Slowakei: Der erste offizielle Zeltplatz

Nach dem Frühstück in Vitkov radelten wir bergab im Odertal, wo uns erstaunlich starker Gegenwind empfing. Wie gehabt wechselte ich mich ständig mit A. bei der Führungsarbeit ab.  Die Oder ist am Oberlauf schon stark verschmutzt, wahrscheinlich durch die vielen Steinbrüche und die damit verbundenen Pochwerke. Dazu gab es furchtbare Bahnübergänge.

Typischer Bahnübergang

Typischer Bahnübergang

Ab Odry hätte es bergig werden können, wir mussten für die ersten Anstiege (und vor allem für die ersten Abfahrten) aber noch bis Novy Jicin warten. Die Straße flimmerte förmlich vor unseren Augen, so sehr war sie aufgeheizt. In Frenstat wollten wir zu Mittag mit Ei überbackene Semmelstücken essen, brachten aber nichts hinein, so dass wir die wertvollen Kohlenhydrate in einen weniger wertvollen Beutel verfrachteten.

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An der „Grenze“ zur Slowakei

Und immer wies uns der Radhost den richtigen Weg. Ein Schild verhieß uns dann 14 % Anstieg. Mit Maximalbelastung (40/24 im Stehen) rammelten wir 6 km auf einen Nebengipfel (1.019 m), der stark von Touristen frequentiert war. In den 20 Warteminuten schrieben wir Karten und besahen uns die Landschaft. Die Abfahrt nach Becva war hingegen anspruchslos.

Die nächsten 12 km bzw. 750 Höhenmeter folgte die stark befahrene E 442. Nach noch einem Berg hinter Makov rollten wir nach Bycta und das Waagtal aufwärts nach Zilina. An den 3 Auffahrten warteten wir insgesamt 45 Minuten, davon allein am Radhost 20 min auf unseren Mitfahrer. Problematisch war, dass sich F. schon ganz unten am Berg voll verausgabte, weil er generell zu große Gänge gefahren ist.

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An jedem prallen, einladenden Kirschbaum wurde mir bewusst, dass ich dieses Jahr höchstens ein halbes Kilo dieser herrlichen roten Früchte gegessen habe. Aber wir können unsere Tour auch nicht pausenlos unterbrechen, denn sonst kommen wir noch zu Mitternacht an unserem Ziel in Vratna Dolina an. Unsere Befürchtungen erfüllten sich aber zum Glück nicht, da wir die heutigen 180 km schon 21:00 Uhr absolviert hatten.

Über dem ersten offiziellen Zeltplatz erhebt sich der stolze, weiße Rosutecz. Bei all dieser Kalksteinpracht sprang die Stimmung sofort ins Unermessliche. Der Wind wird jetzt gegen 23:30 Uhr immer stärker – hoffentlich regnet es morgen nicht!!!!

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Vitkov – Novy Jicin – Zilina – Terchova – Vratna dolina (180 / 666 km)

[Am nächsten Tag unternahmen wir dann die geplante Wanderung zum Velky Rozsutec in der Mala Fatra.]

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