Spanien: Strandwanderung mit Müh und Not
Muss heute nach dem Frühstück mal eine Bestandsaufnahme machen. Hatte ja vor der halblegalen Coronatour gar nicht in die Staufächer geschaut, sondern mich nur um die ganzen Vorschriften gekümmert und das Packen und die Übersicht den Jungs überlassen. Aber es sieht gut aus und wir haben alles dabei. Können also noch ein bisschen autark auf unserem coronakomformen Stellplatz hier draußen im Nichts bleiben. Ziel ist ja, dass wir komplett isoliert bleiben und nicht einkaufen gehen. Mal sehen, ob wir das durchhalten.
Wasser ist durch den neuen Zusatztank auch noch genügend da. Ohne Sparmaßnahmen kommen wir mit den 150 Litern mindestens eine Woche hin. Also alles im grünen Bereich. Nach Aufräumen und Sortieren spielen wir drei Runden Skat. 12 Uhr wollen alle raus. Wohin geht’s heute? Natürlich erstmal über die Felsen zum Strand.
Zu mehr kann ich die Jungs erstmal noch nicht überreden. Aber die Felsen bieten immer wieder neue Spielabenteuer. Meistens versuchen die Jungs, Wasser aus oberen Becken irgendwie zum Laufen zu kriegen. Sie müssen nur mal ein paar Steine rauskratzen, und dann bilden sich schöne Kaskaden. Dazu suchen sie in kleinen Löchern und Pfützen nach Salz. Aber so richtig will das keiner zum Essen benutzen.
Erstaunlich ist auch, dass die Sedimente wie gerade hingeschmissen aussehen, tatsächlich aber vollkommen fest verbacken sind.
Jedenfalls dauert es eine Weile, bis wir am eigentlichen Strand sind. Da gibt es leider keinen Sand, sondern nur Muschelbruch und Steine. Aber die Jungs lassen einfach Ihre Badelatschen an und gehen so ins Wasser. Heute gibt es wieder ordentliche Wellen und die beiden haben ihren Spaß. Bin mal gespannt, wann sie ihre Schuhe verlieren.
Beim Baden kriegen kommt recht schnell der Hunger und wir gehen zurück zum Bus. Heute gibt es Milchreis nach einem neuen Rezept: Milch kochen, den Fertigmilchreis reinschütten und dann 15 Minuten stehen lassen. Klappt wunderbar und geht schnell. Schmeckt nur nicht so wie gewohnt. Nach dem Suppenkoma wasche ich ab und schaffe es gerade so, alle nun doch zu einem Spaziergang am Meer zu überreden.
Wir finden tatsächlich einen besseren Strand, der am Ufer voller runder Steine ist.
Am besten sind aber die Sandbänke vor dem Ufer. Da laufen die Wellen schön auf und man kann barfuß im Sand stehen.
Ein richtiger Strand eben. Dazu die Sonne, das warme Wetter und die Wellen. Perfekt. Die Jungs sind begeistert und ich soll den Bus hierher holen. Jedenfalls wollen sie gar nicht mehr aus dem Wasser raus, obwohl das nur 13°C hat. Nach einer halben Stunde müssen sie aber, weil beide schon bibbern. Wir laufen also schnell zurück zum Bus, wärmen uns auf und essen erst mal was. Aber es ist nun so spät, dass wir den Bus heute nicht mehr umsetzen. Also spielen wir Skat und Rommé, unterbrochen nur vom Abendbrot.
Spanien | 0 km | 2.211 km