Gemäß ABE zugelassene Reifengrößen für den MB 711 D

Die Allgemeine Betriebserlaubnis ABE E321 für den Mercedes 711 zeigt alle mögliche Varianten der Umbereifung mit Zulassung ab Werk.

Originale Zwillingsreifen auf dem MB 711 D: 225/75R16

Originale Zwillingsreifen auf dem MB 711 D: 225/75R16

Allgemeine Betriebserlaubnis ABE für den MB 711

Was tut man nicht alles für seine Bildung. Auf dem Weg zur Umbereifung meines Mercedes 711 Fensterbus werde ich langsam zum Spezialisten für Vorschriften, Richtlinien und die Allgemeine Betriebserlaubnis ABE.

Und nun bin ich im Zuge meiner Recherchen darauf gestoßen (worden), dass mein BGS-Bus MB 711 D ein einzelgenehmigtes („ausgeschlüsseltes“) Fahrzeug ist. Zwar entspricht das Grundfahrzeug der ABE E321 mit seinen Nachträgen. Aber weist das einmal nach.

Doch es gibt auch Lichtblicke. Ich kenne jetzt meinen Fahrzeugtyp und habe (dank K.) die ABE für den typgebenden Mercedes 711 einsehen können. Im Prinzip sollte diese Allgemeine Betriebserlaubnis für das Fahrzeug von jeder Prüfstelle abgerufen werden können.

Ganz offiziell heißt die für den MB 711 D maßgebliche ABE „Typbeschreibung zum Gutachten vom 23.10.1991 zur Erteilung eines Nachtrags zur ABE Nr. E321 nach § 20 StVZO, Nachtrag VII vom 04.12.1991“. Na dann. Ich zitiere aus Blatt 2 – natürlich ohne Gewähr.

Aufbautyp gemäß ABE für den MB 711 D

Ich habe eine Weile gebraucht, alles zu verstehen. Aber wenn ich mich einmal für etwas interessiere, dann will ich es auch ganz genau wissen. Nach der ABE gibt es einen 4-stelligen Schlüssel für jedes Fahrzeug mit allen Ausprägungen, die ab Werk möglich waren. Die freien Stellen werden immer mit Punkten gekennzeichnet.

Die erste Stelle zeigt den Aufbau. Der ist bei uns mit dem Zeichen „C…“ gekennzeichnet. Unser Bus ist also ganz amtlich ein „geschlossener Kasten mit Führerhaus mit Fahrgastabteil, Laderaumhöhe 1940 mm“ (ABE, Blatt 2). Na, wer sagt es denn. Die erste Stelle ist klar.

Zulässiges Gesamtgewicht, Radstand und Motortyp

Die zweite Stelle der ABE-Nummer zeigt das zulässige Gesamtgewicht ab Werk. Diese Angabe ist besonders wichtig für die gemäß ABE zugelassenen Reifengrößen. Bei mir also  heißt es „.A..      5990 kg“. Es gibt auch noch „.B..      6600 kg“.

Die 3. Stelle der Kennzahl  zeigt den Radstand. Der  Vario-Vorgänger MB 711 D (T2/LN1) konnte mit Abständen von 3.150 mm (..1.), 3.700 mm (..2.) oder 4.250 mm (..3.) bestellt werden. Mein MB 711 D hat den mittleren Radstand von 3.700 mm, also ist die 3. Stelle der Schlüsselnummer eine „2“.

Beim Motortyp (4. Stelle des Schlüssels) bin ich mir nicht ganz sicher. Es sollte aber  ein „…3“ sein (OM 364 A.V/1).

Wichtig für die Reifengröße ist noch die Bremsanlage. Gemäß ABE 321, Blatt 35, hat mein MB 711 D ohne Druckluftanlage das „Bremssystem I: Hilfskraftbremsanlage (Vakuum) / Muskelkraftbremsanlage“. Tatsächlich Muskelkraftbremsanlage. Herrlich.

Zulässige Bereifung gemäß ABE für den MB 711

Mein MB 711 D ist also ein CA23 mit Bremsanlage I und der Hinterachsübersetzung 3,15 im Sinne der „Typbeschreibung zum Gutachten vom 23.10.1991 zur Erteilung eines Nachtrags zur ABE Nr. E321 nach § 20 StVZO, Nachtrag VII vom 04.12.1991, Blatt 32“.

Damit sind für den Mercedes 711 ab Werk und ohne zusätzlich notwendige Prüfung die folgenden Bereifungen gemäß ABE zulässig:

  • 215/75 R16 C-113/111 M
  • 225/75 R16 C-116/114 M
  • 205/75 R17,5-121/120 M
  • 7.00 R 16-117/116 L
  • 8 R 17,5 C-113/112 M
  • 8 R 17,5-117/116 L
  • 8,5 R 17,5-121/120 L

Wenn die Hinterachsübersetzung größer (also langsamer) wäre als 2,92 und 3,15, würden noch die folgenden Reifentypen mit niedrigerem Traglast- bzw. Geschwindigkeitsindex infrage kommen:

  • 7.00 R 16C-113/112 L
  • 8 R 17,5 C-113/112 L

Originale Felgen für die Bereifung 17,5 Zoll

Na also: Bereifung der Dimension 8,5 R17,5 – 121/120 L wäre doch schon eine brauchbare Größe für die Umbereifung. Und dafür gibt es natürlich auch  eine Originalfelge von Mercedes: 5,25 x 17,5 / A3134000002 lt. EPC (siehe hier).

Allerdings ist diese Felge natürlich wieder nur für Zwillingsbereifung vorgesehen. Traglast habe ich noch nicht. Diese Reifengröße habe ich gleich noch einmal in die Variantenuntersuchung für die Super-Single-Bereifung mit aufgenommen, auch wenn ich natürlich nur ungern eine alte, zöllige Reifendimension eintragen lassen würde. Obwohl es schon noch Reifen dafür gibt – auch von Goodyear. Und 8,5 R17,5 wäre gemäß ABE zumindest eine passende Größe auf originalen 17,5-Zoll-Felgen, aber eben nur als Zwillingsbereifung.

Infos zur Umbereifung

  • Montiert sind Nokian Rotiiva AT – 235/85 R16. Das sind finnische Sommerreifen mit deutschem Schneeflockensymbol: Klick

Alle Beiträge zur Umbereifung und Höherlegung

Damit alles schön übersichtlich bleibt, sind hier alle Beiträge zu meiner Umbereifung und Höherlegung auf dem Mercedes 711 aufgelistet. Die Vorgehensweise ist natürlich für alle T2/LN1 oder Vario gleich.

1. Erster (Fehl-) Versuch: Einzelbereifung Vario/T2 mit Unimogfelgen

2. Größere Winterreifen auf dem Wohnmobil: Ziele und Bedingungen

3. Vario Felgen für Einzelbereifung: Radbolzen entscheiden

4. Gemäß ABE zugelassene Reifengrößen für den MB 711 D

5. Supersingle oder Zwilling: Alle Rad-Felge-Kombinationen auf dem Vario/T2

6. Mein Favorit 235/85 R16 als Winter-, All-Terrain- oder Ganzjahresreifen auf dem Wohnmobil?

7. Demontage der Hutchinson Notlaufringe (Runflat)

8. Höherlegung des Fahrwerks

9. Achslastabhängigen Bremskraftregler ALB einstellen

10. Einbau Winkelgetriebe zur Tachoanpassung

11. Einbau längerer und verstärkter Stoßdämpfer

12. DEKRA-Abnahme und Eintragung der Reifengröße sowie der Höherlegung

13. Dauer-Test der Nokian Rotiiva AT Winterreifen auf dem Wohnmobil

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32 Antworten

  1. Timm sagt:

    Danke für die Daten.

  2. Sebastian sagt:

    Ich habe auch einen 711! Auch von mir vielen Dank.

    S.

  3. Sven B sagt:

    Hallo Tom…. wo kann man ( ich ) die ABE einsehen? Habe einen 609D-KA ED 12
    ABE Nummer E229

    P.S. Reifen habe ich heute montiert…. Danke nochmals
    Gruß Sven

  4. Markus sagt:

    Hallo Tom, du bist (unter anderem) schuld, dass ich mir einen 609 d vom ASB (Funkkabine) gekauft habe 😉 danke dafür. der wird mir auf meinem Sabbatjahr 2021 als rollende Unterkunft dienen.
    der hatte schon die 8×17,5 _113/112L drauf, läuft aber trotzdem „nur“ 98km/h mit viel Anlauf. Im Schein steht was von 108km/h. zieht der Motor nicht mehr oder ist die Übersetzung zu kurz? ist nun die Frage, die sich mir stellt. ich vermute ja der Motor, weil Kasseler Berge bergab schwingt er sich auch mal auf 105km/h.
    Grüße Markus

    • Tom sagt:

      Nun ja, ein MB 609 ist kein MB 711. Da liegt ein Turbolader dazwischen. Dann ist ja noch die Frage, was der Tacho anzeigt und was der Bus wirklich läuft. Als Langzeiturlauber sollst Du dir doch aber sowieso mehr Zeit lassen. Alles entschleunigen. Genau dafür gibt es den MB 609…

  5. Peter sagt:

    Hallo,
    ich habe einen Vario 815D Allrad. Original Reifen sind 215/75 R17.5. Die Größe 9.5 R17.5 könnte man montieren, aber passt das dann mit der Zwillingsbereifung hinten wg der Reifenbreite ?
    Danke und Gruß, tolle Seite hast Du da

  6. Peter sagt:

    Hallo Tom,
    danke für die Infos. Soweit ist das klar, nur woher bekomme ich die Angaben vom Mittenabstand ? Bei den Reifen in o.g. Größe finde ich nichts zu einem HMA/OS Stempel und woher nehme ich den Mittenabstand der Felge ? Messen wäre eine ungenaue Möglichkeit,

  7. Big sagt:

    Seavus Tom!
    Ich bin gerade beim gleichen Thema mit meinem 711D und hätte auch sehr gerne die besagte Reifengröße 235/85 R 16 eingetragen. Allerdings weicht der Abrollumfang von 225/75 zu 235/85 um ca 8% ab. Wie hast du das eingetragen bekommen? Mein Sachverständiger sieht da derzeit keine Möglichkeit diese Abweichung zu rechtfertigen :/

    Und noch eine Frage, du schreibst, dein Fahrzeug ist ein „ausgeschlüsseltes“ Fahrzeug. Meinst du, du hast auch als Typenschlüssel 0000 drinnen stehen? Das ist nämlich bei mir der Fall und genau wie du schreibst habe ich gerade das riesen Problem, nachzuweisen, dass mein Auto z.B. der ABE 321 entspricht – oh man^^

    Vielen Dank und beste Grüße
    Big

    • Tom sagt:

      Diese Probleme hatte ich auch erst. Da hat ein Prüferwechsel geholfen. Gehe nicht zur allgemeinen Prüfstelle. Sondern am besten in eine LKW Werkstatt. Die normalen Sachverständigen kennen die Vorschriften für alte LKWs zu wenig.

  8. Joerg sagt:

    Hallo Tom,
    ersteinmal ein RIESEN LOB für die tolle Seite! Bin bei der Suche nach AT-Reifen für meinen 611er (T2LN1 668.0621) darauf gestossen.
    Ich wollte nun statt der aktuellen 205/75/16 auf den 225/75/16 Nokia Rotiva AT wechseln (wegen des gut 4% größeren Abrollumfangs etc.), welche bei der Achslast vorn 2100 und hinten 3900kg zulässig sein sollten.
    Mein Reifenhändler meinte jetzt aber, dass es C-Reifen sein müssten!? Hätte sonst wohl ein Prblem mit dem TÜV … Oder hängt das doch nur vom Lastindex ab?
    Wie hasst Du das denn mit dem Nokian Rotiva AT auf dem 711er gemacht?
    oder bekäme ich möglicherweise auch einen noch größeren Reifen drauf – z. B. 235/85/16?
    Für einen Tip wäre ich dankbar!
    Gruß Joe

    • Tom sagt:

      Also zur Umbereifung habe ich ja nun wirklich alles geschrieben, was ich weiß. Oben im Beitrag zu den in der ABE aufgeführten, möglichen Reifengrößen stehen ja die 13 Beiträge. Gerade auch in Verbindung mit den Kommentaren sollten da eigentlich alle Fragen zur Umbereifung am T2/LN1 geklärt sein.

      Jedenfalls kannst du natürlich auch die 235/85 R16 Reifen aufziehen. Gerade die Nokian Rotiiva AT in der Land-Rover-Größe 235/85 R16 halte ich für eine gelungene Variante. Die kleineren Reifen haben aber Vorteile auf Landstraßen und in den Bergen, weil der MB 711 damit spritziger ist.

      C-Reifen waren bei mir nicht nötig. Ein passender Lastindex aber schon. Am besten ist, du fragst nicht den Reifenhändler, sondern deinen TÜV-Prüfer, denn der muss die neue Bereifung am Ende abnehmen und eintragen.

  9. Anonymous sagt:

    Super, vielen Dank.
    Auf dieser Seite kann ich noch viel über meinen 611er lernen.
    Gruß, joe

  10. Alexander sagt:

    Hallo Tom, deine Seite ist echt mega- danke für die ganzen Infos! Vielleicht kannst du mir ja helfen – ich fahre den alten Düdo 508d (abgelastet auf 3,5t), habe die serienmäßigen 4,5j Felgen mit 195/75 r16 drauf. Im Schein steht die Größe 6.50 r16, Ich würde gerne ohne viel umzubauen größere Offroadreifen montieren, den Abrollumfang erhöhen um die Geschwindigkeit zu erhöhen und gleichzeitig die Drehzahl etwas zu senken.
    Welche Größe würdest du mir empfehlen ? Dachte entweder hinten eine single-Felge vom Vario mit 235/70 r16 hinten und vorne auf die originale Felge 205/80r16, oder rundum mit originalen Felgen 7.00 r16 Bereifung – Meinst du das klappt ohne technische Veränderungen? Hast du sonst noch Tipps? Schonmal vielen Dank 🙂

    • Tom sagt:

      Bei einem auf 3,5 t abgelasteten Düdo (noch dazu mit dem „großen“ Motor) würde ich keine größeren (und damit schwereren) Räder aufziehen, auch wenn diese Reifengrößen selbst gemäß ABE oder Einzelabnahme möglich wären. Sondern möglichst kleine Einzelbereifung. Die Drehzahl kannst du doch auch mit einer anderen Hinterachse oder einer umgebauten Hinterachsübersetzung senken.

  11. Roland sagt:

    Hallo Tom,
    vielen Dank für die wertvollen Informationen die Du auf Deiner Seite zusammengetragen hast.
    Ich habe einen 611D und würde den gerne umbereifen in Verbindung mit anderen Achsen mit der großen Bremse aus 235/75R17,5. Laut meinem TÜV-Ingenieur kann er mir max. 7,9% größeren Abrollumfang eintragen als die Bereifung die das Fahrzeug hat weil sonst ein Abgas-Gutachten nötig wäre.
    Woher hast Du die ABE von Deinem 711D bekommen in dem die ganzen Bereifungsmöglichkeiten stehen?
    Danke und freundliche Grüße aus Württemberg sendet
    Roland

  12. Patrick sagt:

    Hey 7globetrotters,
    Ich hätte da mal eine Frage an euch.

    Habt ihr vielleicht eine Ahnung was für den Mercedes 609d
    Die größte Reifengröße gemäß ABE ist ohne, dass es Probleme beim tüv gibt ?
    Vielleicht habt ihr ja da ne Antwort auf meine Frage.
    Lg

    • Tom sagt:

      Zur ABE des Mercedes 609 kann ich nichts sagen. Hat die dein Prüfer nicht auf dem PC? Der TÜV ist aber nur eine Seite der Medaille. Die Fahrbarkeit eine andere. Und die hängt von der jetzigen Übersetzung und Reifengröße ab. Ohne diese Infos fällt mir ein guter Rat schwer. Beim MB 711 mit i=3,15 und 235/85 R16 jedenfalls schalte ich jetzt bei 80 in den 5. Gang. Und der Turbo schiebt dann weiter.

  13. Jens sagt:

    Hallo Tom,

    du hast oben die Ausführungsnummer aufgedröselt, wie man von deinem Fahrzeug zu der Nummer kommt. Leider hast du nicht alle Varianten da mit genannt.

    Für meine Doka 814D 103kW aus 1995 komme ich auf AA323. Diese Nummer steht nicht mehr in den neuen Zulassungsbescheinigungen Teil 1 oder 2 drin, aber im alten Fahrzeugbrief auf der kleinen Klappe: Typ 814D, Ausf. AA323
    Das wichtige ist, dass die zugehörige Allgemeine Betriebserlaubnis direkt darunter steht und von deiner erheblich abweicht. Bei mir lautet diese „ABE E894/1 M. Nachtrag I-II“. Leider steht dann keine EWG-Betriebserlaubnis dahinter.

    Auf diese Daten bin ich in vielen Gesprächen u.a. mit meinem TÜV-aaS gekommen, weil für mein Fahrzeug die Ausführungsnummer (im Fahrzeugbrief unter 3., in der Zulassungsbescheingung Teil 1/2 unter 2.2) schon bei der Erstzulassung nicht vollständig angegeben wurde, sondern teils ausgenullt ist. Bei mir steht da nur 936 gefolgt von fünf Nullen. Damit kommt der aaS in seiner Datenbank des Kraftfahrzeugbundesamtes nicht weiter.

    Wie war das bei deinem Fahrzeug? Als ehemaliges Polizei-Fahrzeug war diese Nummer doch auch (komplett) ausgenullt. Hast du den Nachweis zur ABE-Zugehörigkeit ausschließlich über diese Ausführungsnummer geführt? Wenn ja, dann lassen sich die Zeichen an den Positionen nicht von ABE zu ABE übertragen, da mein AA323 dann ein zGG von 5990kg hätte, richtig sind aber 7490kg (A der 2. Stelle). Was das erste A bei mir bedeuten soll weiß ich (noch) nicht. Es war eine DoKa-Pritsche, jetzt mit geschlossenem Kasten. Die dritte Stelle stimmt dann wieder: 4.250 mm (..3.). Die 4. Stelle ist bei mir eine 2 und kennzeichnet einen OM 364 LA (103kW). Ich denke, dass diese in deiner ABE anders belegt ist. Bei mir gibt es dann noch eine fünfte Stelle. Mal schauen, was sich da hinter verbirgt.

    Danke jedenfalls für deine gute Dokumentation, zu der ich hiermit gerne ein klein wenig beitrage.

    Gruß
    Jens

    • Jens sagt:

      Nachtrag:

      Für eine Zulassung mit Einzelrädern hinten brauche ich eine Freigabe für Einzelräder durch den Hersteller, also Mercedes. Von dort konnte ich über meinen lokalen Mercedes-Händler aber bisher nichts erreichen. Einen Kontakt zu Mercedes direkt habe ich (leider) nicht.

      Paul Nutzfahrzeuge hat schon mal einen Vario mit den Gabo-Felgen ausgestattet. Da waren dann aber auch Anpassungen am Radhaus vorne nötig. Das war dann mit neuen Reifen und Felgen knapp unter einem fünfstelligen Betrag. Das ist definitiv nicht mein Ziel.

      • Tom sagt:

        Zu den Möglichkeiten der Einzelbereifung habe ich eigentlich alles was ich weiß schon geschrieben. Natürlich kannst du die zugelassen bekommen. Aber eine Freigabe von Mercedes wirst du wohl nicht kriegen. Letztlich brauchst du Reifen mit der passenden Traglast, Felgen mit Tragfähigkeitsgutachten, den Nachweis der Freigängigkeit, eine Anpassung des Tachos und einen Prüfer, der dir das abnimmt.

    • Tom sagt:

      Mein Gruppenkraftwagen hat auch keine ABE und ist ausgenullt. Zulassung erfolgte über Einzelzulassung. Der Prüfer hat aber die Daten verglichen und die ABE für den Mercedes 711 herangezogen. Die Daten hat jeder Prüfer ja auf dem Computer.

  14. Tobi sagt:

    Hey Tom!

    Brauche langsam neue Reifen , allerdings stehen bei mir im Fahrzeugschein nur 8.5 R17.5er. Theoretisch sollten ja noch andere Reifen möglich sein. Sehe ich das richtig, dass ich dann aber die EG-Bescheinigung und eine Eintragung im Fzg.-Schein benötige?

    Liebe Grüße!

  15. Tobi sagt:

    Hey Tom!

    Vielleicht kannst du mir weiterhelfen. Bin etwas verwirrt, was den richtigen Reifendruck meiner Bereifung angeht.

    Fahrzeug: Mercedes T2/LN1
    Zul.GG: 6,6t
    Aktuell: ca. 4050kg ohne Reisebeladung
    Vorderachse: 1650kg
    Hinterachse (Zwilling): 2370kg
    Reifen: Hankook SmartFlex AH35 und DH35 in 8.5 R17.5

    Ist ein ehemaliges FW-Fahrzeug. Vom Ausbauer klebt noch eine Reifendurckangabe über den Radkästen vorne von 4,75bar. An der Hinterachse leider nichts.

    Laut Handbuch von Mercedes gibt es für diese Reifengröße für die Vorderachse nur eine einzige Angabe, nämlich 5,25bar. Für die Hinterachse beginnen die Angaben auch erst ab 3900kg mit 4,5bar, da liege ich ja weit darunter noch.

    Da demnächst eine 8000km Reise ansteht möchte ich nun natürlich verhindern die neuen Reifen direkt mit einem falschen Reifendruck zu versauen.

    Kannst du mir zufällig weiterhelfen?

    Vielen Dank Dir und liebe Grüße aus der Pfalz!

    Tobi

    • Tom sagt:

      Ich fahre auf guten Straßen mit 5 bar Luftdruck. Der Bus wiegt aber auch 5,5 Tonnen. Auf schlechten Straßen und im Sand nehme ich den Luftdruck bis auf 1,5 bar runter. Geht genauso, fährt sich dann auf der Straße aber wie auf Eiern. Kannst dir also deinen Luftdruck raussuchen. Auf der Autobahn eher mehr, bei niedrigen Geschwindigkeiten auf schlechten Straßen eher weniger. Gerade weil dein Wagen so leicht ist und die Hinterräder sogar weniger Last tragen als vorn.

      P.S.: Kennst du den Beitrag zum richtigen Reifendruck offroad?

      • Tobi sagt:

        Danke für deine Antwort, Tom!

        Ich glaube du bist da auch deutlich „offroadiger“ unterwegs als ich 😀
        Ich fahre die allermeiste Zeit auf normalen, befestigten Straßen. Ab und an mal ein Feldweg.

        Mit den jetzigen 4,75bar erscheinen mir die Reifen, vor allem der VA, irgendwie etwas luftleer und die Reifenflanken drücken sich etwas raus im Stand. Oder ist das was, was man bei solchen LKW-Reifen eher ignorieren kann und sich in der Fahrt durch die wirkenden Zentripetalkräfte und erwärmten Reifen von selbst löst?

        Bei meinen PKW war das immer ein verlässliches Zeichen dafür, dass der Reifendruck zu niedrig ist und man nur unnötig den Reifen ( die Außenseiten der Lauffläche) verschleißt beim Fahren.

        Also wäre es wohl sinnvoll, dass ich mir einen Kompressor für unterwegs zulege und den Reifendruck je nach „sich andeuteten Abrieb“ anpasse?

        Den Beitrag kannte ich noch gar nicht, vielen Dank dafür!

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