Spanien: Coronakonformes Schlemmermenü

Karfreitag. 07:55 Uhr. Die Sonne geht über dem Meer auf. Nachdem wir gestern wegen der Zerstörung der spanischen Vegetation bisschen Stress mit einem Ranger hatten, ist heute früh alles friedlich und still.

Doch dann kommt ein Bagger angerasselt und reißt die Zufahrt des hinteren Grundstücks auf. Hab mir Spanien zu Ostern irgendwie anders vorgestellt. Heiliger. Aber in der Corona-Zeit ist sowieso alles anders. Und wir stehen gut. Weder die Jogger noch die Polizei stören sich an uns. Hier bleiben wir, klappen aber trotzdem tagsüber lieber das Dach ein. Das sieht nicht ganz so nach doppelt illegalem Camping aus.

Will die Jungs nach dem Frühstück zu einem Spaziergang überreden, denn die Sonne ist schon ziemlich stark. Aber sie wollen erst noch Skat spielen. Wir haben immerhin diesen Urlaub schon 116 Partien gespielt und es kommen heute noch 6 oben drauf. Dann cremen wir uns ein und es riecht richtig nach Sommer.

Wir laufen den ganzen Strand entlang, finden aber nur Betonblöcke und Steine, jedoch keinen Sand.

Auf dem Rückweg sehen wir, dass das Restaurant jetzt geöffnet hat. Wir könnten uns ja coronagerecht was bestellen und mit rausnehmen. Hole also die Karte und dann übersetzen wir alle zusammen die Speisen.

Die Jungs bestellen sich Hähnchenschnitzel.

Ich nehme eine Paella. So zu Lehrzwecken. Denn unterwegs kam die Frage auf, was die Spanier so essen, worauf ich auf die Paella verwies. Meine Erklärung war aber wohl nicht so besonders. Denn die Jungs konnten sich unter einer Paella immer noch nichts vorstellen. Nun, hier ist sie.

So sitzen wir bei offener Schiebetür im Bus und genießen unser coronakonformes Schlemmermenü. Die Jungs sind vor allem von den frittierten Tintenfischringen sehr angetan. Auch sonst verputzen sie ihre Teller restlos. Ich allerdings schaffe von der Paella höchstens ein Drittel.

Nach dem Mittagessen gehen wir für den Nachtisch nicht wieder ins Restaurant, sondern in die nächste südliche Stadt, nach Torrenostra. Immerhin 4 km am Strand entlang.

Doch das große Torrenostra ist bis auf ein paar Restaurants verschlossen und verrammelt.

Die Spanier sitzen zwar draußen und essen, aber an Eis für die Kinder denkt niemand.

So laufen wir einmal einen Kreis durch die Stadt und dann wieder am Strand zurück. Sind mittlerweile 20°C.

Unterwegs gehen wir noch am einzigen Stück Sandstrand baden. Dann schmeißen wir unzählige Steine ins Wasser, um einen großen Stein zu treffen, der immer wieder überspült wird. Gibt ja genügend Steine hier am Strand.

Was folgt dann am Bus? Natürlich eine längere Skatrunde. 22:15 Uhr sind die Jungs im Bett. Ich gehe noch bisschen draußen spazieren und diktiere diese Chronik. Ganz ehrlich, ohne Corona wäre das hier nicht denkbar. Und so hat die Pandemie bei allem Respekt eben auch Vorteile.

Capicorb | Spanien | 0 km | 2.228 km

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2 Antworten

  1. Orthodoxer Leithammel sagt:

    na also die Paella ist ja wohl für 4 Leut gedacht? !

    • Tom sagt:

      Das war die kleinste verfügbare Paella. Aber vier Personen, das kommt hin. Allerdings kenne ich da einen Ort, wo schon wesentlich größere Bratpfannen gefüllt worden sind…

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