bus endlich in 3,8 Sekunden ohne Emissionen auf 100. Schöne neue Welt!
    die produziert unvorstellbar viel Energie

  6. Christian sagt:

    Sorry, der letzte Satz hat sich „eingeschlichen“…

  7. Roland sagt:

    Aua, lustiger Beitrag, mal sehen wann es Wahrheit wird…
    Aber im Ernst, ich habe schon drüber nachgedacht,
    wie man ein altes Schätzchen elektrifizieren könnte,
    nur leider braucht man dazu Abnahmen, die quasi unbezahlbar sind
    und bestehende Umbausätze sind viel zu teuer, klar wieso…
    Keiner soll das mit einem vorhandenem Auto selber machen,
    das wurde vor über 10 Jahren fast verboten und einige Startups sind dadurch unter gegangen.
    Traurige Profit orientierte Welt.
    Regeln werden oft erschaffen, um eigene Ideen zu unterdrücken…
    Gruß Roland

    • Tom sagt:

      Ja, in echt wäre der Umbau auf Elektroantrieb beim Mercedes Vario wirklich kein großes Ding. Und wenn ich dran denke, wie viel einfacher so ein Elektroantrieb ist und was da alles nicht kaputt gehen kann…

  8. Peter und Brigitte sagt:

    Hi Tom. Ich weiss ja nicht, wie oft du dir beim Schreiben einen weggegrinst hast, aber ich hab meine Ohren erst wieder nach vorne holen müssen 😀 😀 😀
    Allerdings ist das mit dem E-Vario gar nicht so weit hergeholt, denn die Firma Elektro Paul Nutzfahrzeuge https://paul-nutzfahrzeuge.de/fahrzeugbau/ haben genau so einen kommunalen 816er Werkstatt-Vario, wie ich ihn habe, zu einem E-Fahrzeug umgebaut. Und das vor ca. 12 Jahren. Auf der Webseite ist er irgendwie nicht mehr zu sehen, aber ich hab das Bild damals mal runtergeladen. Die hatten schon ganz interessantes Know-how verbaut. Die Kostenfrage wurde da aber noch nicht thematisiert. Ein knackiger Diesel klingt trotzdem schöner als ein E-Summer.

    • Tom sagt:

      Also ganz im Ernst, bei einem Elektro-Wohnmobil würde mich die Geräuschkulisse am meisten reizen. Aber ja, ansonsten hatte ich schon meinen Spaß mit dem Beitrag zum Hybrid-Wohnmobil. Würde das ja sonst nicht machen

  9. Thomas sagt:

    Ist die Mautbox für Norwegen jetzt Bestandteil des April-Scherzes oder sind die wirklich zu empfehlen? Pflicht für Wohnmobile >3,5t besteht zwar nicht, aber ist es besser, die norwegen-Mautbox zu nehmen?

    • Tom sagt:

      Also ganz im Ernst: Die Mautbox für Norwegen ist sinnvoll, erleichtert die Abrechnung und ist wohl auch günstiger. Allerdings muss man die rechtzeitig beantragen. Ich bin so durchgefahren und bekomme die Rechnung nach Hause.

  10. Michi sagt:

    Hallo Tom,
    sind die 95 Ampere der Lichtmaschine auch Teil des amüsanten Aprilscherzes, oder hat die das wirklich? Meine ist Anfang des Jahres in Marokko abgeraucht und in Spanien hab ich dann nur die Standard 35 Ampere LiMa bekommen… Nachdem bei mir keine Nummer mehr lesbar ist und ich schon einige Fehlversuche mit Vergleichsnummern hinter mir habe: Hättest du auch die Teilenummer für mich?
    Wie immer vielen Dank für Deine tolle Seite und Lieben Gruß
    Michi (mit Achims 711er)

  11. Michi sagt:

    Schade, die 95 Ampere wären natürlich sehr schön gewesen.
    Vielen Dank für die Infos
    Michi

  12. Peter sagt:

    Unser „leichter“ 😉 611 hat als SA einen 80A Generator verbaut. Ob es die noch als bezahlbares Ersatzteil gibt?

  13. Michi sagt:

    Hallo Tom, hallo Peter,
    mit meiner FIN komme ich leider nur zu den 35 Ampere, die auch die Spanier in einer Hauruckaktion gefunden haben.
    Die Recherchen vom Boschdienst hier enden auch bei 55 A, allerdings von HC Cargo.
    Von denen hatte ich eine hier, allerdings neu mit Lagerschaden…
    Ich hätte am liebsten Bosch, weil da am ehesten die Chance besteht, die auch im ferneren Ausland reparieren zu lassen, wo es nicht den Wettwerb aller Zulieferer gibt.
    Mit Umschlüsselung findet man eine ganze Reihe stärkerer LiMas. Das Problem ist der sehr beengte Platz mit Turborohr und der Mutter der Spannschraube. An der bin ich mit einer eigentlich passenden Bosch 80 A gescheitert.
    Deshalb, Peter, wäre ich sehr interessiert an Deiner FIN, Motornummer und wenn möglich SA-/Teilenummer. In der Hoffnung, dass Du da auch unterwegs bist, mach ich bei Busfreaks einen Thread dazu auf.
    Liebe Grüße
    Michi

  14. Michi sagt:

    Viel Platz ist, wie Du schreibst, relativ (z.B. in Relation zur Größe der Hände). Der Anlasserwechsel ist jedenfalls herausfordernder, obwohl auf einer Seite auch viel Platz ist.
    Eng wird es geometriebedingt, wenn man die LiMa z.B. zum Wechsel der Keilriemen zum Motor hin bewegt
    Mit den 55-A hatte ich auch kein Problem (mit 500 Ah/12V Batterien). Mit den 35-A, die ich gerade habe, schon. Und wenn ich schon doppelt kaufe, dann soll es möglichst optimal werden…

    • Tom sagt:

      Verstehe, klar. Ich fand es unheimlich hilfreich, den Kühler auszubauen und vorn im Motor klar Schiff zu machen. Dann ist auch der Wechsel der Lichtmaschine eine bequeme Sache.

      • Michi sagt:

        Da hast Du natürlich recht. Den hatte ich dieses Jahr schon auf dem Weg durch Spanien, in Marokko und hier raus… Die Lichtmaschine kam leider erst danach

        • Tom sagt:

          So schön wie der Bus ist, aber manchmal wünsche ich mir echt mein Kippfahrerhaus am Mercedes 1124 zurück. Aber gut, ehe man die Kabine ausgeräumt und hochgedrückt hat, sind auch Frontmaske und Kühler draußen. Wenn man vor dem Schrauben konsequent Platz schafft, geht der T2N schon.

          • Michi sagt:

            Das Kippfahrerhaus wünsch ich mir auch oft, wenn ich am Schrauben bin (gerade Ölleitung zum Turbo durchgerostet. Achtet auf die!). Allerdings ist auch mit Kippfahrerhaus oft Gebuckel im Bereich Kühler, Wasserpumpe, LiMa usw. nötig. Aber wenn ich unterwegs bin, weiß ich, warum ich kein Mobil mit Fahrerhaus und Kabine haben will. Ein insgesamt kippbarer Aufbau wäre natürlich spektakulär, aber im Detail ohne temporärere Aufhebung der Schwerkraft keine Lösung. Warum deutsche Ingenieurskunst nicht in der Lage ist, an manchen Stellen einige Millimeter mehr Platz zu schaffen, erschließt sich mir nicht. Zumal das offensichtlich auch die Unimogs und MB Tracs mit gleichem Motor betrifft

            • Tom sagt:

              Es ist die Arroganz der deutschen Ingenieurskünstler, die nur an eine perfekte Konstruktion mit „optimaler“ Platzausnutzung denken, bei denen aber die Möglichkeit nicht vorkommt, dass auch mal was kaputt geht und repariert werden muss. Schließlich ist die Konstruktion ja perfekt und kann eigentlich gar nicht kaputt gehen.

              • Peter sagt:

                Das kann man aber bei fast allen, mir bekannten Herstellern beobachten.
                Das Ziel ist ein Produkt möglichst Kostengünstig zu produzieren, soll heißen, schnellstmöglicher und optimaler Montageablauf im Werk, der Trick ist dann für die die daran schrauben müssen das hinzubekommen. Wo man früher mit dicken Fingern am z.B. Golf die Glühbirnen wechseln konnte, muss man heute fünf Gelenke in jedem Finger haben, um die Ecken zu erreichen wo man hinmöchte, oder gleich alles ausbauen.
                Irgendwo ist das kompakte Puzzlespiel auch zu verstehen, als mehr Elektronik, Canbus und Tralala.
                Fraglich nur ob alles nötig wäre. 😉

                • Christian sagt:

                  Ja, so sehe ich auch. Leider ist das aber das Abgebot und Nachfrage-Prinzip. Autos sind heute Konsumartikel, die gammeln weniger, versterben dann aber zuverlässig an der Elektronik. Viele Fahrzeuge sehen auch auf dem Schrottplatz auf den ersten Blick noch ganz tauglich aus, sind aber ob der Downsizing-Geschichte oder der inflationären elektronischen Helfer einfach nicht mehr zu reparieren.
                  Ein alter Sprinter oder auch der T2LN1 waren zwar technisch für sehr viele Kilometer gut, waren aber als Nutzfahrzeuge kaum konserviert – die Dinger waren dann nach 10 Jahren abgeschrieben. Die Technik hat das zumeist ausgehalten. Warum also einen guten Zugang zur Technik schaffen? Ein OM364 hält bei guter Wartung lange durch, da muss man halt mal Öl und Filter wechseln. Ev. mal Ventile einstellen – geht doch alles recht einfach. Mein Vater hat als Konstrukteur bei Mercedes in der Transporter-Abteilung gearbeitet. Der hat z.B. am Bremer und am ersten Sprinter mitgestaltet. Und schon damals ging es ganz und gar nicht um Menschen, die in ferner Zukunft mit „verbrauchten“ Transportern in den Urlaub fahren wollen,

                • Tom sagt:

                  Also ich wäre bei meinen langen Nutzungsdauern sogar bereit, einen Aufpreis für mehr Wartungsfreundlichkeit (oder weniger Schnickschnack) zu bezahlen. Aber diese Auffassung scheint nicht marktrelevant zu sein.

                  • Peter sagt:

                    Nein natürlich nicht… das Konsum Karussell muss rotieren, sonst zählt nicht mehr viel….
                    Darum liebe ich meine alten Holzbearbeitungs Maschinchen meine „alte“ Enduro unsern Skoda… unseren Benz sowieso 🙂
                    Menschen denen eine beständige, nicht verstaubte oder Altbackene unspektakuläre Lebenseinstellung- und Weise, genügt und gefällt um zufrieden sein zu können, finde ich sehr angenehm, man fühlt sich im besten Sinn geerdet.
                    Sooo jetzt wird es philophisch….

  15. Christian sagt:

    Tja, viele Zeitgenossen können nicht genug Schnickschnack bekommen. Der Kühlschrank soll seinen Inhalt checken und Einkaufslisten an den Supermarkt senden. Der Einkauf wird dann, nach der dringend notwendigen Korrektur durch ein Programm des Gesundheitsministeriums, von einer Drohne auf dem Balkon abgekippt. Ein aufgepimpter Saugrobotter schaft dann das alkoholfreie Diätbier zum Kühlschrank – die Wiese ist grün!
    Moderne Autos machen mich irre. Hin und wieder darf ich mal so ein technisches Wunderwerk nutzen. Sobald die unzähligen Bordcomputer online sind, bergüßt mich das Auto mit dem Namen seines Besitzers und fährt den mühselig angepassten Fahrersitz in die programmierte Fahrerposition. Dann komme ich zwar nicht mehr an die Pedale, aber was solls, das Auto hat eben einen eigenen Willen. Es quasselt wirres Zeug, zusätzlich ertönt eine Kakophonie aus Gedingel und Gedongel, alles blinkt. Wenn man dieses Monstrum dann endlich zum Rollen überredet hat, erfreut es den Fahrer hin und wieder mit gänzlich grundlos erscheinenden Notbremsungen und greift auch schon mal unter dramatischem Gedongel ein wenig in die Lenkung. Man kann sich also völlig entspannt auf den Verkehr konzentrieren. Na gut, das Auto schiebt mächtig voran und ist innen (von etwa 182 verschiedenen Warngeräuschen mal abgesehen) auch sehr leise.
    Trotzdem, selbst wenn ich den aberwitzigen Kaufpreis stemmen könnte – sowas kommt mir nicht ins Haus. Meine Frau fährt eine relativ sichere Familienkutsche und mir reicht ein fast 25 Jahre alter Golf 4 Variant. Mit Fensterkurbeln. Man kann da prima drin sitzen, das Fahrwerk ist angenehm und überaus gutmütig, außer ABS und ESP gibt es keine Helferlein. Mit dieser alten Karre fahre ich wirklich gerne, auch Langstrecken sind kein Problem. Der 711 ist natürlich mein Liebling, Auch bei Motorrädern bin ich ein wenig konservativ, nach ewigen Zeiten mit 2-ventiligen Boxern fahre ich fast nur noch alte V-Hondas, z.B. eine Africa-Twin. Klar, 60 PS reißen nicht vom Hocker. Aber Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Praxistauglichkeit sind für mich das Maß der Dinge. Computer sind ne tolle Sache, sollten aber z.B. in Fahrzeugen nicht alles dominieren. Finde es bedenklich, dass immer mehr Menschen dazu tendieren, Eigenverantwortung und Aufmerksamkeit an Rechner und KI abzugeben, die Elektronik wirds schon richten…

    • Tom sagt:

      Wieso muss ich da gerade an unsere Waschmaschine mit dem leidigen TwinDos-System denken? Die hat auch WLAN und zeigt mir dann an, dass sie nicht mehr funktioniert.

      Und irgendwer hat mir jetzt erzählt, dass bei seinem Smart nach zehn Jahren die Mobilfunkverbindung deaktiviert wird und bestimmte Sachen nicht mehr funktionieren.

    • Peter sagt:

      🙂
      Da bin ich voll bei dir Christian!
      Allerdings reichen mir ( bei der grobstolligen ) Enduro satte 45 PS´chen, dazu ne olle 600er Sport Touring mit 86 PS, unseren alten Golf, und Bora Kombi haben wir leider verkauft…. Unseren Yeti mögen wir aber trotzdem sehr, kompakt, wendig, spritzig, alles was wir brauchen. Die ganzen Gimmicks der smarten Autos und Geräte ( deine Beschreibung des Kühlschrank, herrlich! ) erzeugen bei mir eher einen Brechreiz. Ich bin wirklich ein länger jung gebliebener Dinosaurier, soll heißen, vom Aussterben bedroht!
      Gruß Peter

  16. Christian sagt:

    Ach ja, online zu sein, ist bei Autos so eine Sache. Auch bedenklich erscheint die Tatsache, dass diverse gekaufte Sonderausstattungen zeitlich begrenzt sind – das hat mich echt umgehauen. Man kauft ein Auto mit diversen Helferlein und nach ein paar Jahren laufen die einfach aus. Also nochmal bezahlen oder verzichten – schöne neue Welt.

    • Tom sagt:

      Die Autohersteller werden sich noch umgucken, was da für eine neue Generation heranwächst. Die Bedeutung „unserer“ Autos wird sich wohl ähnlich entwickeln wie die von Briefmarkensammlungen unserer Väter.

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