Bulgarien: Chaos auf der Donaufähre

Der starke Gegenwind hielt uns heute nicht davon ab, fast im gewohnten Tempo und im 15-Minuten-Rhythmus nach Rumänien zu radeln. Wir mussten nur einmal kurz pausieren, da bei A die Kette steif geworden war und sich die Gänge nicht mehr adäquat schalten ließen.

1988-Osteuropa-168

Nur durch die Sicherstellung einer entsprechend zügigen Fahrt konnten wir trotz der Panne auch noch die berühmten Wände von Belogradtschik und die dortige Burg abhaken und trotzdem die 4.000 km voll machen.

Belogradtschiker Wände

Belogradtschiker Wände

Die viel gepriesene Befestigungsanlage erwies sich aber als ein Haufen alter Mauern, die einen Hügel in drei Segmente teilen. Als einziges Erlebnis hatten wir von oben aus eine gute Aussicht.

Burg von Belogradtschik

Burg von Belogradtschik

Auf den letzten Kilometern bis Vidin trafen wir nach den drei Studenten von gestern noch einen Bundi (45 Jahre) und zwei Radler aus der Zone. Natürlich musste bei allen angehalten werden, wodurch wir nun die Route von den uns entgegenkommenden Gruppen kennen und wissen, dass ca. fünf Tage vor uns zwei Radfahrer unterwegs sind, die in Burgas starteten.

In Vidin stopften wir unsere Packtaschen mit vier Broten voll, so dass wir wieder insgesamt fünf Brote in Reserve haben. So belasten wir die rumänische Nahrungsmittelversorgung wenigstens nicht allzu sehr. Das letzte bulgarische Eis noch in der Hand, drängelten wir uns an den bulgarischen Zoll und waren so nach einem Obolus von 6 Lewa (18 LOM’s) auch schon die ersten auf der rumänischen Fähre. Von der Brücke aus beobachteten wir, wie die kostbaren Autos und Wohnanhänger von der Besatzung der Fähre eingeschichtet wurden. Dort sieht man, wer fahren kann, und wer Nerven behält, wenn 1 cm an ihm ein dicker Wolga vorbeidirigiert wird. Die Rampe auf die Fähre ist so steil, dass sich ein ungeübter Kraftfahrer dadurch am Wohnanhänger hinten etwas abriss, da er nicht schräg auf die Fähre fuhr. Während die Autos noch lange beim rumänischen Zoll beschäftigt waren, hatten wir uns schon hinter einer Trafostation niedergelassen, natürlich gut nach drei Seiten getarnt.

Mihailovgrad – Belogradtschik – Vidin – Calafat – Basarbi (149 / 4.023 km)

[Am nächsten Tag ging es dann unter Verlusten durch die kritische Zone.]

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