Kantteile für das Aufstelldach selbst herstellen und verkleben

Der nächste Arbeitsschritt ist das Herstellen der umlaufenden Dichtebene und der dafür erforderlichen Kantteile für das Aufstelldach.

Kantteile für das Aufstelldach

Als Rahmen für das Aufstelldach muss ich nach dem WIG-Schweißen der Teile für die Vorder- und Rückseite nun auch den seitlichen Rahmen aus Edelstahlteilen bauen. Dazu hatte ich mir 3 m lange, zumindest vorgekantete Edelstahlprofile anliefern lassen, die nun aber noch angepasst werden mussten.

Natürlich wieder einmal ohne Kantbank. Aber auch hier leisten meine Akkuflex, das Schweißgestell, ein Sandblech und eine Schraubzwinge gute Arbeit.

Kantteile für das Aufstelldach anpassen

Kantteile für das Aufstelldach anpassen

Dichtebene und Seitenführung für das Aufstelldach

Die 2 mm dicken, schon längst gekanteten Edelstahlbleche sind zwar ziemlich steif, lassen sich aber mit etwas Kraft durchaus auch von Hand biegen. Aber natürlich nur eindimensional. Die untere und obere Abkantung muss ich da schon abflexen.

Die erste Anprobe der seitlichen Kantteile für das Aufstelldach zeigt, was es einmal werden soll, wenn es fertig ist. Da die Schlafdachscheren außerhalb der Dichtebene und außerhalb des Zeltstoffs liegen sollen, aber innerhalb der äußeren Dachwanne, musste ich die Kantteile entsprechend anpassen.

Es ist jedenfalls nicht einfach, mit 3 m langen Profilen auf dem Dach herum zu turnen und nebenbei zu fotografieren. Deswegen gibt es nur wenig Bildmaterial von der Anprobe.

Auf dem Foto sieht man aber schon ganz gut, wie das Aufstelldach funktionieren soll: Auf dem nach unten rechts abstehenden Blechteil sitzt die eingeklappte Dachwanne. Das senkrechte Blechteil übernimmt die Seitenführung der Dachwanne für das Aufstelldach und auf das nach oben links gekantete Blechteil wird mit einer Aluleiste die Zeltbahn aufgeschraubt.

Anprobe der angepassten Edelstahlteile

Anprobe der angepassten Edelstahlteile am Aufstelldach

Mit dieser Konstruktion der Kantteile für das Aufstelldach will ich entsprechend der grundlegenden Idee zum Aufstelldach eine konstruktiv saubere Wasserführung gewährleisten. Ganz nebenbei entsteht so auch ein Rahmen für die Dachmatratze.

Nach Herstellung der rechten Seite sind mir auch noch die Flexscheiben ausgegangen, weil ich wegen einer verzögert ausgelieferten Internetbestellung mit Spezialware auf die Schnelle nur minderwertige Qualität aus dem Baumarkt zur Verfügung hatte. Und so eine Baumarkt-Scheibe zerbröselt im Edelstahl, als ob sie aus Zwieback wäre.

Also war am Wochenende wieder einmal Arbeitspause, zumal ich noch auf die Teile fürs Tropendach warte und mit der inneren Dachdämmung auch nicht weiter komme, da ich das Tropendach ja als richtigen Dachträger von innen mit Silentblöcken verschrauben will.

Kleben der Dichtprofile auf das Dach des Kastenwagens

Am Sonntag abend aber, während der Grill warm lief, habe ich trotzdem schnell noch das vordere und hintere Dachprofil auf das Dach des Kastenwagens geklebt. Geklebt und gedichtet wurde mit Sikaflex 291i, einem Kleb- und Dichtstoff aus dem Marinebereich, der auch unter Wasser trocknet. Da hatte ich ja genau den richtigen Kleber erwischt – denn kurz nach Fertigstellung begann ein dickes Gewitter.

Die abendlichen, starken Regenfälle waren gleich ein guter Test, ob die Wasserführung und Abdichtung so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe. Und tatsächlich: Auch ohne Zeltbahn drang im Bereich der Dichtprofile kein Wasser unter das aufgeklappte Aufstelldach. Da kann ich jetzt das Loch für die Kabeldurchführung in die Dachhaut bohren, damit es auch des Nachts Licht werde im Aufstelldach. Und wenn ich mir das so anschaue, müsste da eigentlich gar keine Zeltbahn hin. Mückengaze würde vollkommen reichen…

Verkleben des vorderen Dichtprofils mit Sikaflex 291i

Verkleben des vorderen Dichtprofils mit Sikaflex

Schleppender Baufortschritt wegen Materialknappheit

Aber die fehlenden Flexscheiben hatten auch etwas Gutes: So gab es ein Wochenende fast ohne Arbeit und mit viel Zeit für die Familie.

Kleine Impression nach dem Regentest des Aufstelldachs

Kleine Impression nach dem Regentest des Aufstelldachs

Doch immer noch bereitet mir die Bemessung der Gasdruckfedern für das Aufstelldach Kopfzerbrechen. Und dann fällt mir auch noch ein, ein Tropendach bauen zu wollen…

Infos und Quellen

  • Mein Universalkleber ist Sikaflex 252i: Klick
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6 Antworten

  1. Lothar sagt:

    Hallo Tom, erst mal vielen Dank für Deine interessanten Beiträge. Wie sind deine Erfahrungen mit den Kantteilen? Würdest du etwas anders machen? Lothar

    • Tom sagt:

      Also für die Kantteile habe ich ja 2 mm Edelstahlblech verwendet. Da hätten 1 mm sicherlich auch gereicht, da durch die doppelte Kantung eine sehr hohe Stabilität gewährleistet ist. Und es hat ja nichts zu halten.

  2. Jan sagt:

    Hallo Tom, Danke für Deine guten Ideen. Ich plane gerade etwas ähnliches auf meinem 711. Warum hast Du Dich für Edelstahlkanteile entschieden und nicht für den Rahmen ebenfalls Alu genommen? Und wie hast Du die Ecken zwischen den Quer- und Längsteilen geschlossen? Einfach geklebt?
    Danke Dir! Jan

    • Tom sagt:

      Edelstahl ist halt stabiler als Aluminium. Habe aber letztlich bisschen übertrieben. Ein Millimeter hätte auch gereicht. Die Ecken sind an der oberen, überlappenden Abkantung mit einer Schraube M6 verschraubt. der Abstand dazwischen ist mit Sikaflex verschlossen. Aber da schadet den Blechen ein bisschen Bewegungsfreiheit auch nichts. Ich glaube, der Dachrahmen ist bei mir viel sowieso zu stabil. Da hätte die Hälfte an Material locker gereicht. Oder ein Drittel. Es geht ja letztlich nur um ein bisschen Seitenhalt und etwas Wasserführung. Gerade, wenn ich mir die professionellen Campingdächer anschaue. Die haben da gar nichts. Da wird der Stoff mit einer Leiste aufs Dach geschraubt und gut ist.

  3. jan sagt:

    Moin Tom,

    einen herzlichen Dank auch von mir für den super interessanten und liebevollen Blog, ich bin schon weit häufiger als gewünscht „hängengeblieben“ 😉 Hier nun der nächste Jan, der ein ähnliches Projekt plant..

    Konstruktiv beschäftigt mich gerade die Eckenausführung der Wanne. Auf dem Innen-Bild auf dieser Seite glaube ich zu erkennen, dass bei dir die Stöße zwischen den seitlichen und vorderen/hinteren Kantungen zugeschweißt und deshalb vermutlich spitz bzw. mit sehr kleinem Radius ausgeführt sind?
    Die Frage stelle ich hauptsächlich wegen des Dichtprofils: Wie verhält sich dieses bei Dir in den Ecken? Knickt es bei kleinen Radien nicht einfach ab oder bietet es immer noch genügend Verformungsweg, so dass bei geschlossenem Dach keine größeren Verwerfungen und damit Undichtigkeiten entstehen?

    Vorab vielen Dank und Gruß aus dem Norden!
    Jan

    • Tom sagt:

      Ja, die Ecken der Dachwanne sind zugeschweißt. Allerdings ist an einer Ecke hinten links die Schweißnaht aufgegangen. Das war aber trotzdem dicht, da innen ja die Kantteile bis hoch unters Dach gezogen sind. Ich habe dann außen einen Winkel aufgeklebt. Das hält.

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