Marokko: Bustreffen und Ammonitenwahn in der Dadesschlucht

Heute Morgen saßen wir so auf der Mauer neben dem Hotel in der Sonne, als noch vor dem Start zur Dadesschlucht plötzlich die beiden japanischen Mädchen wieder auftauchten, um den Bus zu besichtigen. Es war sehr lustig, denn Erstaunen zeigen sie so überdeutlich und ernsthaft, dass ich richtig stolz auf meinen Bus wurde. Wir tranken also in aller Ruhe Tee, während die übrigen Mitreisenden in die Stadt hinunterliefen, um Geld einzutauschen und die Vorräte aufzufrischen. Ich habe mich dann nett von meinen fernöstlichen Gästen verabschiedet und bin dann auch in die Stadt gefahren, um die in der Zwischenzeit eingesammelten Vorräte aufzunehmen und endlich einmal die ganzen Postkarten einzustecken.

Auf der schön asphaltierten Straße der Kasbahs in Richtung Quarzazate kamen uns Unmengen von Touristenbussen entgegen, was auf einer für Frontscheiben gefährlichen Strecke ziemlich nervig ist. Muss man doch immer die eigene Scheibe durch Gegendruck mit der Faust sichern. In Boulmane du Dades, dem Tor zur Dadesschlucht,  herrschte reges Markttreiben und überall standen auffällig unauffällige weiße R4 herum. In der Dadesschlucht selbst, zumindest im hinteren Teil, trafen wir jedoch nur wenige Touristen. Dafür aber den MB 406 D vom letzten Campingplatz. Denen war es aber zu kalt hier.

Bustreffen in der Dadesschlucht: MB 406 D und MB 407 D

Bustreffen in der Dadesschlucht: MB 406 D und MB 407 D

Wir ließen uns nicht abschrecken und drangen tief in das schöne Tal vor, bis es wirklich zur Schlucht wurde. Ich parkte den Bus an einer zwar windigen, aber ansonsten herrlichen Stelle ca. 400 Meter oberhalb des Flusses am Rand eines coloradomäßigen Canyons mit überwältigendem Rundumblick. Sicherheitshalber mit einem Stein vor dem Vorderrad.

Freier Stellplatz für eine Nacht oberhalb der Dadesschlucht

Freier Stellplatz für eine Nacht oberhalb der Dadesschlucht

Die beiden Mitreisenden fühlten sich dann auf einmal vom Ammonitenwahn gepackt und wir zogen los, um bisher unentdeckte, riesige Arten aus dem Stein zu schlagen.

Die Dadesschlucht

Die Dadesschlucht mit dem überwältigend kleinen MB 407 D

Bei der Eiseskälte verlor ich jedoch schnell die Lust, fotografierte lieber und zog mich dann unter dem Vorwand dringend notwendiger Innenarbeiten in den Bus zurück.

Die Dadesschlucht

Die Dadesschlucht

Doch auch die beiden Fossilienfans haben beim Herumwühlen in den Eingeweiden vergangener Jahrmillionen nichts Brauchbares aufspüren können und ließen nicht lange auf sich warten.

Die Dadesschlucht

Die Dadesschlucht

Also aßen wir Abendbrot – zur Abwechslung einmal Pellkartoffeln mit Tee – und hockten uns dann vor unsere Bücher.

In der Nähe von Zaouira Sidi Mohammed ou Ayachi, 191.160 km

Wegen der Kälte sind wir am nächsten Tag 17 weiter nach Quarzazate gefahren.

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