Marokko: Streifzug durch die Oase zum Djebel Zagora
Heute früh sind wir für unsere Verhältnisse recht zeitig zum Djebel Zagora (974 m) aufgebrochen. Der Zagora dominierende Berg war nicht schwer zu finden, denn er schaute ja schon durch die Palmen auf dem Campingplatz durch.
Die Wanderung war aber weder besonders anstrengend noch besonders schön, denn leider hatten wir keine besonders gute Sicht. Aber dafür war der Weg durch die Oase schön. Irgendwie gehört es für mich in Marokko zu den schönsten Dingen, die man so machen kann: Einfach so durch die Oasenfelder zu streifen. Möglichst unerkannt auf möglichst kleinen Wegen. Kreuz und quer durch die Felder. Da gibt es so viele versteckte Ecken, so viele intensive Gerüche, dass es immer wieder eine Freude ist.
Natürlich gibt es auch bei einem Spaziergang durch die Dörfer viel zu entdecken. Aber hier steht man immer so im Mittelpunkt und hat eigentlich nie genügend Ruhe, die ganzen Eindrücke angemessen aufzunehmen.
Und auch wenn es nicht so scheint: Die Marokkaner lieben auch ihre Privatsphäre und schützen ihr Zuhause gern vor fremden Blicken. Es gibt eigentlich kaum ein Anwesen, das nicht von hohen Mauern umgeben ist. Und es ist immer wieder überraschend, was sich hinter diesen Mauern alles verbergen kann. Ganz gleich, wie es von außen aussieht – innen herrscht peinliche Sauberkeit bis hin zu blankem Luxus.
Auch habe ich den Eindruck, dass die marokkanischen Frauen ständig am Teppichwaschen sind. Wann werden bei uns schon einmal die Teppiche aus dem Haus geholt und richtig gewaschen? In Marokko sieht man am Fluss ständig mindestens zehn Teppiche gleichzeitig liegen. Wenn dies also nur einem Prozent des gesamten Teppichbestandes in dem ja doch recht kleinen Ort entspricht und die Teppichverweilzeit am Fluss einen Tag beträgt, wird jeder Teppich im Jahr mindestens dreimal am Fluss gewaschen. Und jetzt muss ich mal nachdenken, wann ich meinen Teppich das letzte Mal zum Fluss geschleppt und dort gewaschen habe… Ach so, der ist ja im Bus verklebt… Au weia…
Wieder zu Hause, relaxten wir individuell herum. Und Relaxen heißt bei mir ja Busbasteln. [Das ist heute noch so.] Ich glaube, ich habe jetzt auch das letzte Großloch gefunden und abgedichtet, wo scheinbar Unmassen Staub eingedrungen sind: Das Bodenloch der Heizung. Da muss man erst einmal drauf kommen. Den Erfolg werde ich ja morgen auf der Piste sehen. Und als die gesamte Arbeit (Auto, Wäsche) getan war, sind wir noch einmal in die Stadt zum Einkaufen gegangen.
Danach war ich bei sehr angenehmer Unterhaltung noch im Maison Tuareg essen. [Also wieder keine Pellkartoffeln… Und auch keine Makkaroni…]
Zagora