Wildcamping am Schwarzen Meer zwischen Quallen und Kormoranen

Das Wildcamping am Schwarzen Meer leidet unter Feuerquallen und toten Kormoranen. Da hilft auch kein gegrillter Fisch.

Wildcampen am Schwarzen Meer

Einsames Wildcamping am Schwarzen Meer

Wildcamping am Schwarzen Meer ist cool. Völlige Einsamkeit. Totale Ruhe. Machen so erst 9:15 Uhr Frühstück. Hab allerdings vergessen, die Brötchen aufzubacken. War mit der Hinterachse beschäftigt. Die scheint im weichen Sand langsam wegzusacken. Und das Weißbrot fängt auch gerade an zu schimmeln.

Naja, egal. Die Achse kriege ich schon frei. Und trockenes Baguette ist auch noch da. Viel wichtiger ist unsere morgendliche Tafelrunde. Quatschen viel und ich muss Geschichten erzählen. Erst nach knapp zwei Stunden ist das Frühstück zu Ende. Und die Möwen am Strand freuen sich über das alte Weißbrot.

Getrübte Badefreuden am Schwarzen Meer

Vom Frühstückstisch geht’s direkt ins Schwarze Meer. Aber ständig kommen wir mit Quallen in Kontakt. Wildcamping am Schwarzen Meer macht heute schon weniger Spaß. Es gibt einfach zu viele der großen, schmerzhaften Quallen hier am warmen Schwarzen Meer. Kriege nichtmal raus, wie die Quallen genau heißen. Wir nennen sie Feuerquallen, weil eine Berührung wie bei Brennnesseln brennt und sich Pusteln bilden. Kontakt mit den Quallen ist echt unangenehm.

Wildcampingplatz der toten Tiere

Dazu treiben auch viele tote Quallen im Meer oder liegen am Strand. Weiß nicht, was heute los ist.

Die vielen Quallen vermiesen uns an unserem Wildcampingplatz am Schwarzen Meer völlig den Badespaß. Hat wohl seinen Grund, warum an dieser Stelle so wenig Leute sind. Die Jungs fangen schon an, von den Lofoten und der Kurischen Nehrung zu schwärmen. Jedenfalls sammeln wir die ganzen toten Quallen ein und legen ein richtiges Massengrab an.

Dann ist der Strand vor unserem privaten Wildcampingplatz am Schwarzen Meer wieder sauber und schön. Und wir können uns in Ruhe unter die Markise setzen und Skat spielen. Ich verliere ein sicheres Grand Hand mit drei Buben, weil ich gedankenlos einfach die Eichel 9 rauswerfe, statt weiter meine lange Grüne zu ziehen. Einfach ein falscher Griff. Und schon verliert man 240 Punkte. So ein Mist.

Dann wird auch noch ein toter Kormoran angespült. Das ist wirklich ein verrückter Tag heute. Irgendwas ist jedenfalls komisch. Es stinkt auch ein wenig, sodass die Kinder auch den toten Kormoran beerdigen. Heute will jedenfalls keiner mehr ins Meer.

Toter Kormoran am Schwarzen Meer

Wildcamping heißt selbst kochen

Der Nachteil von solchen einsamen Wildcampingplätzen ist zudem, dass die nächste Fischkneipe 4 km südlich am Strand liegt. Aber da will jetzt in der Mittagshitze keiner hinlaufen. Fange also 13 Uhr unter Anleitung meines Vierten an, Kartoffelpuffer zu kochen. Also natürlich nicht aus irgendeinem Pulver. Sondern frisch aus geriebenen Kartoffeln mit Zwiebeln, Möhren, Mehl und Eiern sowie Pfeffer und Salz. Nachdem die Hauptarbeit gemacht ist, stellt er sich sicherheitshalber selbst an den Herd und brät die Kartoffelpuffer.

Ich bin aber auch nicht ganz überflüssig und ziehe zur allgemeinen Freude ein Glas Apfelmus aus der Vorratskiste. Selbst mittags ist es im Bus mit 26°C recht „kühl“. Und so bleiben wir nach dem Mittag gleich zum Skatspiel sitzen.

Wanderung über den Wildcamping-Strand

Um 17:00 Uhr wird es draußen langsam kühler und wir laufen jetzt doch die 4 km nach Süden zum Strandrestaurant. Unterwegs sehen wir immer wieder Geländewagen und Zelte am Strand. Das Schwarze Meer scheint in Rumänien ein riesiger Wildcampingplatz zu sein.

Noch mehr als Zelte gibt es aber tote Kormorane. Insgesamt 28. Die hat wohl der von Nordost auf Südost gedrehte Wind aus einer großen Fischreuse an den Strand gespült. Denn viele Kormorane sind schon länger tot.

Viele tote Kormorane am Schwarzen Meer in Rumänien

Aber der Fischfang hat auch seine guten Seiten. Nicht nur, dass mal ein paar Fischerboote malerisch am Strand liegen.

Sondern vor allem, dass es eine Fischkneipe gibt. Die ist zwar einfach. Aber nett und lecker. Nur nützt mir hier meine Kreditkarte nichts. Nehme also nur gegrilltes Gemüse, während die Jungs 3 kleine Fische, gegrillte Kartoffeln und viel Brot verputzen. Das feine Brot bestellen wir zweimal nach. Dann ist das Geld alle.

Letzter Wildcamping-Abend am Schwarzen Meer

Die vier Kilometer am Strand zurück bis zu unserem Stellplatz dauern noch länger, weil wir zwischendurch immer mal wieder anhalten und mit Leuten reden. Naja, nicht wir, sondern eher ich. Ist jedenfalls eine zwar weit auseinandergezogene, aber sehr zugewandte Campinggemeinde hier am Schwarzen Meer.

Und alle sind sehr auf Sauberkeit bedacht. Auf dem ganzen Strandabschnitt liegt nicht ein Fitzelchen Müll herum. Auch die toten Kormorane werden gleich begraben.

Grab der toten Kormorane am Schwarzen Meer

Also Wildcamping hier am Schwarzen Meer ist schon toll. Aber wegen der vielen Feuerquallen vergeht uns langsam die Lust, noch länger hier zu bleiben. Und so wird das wohl unser letzter Abend am Schwarzen Meer werden. Ist jetzt nur die Frage, wie ich das festgefahrene Wohnmobil hier aus diesem Sandloch wieder rauskriege.

Abend beim Wildcampen am Schwarzen Meer in Rumänien

 

Infos zum Wildcamping in Rumänien

  • Das Wildcamping in Rumänien ist ganz und gar nicht gefährlich. Verboten scheinbar auch nicht.
  • Am Schwarzen Meer ist das Wildcamping regelrechter Volkssport. Da steht aller 500 m ein Zelt.
  • Die robusten Eurokisten sind perfekte Stauboxen und Kinderspielzeug (Ab-in-die-Box.de): Klick
  • Zum Sandstrand gehören auch richtige Schaufeln für jedes Kind (5 Stück gekauft am 06.07.2015 und nie geschont): Klick

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