Gemeinsam Gutes tun

Das ist die Geschichte eines minderjährigen Mädchens mit Essstörung, der die AOK die rechtzeitige stationäre Behandlung verweigert. Nennen wir sie Marie.

Mitten in Deutschland sind Kinder am Verhungern

Es gibt in Deutschland Mädchen (und Jungs) aus ganz normalen Familien, die plötzlich anfangen, Gewicht zu verlieren. Aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht fängt es mit dem Tierschutz an. Vielleicht mit Instagram. Vielleicht mit der Pubertät. Keiner weiß das. Aber sie verlieren schnell Gewicht. Erst merkt es keiner, weil die Mädchen nur noch weite Sachen tragen. Dann dauert es bis zum ersten Termin bei einem Arzt oder Psychologen. Und plötzlich stehen nur noch 30 Kilo auf der Waage und der Kreislauf setzt aus. Notaufnahme, ITS, Kinderklinik.

Wer Glück hat, schafft es danach in eine Spezialklinik und wird über mehrere Monate bis zum Normalgewicht aufgepäppelt. Essstörung klingt so süß. So nach einem „Iss doch einfach mal was!“ Aber glaubt mir, das ist kein Spaß. Ich bin ein erwachsener Mann ohne große Sentimentalitäten. Aber das nimmt mich schon mit, wenn ich die betroffenen, vom Hunger gezeichneten Kinder in der Klinik für Essstörungen sehe. Und dabei sind die Kinder in der Spezialklinik für Essstörungen schon auf einem guten Weg. Denn es gibt viele Mädchen (und Jungs), die mit ihrem Problem alleine bleiben und Woche für Woche abnehmen. So lange, bis das Herz wieder nur noch unregelmäßig schlägt, die ersten Ohnmachtsanfälle kommen und es wieder in die Klinik geht.

Manche schaffen es nach so einem Notaufenthalt in der Klinik. Marie hat es trotz aller familiären Unterstützung erst nicht geschafft. Und so begann der Kreislauf immer wieder von vorn: Hungern, Abnehmen, Klinik. Hungern, Abnehmen, Klinik. Ein Wahnsinn. Dabei wäre es wesentlich sinnvoller, die Mädchen direkt nach den ersten Gewichtsverlusten drei, vier Wochen stationär zu behandeln. Allerdings übernimmt die Krankenkasse trotz ärztlicher Verordnung die Kosten erst dann, wenn eine Behandlung eigentlich schon zu spät ist. Im Notfall freilich bezahlt die Krankenkasse die Akutbetreuung auf der ITS. Dann gibt’s wieder Infusionen bis zur Stabilisierung, eine Verlegung auf die Kinderstation und niemanden, der das Problem auch nur ansatzweise versteht. Denn die normalen Ärzte sind mit anorektischen Mädchen vollkommen überfordert. Und hilflos.

Mit gesunden Kindern denkt man nie, dass es in Deutschland möglich ist, dass die Kasse eine ärztlich verordnete, stationäre Einweisung einfach so ablehnt. Natürlich auch den Widerspruch. Und den Widerspruch zum Widerspruch. Weil es ja noch kein Notfall ist. Und dabei geht es um ganz normale, anerkannte, psychotherapeutische Schulmedizin.

Ich brauche Hilfe beim Helfen

Mädchen mit Essstörungen brauchen eine schnelle und konsequente Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch spezialisierte, erfahrene Psychologen, Esstherapeuten und Ärzte. Einmal die Woche ambulant für eine Stunde zum Psychotherapeuten reicht nicht. Doch die AOK weigert sich hartnäckig. Hat zuletzt 3 Monate gebraucht, um den Antrag zur Kostenübernahme (natürlich negativ) zu bescheiden. 12 Wochen heißen aber 12 kg weniger. Und zwar 12 Kilo weniger gegenüber dem Zeitpunkt, als die Ärzte schon stationären Aufenthalt verordnet hatten. Und dabei kostet eine gute Klinik nicht einmal 150 € am Tag.

Eine Katastrophe. Und so bezahle ich Maries stationäre Therapie privat und rechtzeitig, sobald der Gewichtstrend wieder unter das ärztlich festgelegte Mindestgewicht fällt. Zwar kann ich es mir mit 5 eigenen Kindern eigentlich nicht auf Dauer leisten, die Therapien privat zu bezahlen. Aber der Erfolg ist da. Die Klinikaufenthalte werden kürzer und liegen weiter auseinander. Nun aber bin ich langsam am Ende mit meiner Leistungsfähigkeit. Und so bitte ich auf diesem Weg um Unterstützung. Ihr würdet mir mit einer kleinen Spende einige Sorgen abnehmen. Und auch Marie hätte weniger Schuldgefühle mir gegenüber, wenn ich ihr von der Lastverteilung auf mehr Schultern berichten kann.

Nun bin ich kein gemeinnütziger Verein und kann weder Sicherheiten noch Spendenquittungen bieten. Wer also eher einem eingetragenen Verein traut und etwas offiziell Gutes tun möchte, der kann gern einen eingetragenen Verein unterstützen, der leidgeprüfte anorektische Kinder aus ganz normalen Familien genau in solchen Fällen unterstützt. Schickt mir einfach eine Mail an tom@7g… und ich gebe dann die Kontakt- und Kontodaten durch.

Ansonsten verwende ich das folgende Konto ausschließlich für die Therapiekosten von Marie: https://www.paypal.me/7globetrotters

Falls ihr die „Zahlung an Freunde“ sendet, fallen auch keine Gebühren an. Ansonsten bezahle ich etwaige Paypal-Gebühren, damit wirklich jeder Euro für Maries Therapie ankommt. Und falls hier sogar mehr Geld zusammenkommen sollte, als die stationäre Therapie kostet (derzeit 148,12 €/Tag), spende ich das Geld an den Förderverein Essstörungen e.V. der Klinik Lüneburger Heide.

Aktueller Stand zum 26.10.2020

Danke, danke, danke für eure bisherige Unterstützung. Das gibt mir echt Zuversicht. Ich bedanke mich auch für die auf den Spenden vermerkten Nachrichten. Es kommt alles an. Dennoch werde ich auch weiterhin niemandem schreiben, der nicht darum gebeten hat. Und die Spender natürlich nicht veröffentlichen. Außer ihr wünscht das. Dann richte ich hier eine Hall of Fame ein.

Also, wenn ihr Marie unterstützen und mir eine Sorge abnehmen wollt, freue ich mich über euren Beitrag:

https://www.paypal.me/7globetrotters

Und passt auf eure Mädchen und die eurer Freunde auf. Sowas geht schneller, als mann denkt…