DDR / Tschechien: Auf ins Misthaus, auf zu Gustav Ginzel
Nach langer Vorbereitung, 6.000 km Rennradtraining in diesem Frühjahr und ewiger Suche nach Ersatzteilen und Ausrüstung konnten wir nun endlich zu viert unsere Sommerradtour nach Bulgarien starten. Doch schon nach wenigen Kilometern hatten wir die ersten Pannen: Pedale bei F und Tretarm bei M gebrochen sowie Schaltung bei F und Kette bei A defekt. Leider musste M wieder zurückfahren, da wir keinen Ersatztretarm dabei hatten. Der Rest wurde mit den umfangreich mitgeführten Ersatzteilen repariert.
Da wir aber eine gut geplante Reiseroute haben, wird M uns folgen. Irgendwo werden wir uns schon wiederfinden. [Anm.: Nein, es gab noch keine Handys und ja, wir haben uns nach einigen Tagen in der Slowakei wirklich gefunden.]
Die Stimmung ist wunderbar, was vor allem mit dem Wetter zu tun hat. Es war schön bergig mit entsprechenden Abfahrten, zum Beispiel nach Novy Bor. Mit 40-24 fuhren wir 10 km und 700 Höhenmeter hinauf zu Gustav Ginzel ins Misthaus.
Die Begeisterung fand kaum Grenzen, sie wurde nur durch die beständig baumloser werdenden Höhen des Isergebirges getrübt. Am Abend hat Gustav Ginzel einen seiner berühmten Vorträge gehalten, heute vor nur wenigen Leuten über Vulkane in Süditalien.
Da die tschechische Stasi das Haus wieder einmal geschlossen hat, können wir nicht im Misthaus selbst schlafen, sondern müssen uns am Abend in die Reste der umliegenden Wälder verstreuen.
Ceska Kamenice – Novy Bor – Frydland – Klein Iser (Jizerka) / Misthaus: 155 / 155 km
Morgen geht es weiter am Riesengebirge entlang bis zum Schloss Opocno.
Ahoj und danke für die alten berichte von Gustav. Karel
Ja, Gustav Ginzel war ein außergewöhnlicher Typ.