Spanien: (Fast) ohne Geld durch die Welt

Die Nacht war kurz und der Morgen noch tiefschwarz, als gegen 2:00 Uhr die Verladung begann. Das Personal war sich auch etwas unschlüssig: Erst sollte ich fahren, dann wieder nicht und am Ende war ich fast der letzte im Schiff. Oben auf der Fähre war auch kein richtiges Schlafen möglich, weil ich wegen der kurzen Fahrzeit keine Isomatte und keinen Schlafsack mitgenommen hatte. Der spanische Zoll war ganz relaxt, hat nur kurz ins Auto geschaut, die Mopeds gesehen und uns durchgewunken. Danach haben es sich die Jungs wieder gemütlich gemacht und im Bus hingelegt. Ich bin noch bis Malaga gefahren und wurde dann gegen 6:30 Uhr wieder so müde, dass ich den Bus unter einen Brückenpfeiler stellte und mich umgehend in die Hängematte begab. Nach 2 Stunden war ich wieder fit. Die Jungs aber haben weiter geschlafen, wobei mein Zweiter sicherheitshalber nur von seinem Klappbett runterkommt und unten mit seinem großen Bruder kuschelt. So fuhren wir immer am Meer entlang in Richtung Heimat.

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Da mein Navigator also gerade nicht zur Verfügung stand, habe ich in Alicante die falsche Richtung gewählt und bin nicht auf der A7 über die Berge, sondern auf der N322 direkt am Meer entlang gefahren.

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Ich fand es schön, wieder einmal diese Strecke zu fahren, als aber mein Zweiter aufwachte und diesen Umweg mitbekam, hat er geschimpft wie ein Rohrspatz – schließlich hat er schon ziemliches Heimweh. Unterwegs habe ich dann noch einmal maximal 15 € für einen kleinen Einkauf freigegeben . Schließlich müssen die 250 € Bargeld, die ich wegen der defekten Kreditkarte nur noch hatte, für die 3000 km bis nach Hause reichen. Relativ bald schon waren wir in Valencia, wo ich dann wieder wie gewohnt navigiert wurde – diesmal zur billigsten Tankstelle im Ort. Zum Glück half uns der Inhaber kurz vor Feierabend bei der Bargeldzahlung an der Kartentankstelle neben IKEA, sodass wir 120 Liter Diesel für nur 103 € bekamen. Für 84,9 Cent pro Liter habe ich jedenfalls (in Europa) schon lange nicht mehr getankt. Damit war der Lidl-Einkauf für 13 € (Saft, Äpfel, Frischkäse, Eis und Joghurt, jeweils von der billigsten Sorte) wieder refinanziert.

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Im Dunkeln sind wir dann auf der N340 noch gut vorangekommen, allerdings zur allgemeinen Enttäuschung noch nicht einmal bis Tarragona. Mein Großer sagt auch, dass ich neuerdings (trotz der mehr als 1.000 km) „pussige“ Fahrzeiten habe und schon 21:00 anhalte. Jedenfalls haben wir auf Anhieb einen schönen und ruhigen Waldstellplatz mit Aussicht gefunden.

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Auf mein Verlangen hin gab es am Abend aus der Busküche dann warmes Essen (eine Dose Kartoffelsuppe und dazu trockenes Fladenbrot).

Tanger Med – Algeciras – Malaga – Alicante – Benidorm – Calp – Valencia – El Perello (1.060 / 113.875 km)

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