Kroatien in der Nachsaison: Sommer, Sonne, Kaktus an der Adria

Wir stehen ganz allein auf dem Campingplatz. Sind ganz allein am Meer. Kroatien in der Nachsaison ist einfach nur fantastisch.

Kroatien in der Nachsaison

Auf dem süddalmatinischen Campingplatz Podaca ist auch am Morgen noch absolute Ruhe. Und wir sind nach wie vor die einzigen Feriengäste.

Kroatien: Ein sonniger Morgen auf dem leeren Campingplatz Podaca

Kroatien: Ein sonniger Morgen auf dem leeren Campingplatz Podaca

Kroatien in der Nachsaison ist jedenfalls wunderschön. Diese Ruhe.

Kroatien in der Nachsaison: Podaca bei Sonnenaufgang

Kroatien in der Nachsaison: Podaca bei Sonnenaufgang

Badewetter und glasklare Adria

Und trotzdem perfektes Badewetter. Also zumindest dann, wenn man gerade von den Lofoten wiedergekommen ist. Natürlich war das erste, was alle Kinder noch vor dem Frühstück magisch anzog, das Meer mit seinem tiefblauen, glasklaren Wasser. Also rein und schwimmen.

Kroatien in der Nachsaison: Der leere Strand von Podaca

Kroatien in der Nachsaison: Der leere Strand von Podaca

Da fällt mir wieder ein, dass ich schon lange mal ein Thermometer für amtliche Temperaturangaben kaufen wollte. Hmm. Manche Dinge dauern bei mir halt etwas länger. Aber gefühlt werden es im Wasser wohl so 18°C sein. Vielleicht auch 20. Die Steine am Strand werden in der Sonne langsam warm.

Typischer kroatischer Steinstrand in Podaca

Typischer kroatischer Steinstrand in Podaca

Selbst draußen an den Booten noch glasklares Wasser und Blick bis zum Grund. Oh Mann, die ganzen Fische. So viele.

Glasklares Wasser der Adria

Glasklares Wasser der Adria

Im kleinen Supermarkt spricht man Deutsch. Granatäpfel hängen über alte Mauern. Ein schönes und idyllisches Nachsaison-Dörfchen. Nur Touristen gibt es keine. Also außer uns, die wir ja den Strand schon halb füllen.

Überall Olivenbäume

Der ganze Campingplatz ist voller Olivenbäume. Aber nirgendwo Leute. Auch vom Besitzer fehlt jede Spur. Nach dem Frühstück muss ich mal nach ihm suchen. Im erstbesten Haus klingeln. Ah, der Chef ist der Bruder. Und wie ich mit ihm telefoniere, steht er schon oben am Bus. Alle finden das lustig. Halten mich für einen Tschechen. Was für eine Ehre. Aber Englisch geht dann doch besser und ich lasse mir dies und das erklären. Denn die Frauen stehen gerade mit einem Korb an den Olivenbäumen und pflücken die Oliven, die groß, rund und weich sind wie Kirschen.

Überall Olivenbäume auf dem Campingplatz Podaca

Überall Olivenbäume auf dem Campingplatz Podaca

Grüne und schwarze Oliven wachsen an einem Baum. Schwarz werden diejenigen Oliven, die am meisten Sonne abbekommen haben. Die grünen Oliven werden gepresst und zu Öl verarbeitet, die schwarzen Oliven 10 Tage in Salz eingelegt. Nur in Salz ohne Wasser. Die Ernte erfolgt dann, wenn die Oliven groß und weich sind. Also ungefähr Ende Oktober. ich will einen Sack schwarzer kroatischer Oliven kaufen. Nix zu machen. Wahrscheinlich sind die Oliven hier so lecker, dass die Leute alles selber aufessen. Und auch im Supermarkt gibt keine kroatischen Oliven zu kaufen, sondern nur spanische. Dann eben nicht.

Nachteile der Nachsaison in Kroatien

Während ich mich also verquatsche, planschen die Kinder schon wieder im Wasser. Sammeln Steine und Muscheln. Und wollen Tretboot fahren. Endlich einmal.

Rutschentretboote als Objekte der Begierde

Rutschentretboote als Objekte der Begierde

Ich mache mich wieder auf die Suche. Klingel die umliegenden Häuser durch. Nur leider finde ich niemanden, der die Tretboote vermieten will. Allerdings erfahre ich, dass der Eigentümer in Zagreb ist. Auch mein Geld für das Mieten der Boote will hier niemand annehmen und weiterreichen. Aber wahrscheinlich würden wir die schweren Boote sowieso nicht alleine ins Wasser bekommen. Dramatisch. Die kleinen Jungs sind wirklich noch nie Tretboot gefahren. Vor allem noch keines mit Rutsche. Große Versprechen. Ich hoffe nur, ich kann sie halten.

Die Jungs wollen unbedingt im Sommer wieder hierher kommen. Sicherlich nicht nur wegen der Tretboote. Sehr gut, mal nicht immer nur in den Norden. Das Wetter jedenfalls ist jetzt schon sommerlich. Die Einheimischen allerdings finden den hiesigen Sommer nicht so toll. Da wäre es hier sehr heiß und sehr voll. Zu viele Touristen. Doch jetzt scheint es ihnen auch nicht so recht zu gefallen, denn kaum einer ist mehr hier.

Mittag am immer noch leeren Strand von Podaca

Mittag am immer noch leeren Strand von Podaca

Überraschung bei der Busdurchsicht

Nach dem Mittagessen gehen alle noch mal baden. Ich checke den Bus durch. Ab und zu mit dem Drehmomentschlüssel rund ums Auto ist nie verkehrt. Stochere mit einer Kaktusnadel die linke Waschdüse frei. Und sehe, dass ich mir meinen Schornstein abgefahren habe. Das war mir noch gar nicht aufgefallen. Muss aber schon vorgestern passiert sein, wenn ich so die Fotos durchschaue. Na gut, da brauche ich wenigstens nicht nach dem abgefahrenen Teil zu suchen. Offenbar gab es aber sonst keine weiteren Schäden. Das hat Truma mit dem Dachgewinde scheinbar ganz gut gelöst. Also brauche ich jetzt einen neuen Schornstein und einen Astabweiser.

Ich habe mir den Truma Dachkamin abgefahren

Ich habe mir den Truma Dachkamin abgefahren

Makarska Riviera

Am späten Nachmittag geht es weiter. Nix mit ein paar Tagen am Meer. Irgendwie müssen wir die vertrödelte Zeit ja wieder aufholen. Also immer an der dalmatinischen Küste entlang, der Makarska Riviera.

Dalmatien: Makarska-Küste

Dalmatien: Makarska-Küste

Küstenstraße. Viel Verkehr. Wenig Überholmöglichkeiten. Ein Magirus-Deutz Wohnmobil voraus. Zack, vorbei. Der MB 711 ohne Allrad ist schon erstaunlich spritzig. Zumindest dann, wenn er nicht gerade aus einer Spitzkehre bergauf beschleunigen soll. 12 Liter Landstraßenverbrauch. Mehr Platz. Bessere Aussicht. Nicht so auffällig. War eine gute Entscheidung, vom 1124er umzusatteln.

Magirus-Deutz voraus. Ein 130D9?

Magirus-Deutz voraus. Ein 130D9?

Sonnenuntergang in Split. Stadtrundfahrt. Hafen. Altstadt. Pizza essen.

Abendlicher Hafen von Split

Abendlicher Hafen von Split

Im Dunkeln zum Rio Pecos

Und dann auf die kroatische Autobahn nach Zadar. Ziel Rio Pecos. Eine von Winnetous Hauptwirkungsstätten. Plateau über dem Fluss. Pueblo. Marterpfähle. Ihr wisst schon. Zum Glück habe ich einen Pistentrack vorbereitet. Denn Pisten im Dunkeln finden ist so eine Sache. Fahren erst recht. Müsste mal meine LED-Scheinwerfer auf dem Dachträger anschließen.

Nachtpistenfahrt zum Rio Pecos

Nachtpistenfahrt zum Rio Pecos

Hier scheint es zu sein. Doch es ist stockdunkle Nacht. Die Scheinwerfer verlieren sich im Nichts. Auch sonst kaum was zu erkennen. Egal. Anhalten. Hubbett und Aufstelldach ausklappen. Und innerhalb von 10 Minuten sind alle eingeschlafen. Mal sehen, wo wir morgen früh aufwachen.

Podaca – Makarska – Split – Zadar – Rio Pecos: 280 km / 1.900 km

[Und so sah der Stellplatz über dem Rio Pecos dann am nächsten Morgen aus.]
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