Ungarn: 222 km Europastraße bei 38°C

Da Herr L auf dem Weg nach Süden dummerweise in einem Tag durch Rumänien durchbrettern will und aus diesem Grund bereits 4:30 Uhr aufstand, ging es uns nicht anders. A gab U noch Instruktionen für die Organisation des verschollenen Paketes in Sofia und ich ihr meine überschüssigen Lei und Lewa. U gefiel unsere entspannte Campingatmosphäre so gut, dass sie am liebsten hier geblieben wäre. Ihr Vater raste noch im Dunkeln mit einer Wir-werden-sowieso-überfallen-Stimmung nach Osten los und auch wir sattelten bald darauf unsere Räder und fuhren los, allerdings weiter nach Westen. Die ersten 30 km hat A in meinem Windschatten den fehlenden Nachtschlaf nachgeholt, wobei er beinahe auf einen Opa im querenden Auto aufgefahren wäre, dem ich plötzlich ausweichen musste. Durch den Schreck wieder hellwach, zogen wir durch Szeged. Während es heute früh mit 21°C noch ziemlich angenehm war, stieg die Temperatur bis zum Mittag auf fast unerträgliche 38°C an. Also nutzten wir ziemlich oft die hier zum Glück zahlreichen Dorfbrunnen.

Auf der E 73 nach Budapest überholten uns dann unzählige LKWs, PKWs, Reisebusse und Motorräder und hüllten uns in ihre dichten Abgaswolken. Besonders die LKWs mit Anhänger sind sehr gefährlich, da sie nur in Armlänge überholen und einen durch den Luftwirbel zwischen Zugfahrzeug und Anhänger hin und her reißen. Die LKWs auf der Gegenspur dagegen wirken immer wie ein starker Gegenwind. Insgesamt war es also ein gefährliches und verabscheuungswürdiges Gefahre – aber es gibt auf dieser Strecke halt keine sinnvollen Alternativen. In Kecskemét „speisten“ wir vor einer Kaufhalle und rasten dann in brütender Hitze weiter nach Budapest, immer auf 50/16 und mit 35er Schnitt.

Im Stadtverkehr versuchten wir, auf 50/13 mit den Autos mitzuhalten, damit wir so in der „Grünen Welle“ mitschwimmen und an jeder Ampel durchfahren können. Als wir kurz einkaufen waren und wieder aus dem ABC-Laden traten, erlebten wir etwas für Budapest ganz und gar Außergewöhnliches: Es regnete, wenn auch leider nur sehr kurz und schwach. So fuhren wir auf immer noch staubigen Straßen durch die City und über die Margaretheninsel, die nur „Massenverkehr und Fahrräder“ befahren dürfen. Auf dem Camp „Romai“ ließen wir uns dann nieder, inmitten von Unmengen Touristen aus aller Herren Länder.

Mako – Szeged – Kecskemét – Budapest (222 / 4.776 km)

[Am nächsten Tag gab es dann einen Touristentag in Budapest.]

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